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Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Titel: Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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war mattschwarz und hing ihm auf die Schultern. Die Klinge des Schwerts, das er schwang, war mindestens zwei Meter lang und glänzte von schillerndem Hexenfeuer.
    Die beiden Engel maßen sich etwa dreißig Meter hangabwärts. Sie umkreisten einander in der Luft. Xaphans Flügel standen in orangefarbenen und blauen Flammen, die wie Banner in der Nachtluft flatterten. Max wandte sich mit angespannter Miene um.
    »Da drüben«, sagte sie und zeigte nach vorne, bevor sie am Hang entlang losrannte.
    Ihre Shadowblades und eine Gruppe Sunspears warteten inmitten einer Ansammlung hoch aufragender Felsbrocken. Ein großer, breitschultriger Sunspear machte einen Satz nach vorn und schloss Max fest in die Arme – der Primus von Giselles Sunspears. Er war rußverschmiert, und über seine Arme und seine Brust zogen sich blutige Streifen. Sein Hemd hing in Fetzen. Trotzdem strahlte er Kraft und Autorität aus.
    »Max – es wurde auch langsam Zeit, dass du auftauchst. Wir dachten schon, dass du dich nach Machu Picchu davongemacht hast und wir ganz allein mit den Engeln spielen müssen.« Er zog sie zur Seite, als sein Blick auf Alexander fiel. Seine Stimme senkte sich und klang mit einem Mal wie ein drohendes Knurren. »Wer ist das?«
    Die beiden starrten einander eindringlich an, und Alexander spürte die rohe Kraft des Sunspear-Primus. Die Nackenhaare stellten sich ihm auf, und er bleckte die Zähne.
    »Ganz locker, Oz. Er gehört zu mir. Sein Name ist Alexander.«
    Das zerstreute das Misstrauen des anderen zwar nicht. Dennoch wandte er zögernd seine Aufmerksamkeit wieder Max zu, die sich aus seinem Griff gelöst hatte.
    »Wie schlimm sieht es da unten aus?«
    Alexander fiel auf, dass sich das Weiße in den Augen des Mannes allmählich grau färbte. Schwarze Linien schimmerten durch seine Haut hindurch und zogen sich vom Hals aufwärts über sein ganzes Gesicht. Er war ein Sunspear, und die Nacht vergiftete ihn – genau wie all die anderen Sunspears auch. Ihm blieb höchstens eine Stunde, bevor er tot umkippen würde, und sein Zustand würde sich rapide verschlechtern, wenn er auf einen seiner Zauber zurückgreifen musste.
    »Ein Teil der Halle ist eingestürzt und hat den Kreis und den Stern dabei unter sich begraben«, erklärte sie knapp. Alexander konnte dabei zuschauen, wie sie sich tief in sich zurückzog. Es kam ihm vor, als würde er beobachten, wie sie ihre menschliche Haut abstreifte und das Tier in ihrem Innern herausließ. Es war zugleich wunderschön und entsetzlich, weil jede Spur eines Gefühls für ihre persönliche Sicherheit, die sie sonst zeigte, gemeinsam mit dem letzten Rest Menschlichkeit verschwand. »Selange, die Hexe von Aulne Rouge, ist dort unten. Sie hilft Giselle mit dem Schild. Sie werden ihn allerdings nicht lange aufrechterhalten können, wenn die Engel weiterhin so aufeinander losgehen. Wir müssen sie aufhalten.«
    »Wir haben es mit allem versucht, was wir haben. Pistolen, Raketenwerfer, sogar einem verdammten Flammenwerfer. Nichts davon hat sie auch nur im Geringsten gestört«, sagte Niko, der mittlerweile ausgezehrt wirkte. »Diese Scheißkerle kriegen es nicht mal mit.«
    »Was ist mit der Voodoo-Artillerie?«
    Alexander runzelte die Stirn. Voodoo-Artillerie? Diejenigen, die die Kunst des Voodoo beherrschten, verkehrten für gewöhnlich nicht oft mit Hexen.
    »Es ist kein echtes Voodoo. So nennt sie magische Waffen.«
    Er blickte überrascht zu Akemi hinab. Die kleine Asiatin war ebenso schmutzig und blutverschmiert wie der Rest. Sie begegnete seinem erstaunten Blick und schaute zu Max.
    »Sie vertraut dir«, sagte sie leise. »Sonst würde sie es nicht zulassen, dass du hinter ihr gehst. Denk nicht mal daran, sie zu verarschen, sonst stecke ich dir ein Messer ins Ohr.«
    Akemi trat zurück, und Alexander zweifelte nicht daran, dass ihre Drohung ernst gemeint war.
    »Runter!«, rief plötzlich jemand. Wie in einer einzigen Bewegung duckten sich alle unter den Schild. Nur Alexander war etwas langsamer, und Niko riss ihm von unten die Beine weg, so dass er hart auf den Boden aufschlug.
    Die beiden Engel waren es offenbar leid gewesen, einander zu umkreisen, und hatten sich einander genähert. Eine Feuersbrunst ging von Xaphan aus, die heißer brannte und wirksamer war als die Flammen in einem Düsentriebwerk. Das Feuer schoss Tutresiel wie ein Laser entgegen, der den Strahl mit seinem Schwert zerschmetterte. Dabei explodierte die Magie wie eine Atombombe. Azurblaues Licht spritzte in

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