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Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Titel: Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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töten und Horngate für mich zu beanspruchen. Du bist diejenige, die sterben wird.«
    Der dumpfe Laut eines Fußes, der auf Fleisch traf, war zu hören. Giselle stöhnte, ein schwacher, atemloser Laut. Max’ Bannzauber explodierten. Sie musste handeln. Sie sprang nach vorn und schoss auf die beiden nächstbesten Shadowblades. Dabei versuchte sie, Kopf und Herz zu treffen, um sie zu töten oder zumindest für ein paar Minuten außer Gefecht zu setzen.
    Doch auch sie bewegten sich.
    Eine langhaarige Frau ging zu Boden und ein Mann mit stachligen Haaren. Max ging die Munition aus, bevor ihre Gegner bei ihr waren, und dann kämpfte sie. Sie trat und schlug zu, duckte sich und schlüpfte zwischen ihnen hindurch, als wäre das Ganze ein tödlicher Tanz. Sie spürte kaum die Schläge, die auf sie einhagelten. Ihre Bannzauber hatten sie von jedem Schmerzempfinden abgeschnitten. Knochen knackten. Ihre Schulter gab nach, und ihr Arm baumelte nutzlos herab. Jemand schlug ihr von hinten gegen die Unterschenkel, und sie fiel und landete auf dem Hüftknochen. Mit einer Seitwärtsrolle kam sie wieder auf die Füße, doch ihr rechtes Bein war bleischwer.
    Sie kämpfte sich weiter durch. Selange war nicht mehr weit weg. Blut lief Max in die Augen. Sie rammte dem Shadowblade, der von der Seite auf sie zusprang, den Ellbogen gegen die Brust. Vorbeugen, Schulterstoß, heben, schleudern. Sie biss die Zähne zusammen und schüttelte den Kopf, um klarer sehen zu können. Jemand prallte gegen ihre Seite, und sie landete lang hingestreckt auf dem Rücken. Ein fester Tritt in die Rippen. Ein Schlag vor die Brust. Die Luft wurde ihr aus den Lungen gepresst, und sie konnte nicht mehr einatmen. Sie keuchte und würgte und schmeckte Galle und Blut.
    Max hörte nahende Schritte, und der Geruch von Selanges üppigem, blumigem Parfüm schwappte in einer Welle über sie hinweg. Max verkrampfte sich und versuchte aufzustehen. Ein schwerer Fuß auf ihrer Kehle hielt sie an Ort und Stelle. Sie spürte einen Luftzug, als Selange sich neben sie kniete und mit den Fingern sanft über Max’ geschwollene, blutige Lippen strich.
    »Wo hat Giselle dich gefunden? Du nervst gehörig, aber ich hätte einen guten Preis für eine Prime wie dich bezahlt. Ein Jammer.«
    Max lachte. Es war ein abgehackter, rasselnder Laut. »Du könntest mich nicht bezahlen, Schlampe«, hustete sie.
    »Und ich kann es mir nicht leisten, dich am Leben zu lassen.« Selange erhob sich und trat einen Schritt zurück. »Gib ihr den Rest, Thor. Und dann ihrer Hexe.«
    Der Fuß wurde von Max’ Kehle genommen. Sie wartete auf den Todesstoß. Es überraschte sie, dass sie den Tod nun, da er sie schließlich ereilte, nicht wollte. Sie versuchte, sich zur Seite zu rollen, doch ihr Körper war so zerschunden, dass er ihr nicht mehr gehorchte.
    Thor schloss die Hand sanft um ihr Kinn. »Es wäre mir lieber, wenn ich das nicht tun müsste«, murmelte er so leise, dass nur sie es hören konnte. »Wenn du noch irgendwelche Asse im Ärmel hast, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt.«
    »Keine Ärmel.«
    »Dann habe ich keine Wahl.« Er zögerte. »Alexander hatte recht in Bezug auf dich.«
    Wirklich?, überlegte Max verschwommen. Womit hatte er recht?
    »Sie werden euch zur Strecke bringen. Selange wird keinen Monat lang überleben«, flüsterte sie.
    Thors Griff wurde fester. Gleich würde er ihr den Hals umdrehen. Max wand sich und trat aus, aber ihre Hacken rutschten über den Boden, ohne Halt zu finden.
    »Thor! Mach schon.« Selanges Stimme war schneidend vor Angst und Eifer.
    Doch eine weitere Stimme fuhr ihr ins Wort, unnachgiebig und kalt wie der Weltraum. »Lass sie sofort los.«
    Max erstarrte. Tutresiel. Sie blinzelte und versuchte etwas zu sehen. Sie spürte die sanfte Berührung eines Luftzugs, und der Staub und die Asche um sie herum wurden aufgewirbelt, als das Klirren seiner Federn über ihr erklang.
    »Er redet mir dir, Arschloch«, sagte Niko von irgendwo in Richtung ihrer Füße.
    Thors Finger entspannten sich ein wenig. Dann waren die Laute eines kurzen Handgemenges zu hören.
    »Ich schlitze Selange die Kehle auf, wenn ihr euch nicht sofort zurückzieht«, sagte Alexander mit einer Stimme, so voller Zorn, dass Max am ganzen Körper Gänsehaut bekam.
    Thor ließ los, wobei seine Daumen wie zur Entschuldigung leicht über ihre Wangen glitten. Er stand auf. Sofort war Niko bei ihr, zog sie auf die Füße und hielt sie fest. Sie konnte nicht alleine stehen. Alexander hatte den Arm

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