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Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Titel: Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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nicht von Xaphan abwenden. »Das ist unmöglich.« Er klang nicht so, als wäre er sich da besonders sicher.
    »Es ist möglich«, sagte Xaphan mit einer Art kindlichem Staunen.
    »Wie?«
    »Sie hat das Hagelkorn einer Wintergreisin geschluckt und sich gewünscht, dass die Hüter Horngate und alle Angehörigen des Zirkels vergessen.«
    Tutresiel war ehrlich verblüfft. »Du glaubst ihr also.«
    »Es ist wahr. Ich habe mich an diesen Zirkel gebunden. Ich bin Hekau los. Du hast die Bindungsmagie gesehen.«
    »Du hast dich selbst gebunden?« Jetzt war Tutresiel erst recht überrascht.
    »Ich habe versprochen, Horngate zu schützen und ihm zu dienen«, meinte Xaphan. »Das hat genügt.«
    »Jetzt ist die Frage also, ob auch du dem Zirkel beitreten möchtest«, erklärte Max.
    »Und wenn nicht?«
    Sie lächelte angespannt. »Dann kämpfen wir wieder gegen dich. Und wenn dabei der Sitz des Zirkels vernichtet wird, können du und Xaphan wieder Botendienste für eure Hüter erledigen, und wir enden als Dünger.«
    »Und wenn ich zustimme?«
    Max trat vor, bis sie nur noch wenige Zentimeter von Tutresiels Schwert entfernt war. Sie begegnete dem Blick seiner scharlachroten Augen und sah, wie in ihnen Hoffnung mit Verbitterung und Feindseligkeit kämpfte. »Du musst versprechen, Horngate zu schützen und ihm zu dienen, so gut du es kannst.«
    »Und wenn ich lüge?«
    Sie lächelte. »Dann wird die Bindung nicht zustande kommen, und wir kämpfen wieder. Allerdings hat Xaphan jetzt eine sehr viel stärkere Motivation zu gewinnen als vorher.« Sie hielt inne. »Ich meine damit nicht, dass du einen Freifahrtschein aus dem Knast kriegst. Du weißt, was dir bevorsteht. Der Krieg wird hässlich werden, und Giselle hat nicht vor, nur eine Spielfigur zu sein. Wir werden hier nicht hinter einem Vorhang des Vergessens hocken, während der Rest der Welt zum Teufel geht. Sie will hier eine Zuflucht errichten, und sie wird erwarten, dass du ihr hilfst. Du wechselst nur deinen Herrn.«
    Seine Lippen kräuselten sich. »Du solltest lieber versuchen, mich mit Honig zu locken als mit Salz.«
    »Salz gehört zum Essen. Ich sage es, wie ich es sehe. Keine Überraschungen, keine Lügen. Nur die offene, unverhohlene Wahrheit. Wenn du dich für uns entscheidest, dann weißt du genau, worauf du dich einlässt. Hinterher will ich dich nicht jammern hören.«
    Er antwortete nicht gleich, und sein Blick verharrte bei Xaphan, der hinter ihr stand. Max fragte sich, was wohl in seinem Kopf vorging. Sie hatte kein besonders klares Bild von ihm. Dass er ihr überhaupt zuhörte, zeigte sowohl, dass er seine Bande lösen wollte, als auch, dass er mit Bedacht handelte.
    Schließlich nickte er langsam, und die weißen Flammen auf seinem Schwert verblassten, bis es wie eine normale Stahlklinge aussah. Er ballte die Hände zu Fäusten, und sein Körper spannte sich an. Er öffnete den Mund, doch kein Laut drang heraus. Sein Gesicht verkrampfte sich, und er taumelte rückwärts und sank auf ein Knie. Seine Leib zuckte, und das Schwert fiel klappernd zu Boden. Sein Oberkörper kippte nach vorne, und er fing sich mit den Händen ab. Ein blaues Netz aus Magie hüllte ihn ein, und er bäumte sich mit einem rauhen Schrei auf. Seine Flügel schlugen wild, kratzten und schnitten. Jemand packte Max, um sie außer Reichweite zu ziehen, doch sie schüttelte seine Hände ab. Sie musste es sehen. Vorsichtig trat sie näher.
    Das magische Netz gewann an Substanz und hüllte ihn in eine feste Schale. Tutresiel wurde von einem Anfall geschüttelt. Er zuckte und schlug mit Armen und Beinen um sich, und sein Leib bäumte sich unkontrolliert auf. Max zögerte und tat dann etwas ungeheuer Dummes. Sie warf sich auf ihn. Ein elektrischer Schlag durchfuhr sie, als hätte sie ihren Finger in einen Generator gesteckt. Ihre Haare stellten sich auf, und ihre Muskeln verkrampften sich.
    »Sag es!«, drängte sie ihn zitternd, während ihr die Tränen übers Gesicht strömten. »Sag es!«
    Die Worte kamen stockend und klangen, als würde sie ihm jemand mit seinem eigenen Schwert aus der Kehle schneiden. »Ich schwöre … dass ich Horngate … beschützen und ihm dienen werde …«
    Erneut ging eine Woge der Macht von ihnen aus, als die Bindung wirksam wurde. Die angreifende blaue Magie verschwand, und Max brach über ihm zusammen. »Ich brauch jetzt echt ein Nickerchen«, brummte sie.
    Hände zogen sie hoch. Alexander und Niko hielten sie zwischen sich. Ihre Beine fühlten sich wie

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