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Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Titel: Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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die durch gewundene Tunnel verbunden waren. All das war um ein Herzstück gruppiert, das aus der großen Halle, den Küchen und den Gemeinschaftsräumen bestand. Max rannte durch den Irrgarten und sprang dabei ganze Treppenfluchten hinab. Sie hatte die Pistole, die Oz ihr gegeben hatte, verloren, deshalb machte sie kurz an einem Waffenschrank halt, steckte sich zwei Messer in die Gesäßtaschen und streifte ein Schulterhalfter über. Darin befanden sich bereits eine geladene 45er und vier volle Munitionsclips. Sie steckte eine Patrone in den Lauf und rannte weiter.
    Je näher sie der Halle kam, desto schwerer wurde das Durchkommen. Sie kletterte über Trümmer und zwängte sich durch winzige Spalten. Mehr als einmal musste sie umkehren und einen anderen Weg ausprobieren. Schließlich kam sie zum hohen Vorzimmer der Halle. Ein Großteil der Balkendecke war eingestürzt, und große Felsbrocken waren mit heruntergekommen. Keine einzige Säule stand noch, und die Luft war von Staub erfüllt. Eine geisterhafte Stille herrschte, die nur vom Klappern der herabrieselnden Steinchen und vom Knirschen des Schutts unter ihren Füßen gestört wurde.
    Der Ausgang, durch den sie und Alexander die Halle verlassen hatten, war noch frei. Max schob sich an ihn heran und spähte hindurch.
    Drinnen herrschte entsetzliche Verwüstung. Die Luft war voller Rauch und Staub, obwohl die Feuer verloschen waren. Der lange Riss klaffte in der Felsdecke, und Xaphans Kampffeuer hatte sich gnadenlos durch die Halle gebrannt. Der Gestank von verbranntem Fleisch drehte Max den Magen um. Sie hörte Stöhnen und qualvolles Wimmern. Mit den Augen suchte sie die Trümmer ab. Wo war Giselle? Die Zauber, die sie aneinander banden, verrieten ihr, dass die Hexe lebte, aber wie lange noch? Selange würde ohne Zögern zuschlagen – sie brauchte Horngate als Zufluchtsstätte vor den Hütern, und der Umstand, dass jetzt zwei Engel an den Zirkel gebunden waren, würde ihr den Mund umso wässriger machen.
    Max erstarrte, als sie Stimmen vom anderen Ende der Halle hörte. Sie schlüpfte hinein und schlich leise wie ein Raubtier über die Trümmer. Die Hexen waren nicht mehr dort, wo sie sie zurückgelassen hatte. Sie hatten sich von dem Spalt in der Decke entfernt. Asche stob zu Max’ Füßen auf, und sie duckte sich, um so wenig Angriffsfläche wie möglich zu bieten.
    Sie versteckte sich hinter einen Granitbrocken und spähte um die Ecke. Ihr Mund wurde zu einer dünnen Linie. Das Einzige, was sie von Giselle sah, war ihre Hand. Blut lief zwischen ihren geschwollenen Fingern hervor. Sie waren lila verfärbt und verdreht, als hätte jemand mit einem Stiefel darauf getreten. Der Rest ihres Körpers war hinter einem Schutthaufen und Selanges um sie herumstehenden Shadowblades verborgen. Max’ Bannzauber zogen ruckartig an. Zuckungen durchliefen ihren Körper wie elektrische Schläge. Sie hielt sich angestrengt unter Kontrolle. Jetzt vorzustürmen würde Giselle auch nicht helfen.
    Langsam und mit erhobener Pistole schob sie sich näher und versuchte dabei, mehr zu erkennen. Sie erhaschte einen Blick auf Selange, die inmitten ihrer Shadowblades stand.
    »Ich sagte, ihr sollt sie töten«, sagte Selange. »Hört auf, Zeit zu verschwenden.«
    »Hast du ihre Prime nicht gehört? Sie wird dich jagen und umbringen.« Das war Thor.
    »Dann befehle ich dir, sie auch zu töten und alle anderen Angehörigen ihres Zirkels. Ich muss schnell die Kontrolle über den Anneau dieses Territoriums übernehmen, und es ist besser, wenn ich sie hier, von ihr übernehme, während sie stirbt. Marcus – jetzt.«
    Selanges Primus trat vor. Max lief die Zeit davon. Sie eilte leise hinüber, während er sich vorbeugte. Max hielt sich tief geduckt, bis sie eine klare Sichtlinie zwischen den feindlichen Shadowblades fand. Dann legte sie an und feuerte. Ein rotes Loch erblühte in der Stirn des Primus. Sein Kopf wurde zurückgeworfen, und er fiel auf den Rücken. Sofort wirbelten die restlichen Shadowblades herum und bildeten eine Mauer zwischen Max und Selange.
    Keiner von ihnen war bewaffnet – dafür hatte Scooter dankenswerterweise gesorgt. Trotzdem waren sie zu acht, und Max gab sich nicht der Illusion hin, es mit allen auf einmal aufnehmen zu können.
    »Geht jetzt, dann lasse ich euch leben«, sagte sie, um auf Zeit zu spielen. Niko würde so schnell wie möglich mit Verstärkung zu ihr stoßen.
    »Wohl kaum«, erklang Selanges kalte Stimme. »Ich stehe kurz davor, deine Hexe zu

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