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Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Titel: Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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um Selanges Hals gelegt und hielt ihr ein Messer an die Kehle. Als er Max ansah, wurde sein Griff fester, und die Spitze seiner Klinge grub sich in den Hals der Hexe. Sie kreischte. Thor spannte sich an, und mehrere der verbliebenen Shadowblades schoben sich näher heran.
    Hände legten sich auf Max’ Schultern. Sie zuckte zusammen und wollte sich losreißen, doch dann spürte sie den kühlenden Strom heilender Magie, der sich in ihr ausbreitete. So gut es sich auch anfühlen mochte, Giselle war wichtiger. Sie wand sich aus Xaphans Griff. Jetzt konnte sie wieder stehen, obwohl ihre Beine aus Knete zu bestehen schienen.
    »Kümmer dich um Giselle. Bitte.«
    Sie bedeutete dem Engel, sich in Bewegung zu setzen, und folgte ihm dann, wobei sie sich schwer auf Niko stützte. Die Hexe lag auf dem Rücken, mit einem blutigen Arm überm Kopf. Ihre Haut wirkte wie aus Pergament und hing an einem Leib, der kaum mehr als ein Gerippe zu sein schien. Ihre Arme waren von Blutergüssen übersät, sie hatte ein blaues Auge, und an Beinen und Brust hatte sie Verbrennungen. Xaphan ging neben ihr in die Hocke, die Flügel gehoben und leicht gespreizt. Er runzelte die Stirn, als er ihr eine Hand aufs Herz legte. Dann blickte er zu Max auf.
    »Sie ist sehr geschwächt.«
    Max fühlte sich, als hätte man ihr einen Tritt versetzt, und sie wagte nicht, darüber nachzudenken, warum. »Wird sie sterben?«
    »Nein, aber selbst mit meiner Hilfe wird sie Zeit brauchen, um sich zu erholen. Ich kann das Fleisch, das sie an die Magie verloren hat, nicht wiederherstellen, und auch ihr Durchhaltevermögen kann ich ihr nicht zurückgeben. Sie wird vorsichtig sein müssen.«
    »Tu, was du kannst.«
    Max drehte sich um und fiel. Niko fing sie auf. Sie ließ sich von ihm halten, während sie Selange anschaute. Die Hexe war staubbedeckt und hatte ein paar Kratzer und Blutergüsse, aber ansonsten war sie bei bester Gesundheit. Max hätte die Schlampe am liebsten getötet, aber das war nicht ihre Entscheidung.
    »Leg sie auf Eis, bis Giselle sich mit ihr befassen kann«, sagte sie zu Niko. »Die Zauberkäfige sind wahrscheinlich durchgebrannt, und das Gleiche dürfte für die Hexenketten gelten. Setz sie unter Drogen und fessele sie. Sorg dafür, dass sie bewusstlos bleibt, damit sie ihre Magie nicht einsetzen kann, und leg einen Hexenkreis um sie herum an, für den Fall, dass sie aufwacht und auszubrechen versucht.«
    »Und ihre Shadowblades?«
    Max beäugte sie. Die meisten waren verwundet und heilten langsam. »Fessele sie und sperr sie ein. Sorg dafür, dass sie etwas zu essen kriegen. Wenn du damit fertig bist, fang an, diesen Schlamassel hier zu durchsuchen. Finde heraus, wer noch lebt. Schau auch in den Gewächshäusern nach.«
    »Wird gemacht.« Niko schaute sie mit in Falten gelegter Stirn an. »Was ist mit dir?«
    »Wenn Xaphan mit Giselle fertig ist, lasse ich mich, so gut es geht, von ihm heilen, und dann besorge ich ihr ein Bett und etwas zu essen. Da wäre noch etwas. Achte darauf, dass ihr alle etwas esst, und hol alle überlebenden Sunspears und Shadowblades rein.« Sie rieb sich mit der Hand über den Kopf. Es gab so viel zu tun, und wegen des Spalts in der Decke durften ihre Shadowblades nicht mehr hier sein, wenn der Tag anbrach.
    »Wann werden die Sunspears so weit sein, dass sie wieder arbeiten können?«
    Xaphan antwortete. »Ich habe sie geheilt, aber sie brauchen Nahrung und Ruhe. Im Moment sind sie noch schwach. Die Sonne wird ihnen neue Kraft geben.«
    »Also irgendwann morgen?«
    »Vielleicht.«
    »Was hast du mit mir vor?« Tutresiel landete mit angelegten Schwingen neben ihr. Sein Schwert war wieder verschwunden.
    »Kannst du bei der Suche nach Überlebenden helfen?«
    »Habe ich eine Wahl?« Erneut schlich sich bitterer Zorn in seinen Tonfall.
    »Nicht, wenn du dich an deinen Eid halten willst«, sagte Max, die vor Erschöpfung und Schmerzen wankte. Sie spannte die zitternden Beine an. »Das liegt bei dir. Von mir aus kannst du zu deinem Hüter zurückkehren.«
    »Ein Herr unterscheidet sich nicht groß vom andern«, sagte er verächtlich.
    »Hör mal«, blaffte Max ungeduldig. »Bleib oder verschwinde. Ist mir egal. Das eine, was Horngate dir zu bieten hat, ist die Freiheit von Marduk und Bannzaubern. Es ist ein Zuhause, wenn du es willst. Du hast den Eid geschworen, du bist an Horngate gebunden, und wir brauchen Hilfe. Also mach dich an die Arbeit, bevor ich dir in den Hintern trete.«
    Sie hielt inne. Die Schwere in ihrer

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