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Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Titel: Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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Brust rührte nicht nur von ihrer Erschöpfung her oder von dem unterdrückten Kummer über den Tod so vieler. Das Atmen fiel ihr schwer. Sie hechelte flach und hörte einen blubbernden Laut aus ihren Lungen. Dunkelheit durchdrang sie. Ihre Beine wurden butterweich, und Niko schloss den Arm fester um sie. Er rief ihren Namen. Sie antwortete nicht. Stattdessen sank sie ins süße Vergessen ein.

    Max fuhr aus dem Schlaf hoch und sprang kampfbereit auf. Ihre Hand stieß gegen einen Tropfständer, den sie gerade noch festhalten konnte, bevor er umkippte.
    »Du bist in Sicherheit.«
    Sie wirbelte herum. Xaphan hockte in der Mitte des Zimmers auf einem Stuhl. Er hatte die Flügel zusammengefaltet, und Flammen tanzten an den Rändern der schwarzen Federn. Er wirkte etwas ausgelaugt, und seine Wangen waren eingefallen. Die Ellbogen hatte er auf die gebeugten Knie gestützt und die Finger locker ineinander verschränkt.
    Ein kurzer Blick durch den Raum verriet Max, dass sie sich in Giselles Suite befand. In Boden und Wänden klafften Löcher und die Möbel waren ein wildes Durcheinander. Auf einer Wand zeigte sich ein Spinnennetzmuster aus Rissen. Max stand auf einer Matratze, die in der Mitte des Raums lag, und hatte nichts außer Unterwäsche und einem T-Shirt an. Ein Schlauch führte von dem Tropf zu ihrer Hand. Neben ihr lag Giselle, an zwei Tropfbeutel angeschlossen, auf einem Rollbett. Ihre Blutergüsse waren verschwunden, doch sie war so bleich, dass ihre Lippen blau aussahen.
    »Wie geht es ihr?«
    »Sie wird’s überleben. Und du auch, obwohl du anscheinend gewisse selbstmörderische Absichten hast.«
    Max grinste. »Du hast mit Niko geredet.«
    »Ich habe mit allen geredet.«
    Das ließ sie aufhorchen. »Mit allen? Mit wem genau? Wie viele haben überlebt?«
    Er nickte. »Viele haben in den Gewächshäusern Zuflucht gesucht. Sie dachten, dass die heißen Quellen sie vor meinem Feuer schützen würden. Es gab mehrere Verletzte, aber niemand wird sterben.«
    Einmal mehr drohten Max die Tränen zu kommen. Sie biss die Zähne zusammen. Langsam wurde sie wirklich weich. »Danke.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Es muss etwas Besonderes an dem Sitz dieses Zirkels sein. Ich habe nie zuvor erlebt, dass irgendwelche Sunspears oder Shadowblades freiwillig so hart kämpfen oder so viel erdulden. Anscheinend ist dieser Ort es wert, beschützt zu werden. Außerdem habe ich einen Eid abgelegt.«
    »Wir wissen beide, dass man sich mit ein paar geistigen Verrenkungen aus so einigem herauswinden kann«, bemerkte Max.
    »Vielleicht bin ich auch der Meinung, dass es hier etwas Besonderes gibt«, sagte er mit gleichmütigem Blick.
    »Ja, klar«, brummte Max. »Wie lange war ich weg?« Sie runzelte die Stirn. »Was machst du hier bei uns?«
    »Du hast zweiundvierzig Stunden lang geschlafen. Es ist jetzt zehn Uhr abends, und das letzte Sonnenlicht ist verblasst.«
    »Wie bitte? Du hättest mich wecken sollen!«
    Er schüttelte den Kopf. »Du warst weitaus schwerer verletzt, als dir bewusst ist. Ich habe dich geheilt, aber meine Heilkräfte unterscheiden sich von denen deiner Hexe. Ich brauche länger, und es ist leicht, alles wieder zu zerreißen, wenn es noch nicht vollständig wiederhergestellt ist. Du hast den Schlaf gebraucht. Und es gab keine unmittelbaren Bedrohungen für Horngate.«
    Max’ Magen knurrte laut. Sie achtete nicht darauf. »Warum wachst du über uns?« Warum nicht jemand Vertrauenswürdigeres? Diese Frage behielt sie für sich.
    Er zuckte andeutungsweise mit den Schultern, und ein seltsamer Ausdruck huschte über seine Miene. »Man hat mich darum gebeten. Sie waren der Meinung, dass ich dich am besten beschützen könnte, und Tutresiel trauen sie nicht.«
    »Aber dir schon?«
    Erneut dieser seltsame Ausdruck, eine Mischung aus Unsicherheit, Unglauben und Entnervtheit. »Du hast ihnen gesagt, dass ich zu euch gehöre. Anscheinend mussten sie nicht mehr wissen.« Er schüttelte den Kopf. »Es ist erstaunlich, welche Loyalität sie dir entgegenbringen.«
    Sie errötete. »Ich muss los, ein paar Dinge überprüfen. Kommst du hier klar?« Sie hielt inne. »Wie lange ist es her, seit du eine Pause eingelegt hast?«
    Er lächelte. »Ich bin ein Engel. Ich brauche keine Pausen.«
    »Schwachsinn. Aber wenn du noch ein Weilchen durchhältst, schicke ich jemanden, um dich abzulösen.«
    Ihr Magen knurrte erneut. Sie entdeckte einen Kleiderhaufen neben dem Bett, der auch ihre Pistole, ihr Halfter und zwei Kampfmesser

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