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Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Titel: Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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abzutöten. Stück für Stück ist sie verschwunden. Viele Unheimliche und Göttliche Geschöpfe sind ausgestorben oder haben sich tief im Untergrund oder in kleinen magischen Nebenreichen versteckt. So wie die Dinge sich entwickeln, wird alle Magie bald für immer ausgelöscht sein. Die Hüter haben beschlossen, das nicht zuzulassen.«
    »Die Hüter? Du meinst diese mythischen Götter?«, fragte Max ungläubig. Ähnlich wie das Ungeheuer von Loch Ness wurden sie immer wieder gesichtet, waren aber nicht existent.
    »Sie sind nicht bloß ein Mythos, es gibt sie. Und niemand ist sich so sicher, dass es sich bei ihnen um Götter handelt. Aber sie sind ungeheuer mächtig, und das Unheimliche und das Göttliche – wir alle – dienen ihnen. Sich zu verweigern ist … nicht gestattet.«
    »Was würden sie mit einem machen?« Dann begriff sie. »Glaubst du, dass es das ist, was mit Old Home passiert ist? Dass Alton sich geweigert hat, ihnen zu dienen, und sie seinen Zirkel und dessen Sitz zerstört haben?«
    Andeutungsweise zuckte Giselle die Achseln. »Das wäre möglich. Vielleicht hat er auch nur nicht schnell genug gehandelt. Die Wächter sind sehr ungeduldig. Sie tolerieren weder Ungehorsam noch Versagen.«
    »Klingt wie eine Hexe, die ich kenne.«
    »Um die Zerstörung aller Magie zu verhindern, werden die Wächter Armeen aufstellen«, fuhr Giselle fort, ohne Max’ spitze Bemerkung zu beachten. »Sie werden einen Mahlstrom der Magie entfesseln, so dass die Erde selbst sich gegen die Menschen wendet. Sie beabsichtigen, den Großteil der Menschheit abzuschlachten und die Magie in die Welt zurückzubringen. Und sie haben bereits angefangen. Wirbelstürme, Brände, Vulkanausbrüche, Flutwellen, Dürren, Erdbeben – ist dir aufgefallen, wie viele Naturkatastrophen es in letzter Zeit gegeben hat? Das ist kein Zufall und hat auch nichts mit der globalen Erwärmung zu tun. Es handelt sich um die ersten Manöver in der Schlacht. Das zeigt, dass mit Gewalt die Türen zu den Orten aufgestemmt werden, an denen die magischen Wesen sich vor dem menschlichen Vordringen versteckt haben. Alle Geschöpfe des Unheimlichen und des Göttlichen werden zum Kampf aufgerufen, und die Hexen sollen ihre Generäle sein. Sie werden nicht gestatten, dass sich irgendjemand heraushält und aus sicherer Entfernung zusieht. Die Verwüstung wird unvorstellbar sein. Wir können lediglich versuchen, am Leben zu bleiben und so viel wie möglich zu beschützen. Darum habe ich Horngate errichtet. Darum habe ich dich erschaffen. Ich kann das nicht allein tun. Ich brauche deine Hilfe, um für die Sicherheit unserer Leute zu sorgen.«
    »Warum ich?« Die Frage beschäftigte Max, seit sie zum ersten Mal auf Giselles Altar erwacht war. Die Hexe hatte unter vielen Leuten auswählen können: Warum hatte sie sich ausgerechnet für Max entschieden? Warum hatte sie sich nicht irgendein anderes Opferlamm gesucht?
    Lächelnd lehnte Giselle den Kopf zurück. »Ich habe dich in einer Vision gesehen, Jahre, bevor wir uns getroffen haben. Es war nur ein kurzes Aufblitzen, aber du hast geleuchtet. Ich kann es nicht erklären, aber ich wusste, dass du in diesem Kampf wichtig sein würdest.«
    »Hab ich ein Glück! Hast du jemals darüber nachgedacht, mich zu fragen, anstatt mich betrunken zu machen und reinzulegen?« Die übliche Schärfe in Max’ Tonfall war verschwunden. Selbst ihr kamen die Worte eher wie ein bloßer Reflex vor. Aus irgendeinem Grund glaubte sie Giselles Geschichte. Die Hexe hatte sie noch nie angelogen. Sogar in jener Nacht in der Bar, als sie Max mit Fragen gelöchert hatte, war ihr kein einziges Wort über die Lippen gekommen, das nicht der Wahrheit entsprochen hätte.
    Aber Max wusste nicht, ob das alles irgendetwas änderte. Ihr Hass war nicht erloschen. Hass und das Gefühl, verraten worden zu sein, und die Wut auf sich selbst, weil sie so dumm gewesen war. Konnte sie all die Stunden und Tage der Folter auf Giselles Altar einfach beiseiteschieben? Konnte sie auch nur für ein Weilchen die endlosen Qualen vergessen, und dass sie halb wahnsinnig geworden war angesichts der schrecklichen Dinge, die man ihr angetan hatte? Und nicht nur ein- oder zweimal, sondern immer und immer wieder. Jedes Mal, wenn Giselle einen neuen Zauber hinzufügte. Jedes Mal, wenn Max’ Bande sich zu lockern begannen. Die paar Tropfen Hexenblut in ihren Adern verliehen ihr die Kraft, sich mit aller Macht Giselle zu widersetzen – genau deshalb gaben die Bande

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