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Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Titel: Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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er es sonst zulassen sollen, dass er überhaupt gealtert war?
    »Sorgt dafür, dass er dort bleibt«, bellte Max. Sofort sprangen Niko, Oz und Akemi herbei und wirbelten herum, so dass sie dem Hexer und seinem Sunspear gegenüberstanden. Sie hoben die Waffen auf Herzhöhe.
    »Max?«, sagte Giselle gedämpft.
    »Er hat gut zehn Jahre abgeworfen«, erklärte Max leise. »Du kannst von hier aus mit ihm reden.«
    »Ich verlange eine Entschuldigung«, rief Alton und wurde dabei immer lauter. »Ich suche dich hier auf, weil wir Freunde und Verbündete sind, und du richtest die Waffen auf mich? Das ist unzumutbar!«
    »Das mag sein. Dennoch sind diese Vorsichtsmaßnahmen nötig, Alton. Du siehst sehr gut aus«, bemerkte Giselle. »Ich habe dich noch nie so jung gesehen.«
    Er versteifte sich und schob stur das Kinn vor. »Ich würde lieber unter vier Augen mit dir sprechen.«
    »Sag, was du zu sagen hast, oder verschwinde«, schaltete Max sich ein und feuerte die harten Worte ab wie Pistolenkugeln.
    »Nimm deinen Wachhund an die Leine, Giselle. Sie geht zu weit.«
    »Das würde ich, Alton, doch Max beschützt mich. Selbst wenn ich ihr befehle zu gehen, wird sie es nicht tun. Ihre Bannsprüche lassen es nicht zu. Erzähl mir von Old Home.«
    Er verzog das Gesicht – ob aus Frustration oder Angst, wusste Max nicht. Vielleicht war es beides.
    »Seit gestern Abend ist es mir nicht gelungen, dort jemanden zu erreichen. Die Telefone sind tot, und niemand antwortet auf meine Computernachrichten.«
    »Hast du es mit Wahrsagen versucht?«
    Scharf atmete er ein, und die Muskeln in seinem Kiefer spannten sich an, als er die Zähne zusammenbiss. Eine Röte schoss ihm in die Wangen, die an Kriegsbemalung erinnerte. Max behielt seine Hände im Auge. Bei der winzigsten Regung, die danach aussah, dass er einen Fluch durchführen wollte, würde sie ihn wie einen tollwütigen Hund niederschießen.
    »Dazu war ich nicht ruhig genug. Ich bin gekommen, um dich darum zu bitten, dass du für mich wahrsagst. Du kannst ohnehin viel besser hellsehen als ich.«
    »Natürlich helfe ich dir. Aber das muss warten bis nach dem Konklave«, gab Giselle zurück.
    »Nein! Das ist zu spät. Was, wenn sie mich brauchen?«, erwiderte er heiser.
    »Es gibt nichts, was du von hier aus tun könntest. Ein paar Stunden werden da keinen Unterschied machen.«
    Er taumelte auf sie zu. »Bitte! Ich habe Caro dort zurückgelassen.«
    Max biss sich auf die Unterlippe. Caro war Altons vierzehnjährige Tochter. Hinter sich hörte sie, wie Giselle scharf den Atem einsog. Doch sie lenkte nicht ein und blieb bei ihrer Antwort.
    »Es tut mir leid, Alton. Ich kann mich vor dem Konklave nicht so verausgaben.«
    »Du hast mir Hilfe versprochen, wenn ich sie brauche!«
    »Und ich werde sie dir zukommen lassen. Nach dem Konklave. Vielleicht solltest du nach Old Home zurückkehren. Wenn ich wieder wahrsagen kann, bist du wahrscheinlich schon auf halbem Weg.«
    »Ich kann nicht«, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Ich muss zum Konklave.«
    Hexen trafen sich nicht oft, und wenn sie es taten, gab es normalerweise Tote. Nur bei Konklaven herrschte Frieden, und dies war die erste Versammlung dieser Art seit neun Jahren. Max wusste nicht, zu welchem Zweck man das Treffen einberufen hatte, aber es waren ausschließlich Territorialhexen eingeladen. Das Konklave zu verpassen war etwa vergleichbar damit, in hell leuchtenden Lettern zu verkünden, dass man zu klein und zu schwach war, um bei den Erwachsenen mit am Tisch zu sitzen. Damit kam Altons großes, aber zerbrechliches Ego sicher nicht zurecht. Vermutlich würde er eher dabei zusehen, wie Old Home vom Höllenschlund verschluckt wurde.
    Eine verschlagener, bedrohlicher Ausdruck huschte über sein Gesicht. »Das ist es, was du willst, nicht wahr? Ich gehe nach Hause und erscheine nicht zum Konklave.« Einen Moment hielt er inne, während er über diese Möglichkeit nachdachte. Plötzlich schrie er: »Du Miststück! Was hast du mit Old Home gemacht?«
    Eisiges Schweigen war die Antwort darauf. Dann sagte Giselle kalt: »Schafft ihn hier raus.«
    Max hörte, wie sie sich umdrehte und in ihren Wohnwagen stieg. Die Tür wurde mit deutlichem Nachdruck geschlossen. Zunächst rührte sich niemand. Alton stand der Mund vor Entsetzen weit offen. Dorian legte die Stirn in Falten und schaute sich um, als würde er abschätzen, wie tief er hier in der Scheiße steckte.
    »Ihr habt sie gehört. Zeit zu gehen«, sagte Max und

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