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Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Titel: Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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trat vor.
    »Ich weigere mich. Wenn du mich anrührst, dann röste ich dich«, warnte Alton, als Oz die Hand nach ihm ausstreckte.
    Wutschnaubend stellte Dorian sich Oz in den Weg. Er war fünf oder sechs Zentimeter kleiner als Oz und weniger muskulös. Außerdem waren ihm vor Betreten des Lagerhauses die Waffen abgenommen worden, und jetzt hob er die Fäuste wie ein Boxer. Volltrottel. Oz hatte eine Pistole und keine albernen Vorstellungen von Fair Play. Er würde Dorian ein Loch in den Schädel pusten, ohne mit der Wimper zu zucken.
    Plötzlich drehte Dorian sich um, warf sich Alton mit einer einzigen, geschmeidigen Bewegung über die Schulter und lief mit ihm Richtung Tür. Vielleicht war er doch nicht so dumm, wie er aussah.
    »Lass mich runter, Dorian, verdammt noch mal! Giselle! Es ist aus zwischen uns! Unser Bündnis ist beendet! Das wirst du noch bereuen!« Alton schrie weiter, während Dorian ihn ins Sonnenlicht hinaustrug. Oz folgte ihnen.
    Als die Tür zum Lagerhaus sich schloss, öffnete sich die von Giselles Wohnwagen. »Max, komm rein.«
    Max tat wie befohlen und legte ihre Schrotflinte auf die Küchenanrichte, als sie eintrat. Giselle stand in dem kleinen Flur, der zu ihrem Schlafzimmer führte. Zu beiden Seiten hatte sie die Hände fest an die Wände gedrückt. Sie zitterte. Ihr Gesicht war aschfahl.
    »Ich schicke Oz nach Old Home. Eine kleine Truppe von Sunspears und Shadowblades soll ihn begleiten«, erklärte sie unvermittelt.
    Max schüttelte den Kopf. »Dann bist du zu verwundbar. Wir sollten noch abwarten. Sobald wir wieder in Horngate sind, können wir ein Team losschicken.«
    »Nein. Das ist ein Befehl, keine Bitte. Ich will, dass sie sich innerhalb der nächsten Stunde auf den Weg machen.« Langsam wandte Giselle sich ab.
    »Warum? Normalerweise bist du nicht dumm, und diese Idee ist etwa so blöd wie Sprühkäse in der Dose und Kleidung für Katzen. Du solltest dir besser ein paar gute Gründe dafür überlegen, denn sonst werden Oz’ Bannsprüche dafür sorgen, dass er genau hier bleibt, wo er hingehört.« Max konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. Giselles Zaubersprüche zwangen ihre Sunspears und Shadowblades, sie um jeden Preis zu beschützen. Wenn ihre Krieger sich entscheiden mussten, ob sie ihre Befehle befolgen sollten oder ob sie Giselles Leben besser erhalten konnten, wenn sie sich ihren Anweisungen widersetzten, gewannen die Bannsprüche immer. Als Giselle verärgert das Gesicht verzog, wurde Max’ Grinsen breiter. »Scheiße, was?«
    Ihr Lächeln erstarb sofort, als Magie die Hexe in einem knisternden Nimbus umhüllte. Giselle durchquerte mit zwei langen Schritten die Küche und schlug Max ins Gesicht. Der Schlag selbst tat nicht weh, aber die Magie dabei war eine ganz andere Sache. Sie brach als Welle schwarzer Energie über Max herein. Es war, als stünde sie mitten in einem Kernreaktor. Flüssige Hitze erfüllte sie, grub sich Gänge durch ihr Fleisch und ihre Knochen. Schwerter mit elektrisch aufgeladenen Klingen stachen immer und immer wieder auf sie ein. Keuchend sank Max auf die Knie. Sie wehrte sich nicht und wäre auch nicht dazu in der Lage gewesen. Stattdessen musste sie sich darauf konzentrieren, Luft zu holen. Bei jedem Ein- und Ausatmen zählte sie bis vier. Die Welt vor ihren Augen verschwamm. Mit aller Macht versuchte sie, nicht das Bewusstsein zu verlieren, und ihre Finger gruben Kerben in den Linoleumboden. Ihr Leib krümmte sich, und ihre Arme und Beine zuckten unkontrolliert. Die magische Kraft schwoll an, bis sie das Gefühl hatte, dass ihre Haut reißen müsste.
    Minuten vergingen, während Max innerlich mit sich kämpfte. Sie würde kein schmerzerfülltes Stöhnen herauslassen. Ihre Blase verkrampfte sich, und ihr Gesicht spannte sich an, während sie den Drang zu pinkeln unterdrückte. Es wäre nicht das erste Mal, dass sie in ihrer eigenen Pisse zu Giselles Füßen lag, aber heute hatte sie das nicht vor. Endlich ebbte die Magie ab. Max spürte, wie gewisse Zauber in ihr zum Leben erwachten und die versiegenden Kräfte sammelten, um sich davon zu nähren. In genialer Weise hatte Giselle dafür gesorgt, dass Max’ Bestrafungen ebenso stärkend wie zerrüttend waren. Langsam stemmte Max sich hoch und hielt sich taumelnd an der Anrichte fest. Alles drehte sich um sie.
    Giselle saß steif auf ihrem Stuhl, das Haar hinter die Ohren gestrichen, die Hände ineinander verschränkt. Mit ausdrucksloser Miene sah sie zu, wie Max sich langsam erholte.
    »Tja,

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