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Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Titel: Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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Erstaunen über Giselles milde Reaktion war, drehte sich um und betrachtete Max. Sie lag flach auf dem Rücken und hatte die Augen geschlossen. Noch immer strömten Blut und klare Nährflüssigkeit durch die Infusionsnadeln in ihre Adern. Er sah keinerlei äußere Verletzungen. Der Boden war gesäubert, und der beißende Geruch von Desinfektionsmitteln brannte ihm in der Nase und ließ seine Augen tränen. Ein Ventilator wirbelte die Luft auf.
    Gerade wollte er auf die kraftlose Max zugehen, als Tyler einen Arm ausstreckte und ihm den Weg versperrte.
    »Frieden, Junior. Bleib auf Abstand.«
    Junior? Alexander konnte ein trockenes Lachen nicht unterdrücken, obwohl er wusste, dass nichts Komisches an der Situation war. Dann musste er keuchend husten. Als Akemi ihm eine Flasche Apfelsaft hinhielt, trank er dankbar. Anschließend musterte er erneut die viel zu reglose Max und blickte zu Tyler.
    »Kommt sie in Ordnung?«
    » Sie kann vor allem für sich selbst antworten«, sagte Max in ätzendem Tonfall, ohne die Augen zu öffnen.
    »Und?«
    »Ich habe Hunger und bin müde. Könnt ihr nicht mal die Klappe halten?«
    »Was ist mit ihm?«, fragte Niko.
    Max neigte den Kopf zur Seite und betrachtete Alexander. »Was ist mit ihm?«
    »Was sollen wir mit ihm machen?«
    »Gebt ihm was zu essen. Behaltet ihn im Auge. Jagt ihm eine Kugel in den Kopf, falls er Ärger macht.« Damit schloss sie die Augen wieder und wandte das Gesicht zur Decke. »Egal, was ihr macht: Macht es leise.«
    Wie versprochen schickte Giselle etwas zu essen. Es klingelte, und das Licht wurde einmal mehr rot und wieder grün. Akemi öffnete die Tür und nahm einen Stapel Pizzakartons entgegen, gefolgt von einem Fünfliterkanister Milch und einem Sechserträger Bier. Zuletzt kamen ein paar Pappteller und eine Rolle Küchentücher.
    Sie stellte das Essen auf den nächsten Operationstisch und legte mehrere Stücke Pfannenpizza übereinander auf einen Teller, den sie zusammen mit einem Becher Milch zu Max brachte. Stöhnend setzte Max sich langsam auf und schwang die Beine über die Tischkante. Sie beäugte erst die Milch und dann das Bier, bevor sie den Becher nahm und ihn in einem Zug leerte. Anschließend machte sie sich über die Pizza her.
    »Verdammt, das tut gut«, sagte sie.
    Alexander wartete, bis die anderen mit dem Essen begonnen hatten, bevor er sich bediente und sich einen Pappbecher Milch einschenkte. Eifrig aßen sie und schwiegen dabei. Noch bevor die Pizzaschachteln leer waren, klingelte es erneut. Diesmal gab es Chinesisch. Sie luden sich Eiernudeln, frittierten Reis mit Hühnchen, Huhn mit Cashewnüssen, Frühlingsrollen und gegrilltes Schweinefleisch auf die Teller.
    Eine halbe Stunde später fühlte Alexander sich langsam angenehm satt. Er spürte, wie seine Heilzauber die Energie der Nahrung nutzten, und obwohl die Erschöpfung ihn nach wie vor schwächte, fühlte er sich nicht mehr schlimmer als nach einer Prügelei. Die Schmerzen in seinem Bauch waren völlig verschwunden. Zum ersten Mal fielen ihm die zwei Verbände auf, die bei jeder Bewegung an der Haut auf seiner Brust zupften – einer links und der andere etwas weiter oben rechts. Sein Blick wanderte tiefer. Er trug noch immer seine blutbefleckten Jeans. Sie waren alles, was ihm von seinem Hab und Gut geblieben war.
    Nach dem Essen rumorte es unruhig in seinem Magen. Seit mehr als hundert Jahren war er am Leben, doch jetzt fühlte er sich wie neugeboren. Und es gefiel ihm gar nicht. Er fühlte sich zu frisch, zu verletzlich und ganz allein.
    Er stellte seinen Teller ab. In Giselles Zirkel war kein Platz für ihn. Sicher konnte er Max zum Kampf um die Führung der Shadowblades herausfordern, aber nach der heutigen Nacht war er sich nicht mehr sicher, ob er gewinnen konnte. Und selbst wenn er sie besiegen würde: Ihre Shadowblades waren eindeutig zu loyal, um ihn danach am Leben zu lassen. Damit blieb ihm nur, unter ihr zu dienen, falls sie lernen konnte, ihm zu vertrauen. Er strich sich durchs Haar und steckte die Hände in die Hosentaschen. Unmöglich. Das wäre einfach dumm von ihr. Und sie war alles andere als dumm. Dennoch – ich lasse keinen meiner Leute zurück .
    Erneut klingelte es, und diesmal nahm Niko zwei Tüten mit Eiscreme von Ben & Jerry’s entgegen. Er wühlte darin herum, griff sich einen Becher und brachte ihn Max. Sie zog den Deckel ab, nahm einen Löffel und genoss das Eis mit geschlossenen Augen.
    »Eine Speise für die Götter«, murmelte sie mit einem

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