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Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Titel: Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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helfen. Du wirst sterben, hörst du? Lass mich dir helfen!« Sie richtete sich wieder auf und schaute sich um. Ihr Haar war verklebt und rot gefleckt, als wäre sie sich mit blutigen Fingern durch die Strähnen gefahren. Auch ihre Wangen und ihre Stirn waren blutverschmiert. »Tyler, Niko und Akemi, redet mit ihr. Sagt ihr, dass sie zurückkommen soll.«
    Die drei Shadowblades schauten sie für den Bruchteil einer Sekunde überrascht an und traten dann eilig an den Tisch.
    »Sagt ihr, dass ihr da seid«, drängte Giselle die drei. »Legt ihr eure Hände auf. Sprecht mit ihr. Sie ist nicht dazu fähig, euch zu verlassen. Lasst sie nicht gehen.«
    Alexander beobachtete, wie die drei Shadowblades die Hände ausstreckten, um sie zu berühren. Eifrig und fordernd redeten sie gleichzeitig auf Max ein.
    Angespannte Minuten vergingen. Das Stimmengewirr um Max steigerte sich zu einem Höhepunkt. Rot getränkte Operationsbinden fielen auf den Boden. Giselle hielt Max’ Kopf zwischen den Handflächen und krümmte die Finger wie Klauen um das Kinn der Bewusstlosen. Mit geschlossenen Augen summte sie etwas, und ihre Lippen waren dabei fest aufeinandergepresst. Keuchend schnappte Alexander nach Luft, als ihm klar wurde, dass er den Atem angehalten hatte. Magenkrämpfe ließen ihn zusammenfahren. Schauder überliefen ihn und erfassten ihn tief in seinem Innern. Er zitterte und klapperte mit den Zähnen. Sein ganzer Körper zuckte.
    »Hört nicht auf. Es funktioniert!«
    Das war das Letzte, woran er sich erinnern konnte.

    Mit einem Mal erwachte er und setzte sich sofort auf. Jemand hielt ihn an den Schultern fest. Alexander überlegte nicht. Blitzartig drehte er sich um, sprang in die Hocke und packte im selben Moment die beiden Hände. Er zerrte seinen Angreifer auf den Tisch, bohrte ihm das Knie in den Rücken und legte den Arm um seinen Hals, griff mit der anderen Hand den Unterkiefer. In dieser Sekunde holte sein Verstand seinen Raubtierinstinkt ein.
    Als er herabschaute, wurde ihm vor Angst flau im Magen. Er hatte Giselle überwältigt. Eine lauernde Stille umgab ihn, und sein Blick huschte hin und her. Niko, Tyler und Akemi standen kampfbereit mit angespannten Muskeln und gebleckten Zähnen da. Dennoch wagten sie es nicht, sich von der Stelle zu rühren: Alexander hätte Giselle jederzeit den Hals brechen können. Wenn er das allerdings tat, würde er nicht in einem Stück hier rauskommen – vermutlich nicht einmal in zwanzig.
    Langsam löste er seinen Griff, zog sich von ihr zurück und hob die Hände. Sofort wurde er gepackt und zu Boden geschleudert, und seine Arme wurden ihm auf den Rücken gedreht.
    »Lasst ihn los.«
    Ihre Stimme klang kratzig und schwach, aber es war Max. Sie lebte.
    Die anderen lösten sich von ihm. Alexander wollte sich gerade hochstemmen, als zwei Shadowblades unter seine Arme griffen und ihn hochzogen. Die beiden hielten ihn wie einen Knallbonbon, den sie am liebsten aufreißen wollten.
    Giselle war wieder auf den Beinen und rieb sich mit schmerzverzerrter Miene das Steißbein. Sie trug einen neuen OP-Kittel, und obwohl ihre Haare hier und da noch blutverklebt waren, war sie ansonsten sauber. »Ich hoffe, dass du deine Freundinnen beim Aufwachen nicht so begrüßt.«
    Irritiert starrte Alexander sie an, während er auf die Pointe wartete. Blaue Flecken bildeten sich bereits dort an ihrem Hals, wo sein Arm gewesen war. Zweifellos würde sie bald auch welche am Kinn und auf dem Rücken bekommen. Eigentlich hätte sie ihn bestrafen müssen. Schwer bestrafen. Max hatte erwähnt, dass ihre Hexe gut im Foltern war, und er wusste aus erster Hand, wie recht sie damit hatte. Warum disziplinierte sie ihn also nicht, wie er es verdiente? Alexander kniff die Augen zusammen. Vielleicht wartete sie einfach, bis sie wieder voll bei Kräften war.
    Sie gähnte. »Die Heilkraft, die ich dir gegeben habe, wird genügen müssen. Ich muss mich ausruhen. Ich lasse euch allen etwas zu essen bringen, und dann fahren wir los. Wir sind ohnehin schon zu lange hier.«
    Damit verschwand sie durch eine Schiebetür am vorderen Ende des Trucks, die sich zu einem gegen Licht versiegelten Raum öffnete. Hinter sich schloss sie die Tür, das grüne Licht über ihren Köpfen wurde rot, und ein leises Klingeln ertönte. Kurz darauf färbte sich das Licht wieder grün.
    »Lasst ihn los«, wiederholte Max, und die beiden Männer lösten allmählich ihren Griff um Alexanders Arme.
    Alexander, dem immer noch ganz schwindelig vor

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