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Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Titel: Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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auch nicht. Das ist einiges wert.«
    Alexander legte seine Hand auf die von Thor und drückte sie fest. »Ich bin dir was schuldig.«
    »Sag das nicht, Junge. Ich will das nicht. Ich war es dir schuldig, dafür, dass du uns gegen Selanges übelste Seiten abgeschirmt hast, und dafür, dass du uns heil durchgebracht hast. Ich würde sagen, wir sind quitt.«
    »Das ist nicht das Gleiche, mein Freund. Das war mein Job. Dies hier ist mehr. Ich bin dir was schuldig «, wiederholte Alexander seine Worte und zugleich die, die Max an den Engel gerichtet hatte. Die Ironie der Situation entging ihm nicht. Er hatte nie zuvor eine Schuld eingestanden – er war immer zu besorgt gewesen, was es ihn kosten würde. Doch ihr Beispiel inspirierte ihn und verlangte ihm sein Bestes ab. Er wollte ihrem Vorbild gerecht werden.
    Ohne ein weiteres Wort drehte er Thor auf den Bauch. Alexander zog sein Messer und schnitt tief in Thors Rücken, um sein Wirbelsäule oberhalb des Steißbeins zu durchtrennen. Dann erhob er sich und tat dasselbe bei Cleo und Mercury. Es handelte sich um die Art von Wunde, bei der ihre Körper einen Tag oder länger brauchen würden, um sich zu regenerieren. Die anderen Wunden würden die Heilung verlangsamen. Nacheinander hievte er sie in den Lieferwagen und durchwühlte die Taschen nach ihren Handys. Er zertrümmerte die Telefone, öffnete die Motorhaube, riss die Startkabel heraus und zerteilte sie. Schließlich schnitt er die Ventile der Reifen heraus. Luft strömte zischend in die Nacht hinaus.
    Er kehrte zum Heck des Wagens zurück und zog die Lichtblende herunter, die die Vordersitze von den Rücksitzen trennte. Nachdem sie eingerastet war, tat er das Gleiche mit den Metalljalousien an den Fenstern. Wenn sie nicht vor Morgengrauen gefunden wurden, würden sie so nicht zu Asche verbrennen. Er schaute einmal mehr zu den dreien. Cleo und Mercury waren nach wie vor bewusstlos. Thor lag bewegungslos da und schaute Alexander zu.
    »Ich habe das ernst gemeint«, sagte Alexander. »Ich bin dir was schuldig.«
    Damit drückte er die Verriegelung runter und schloss die Hecktür. Seit sie angekommen waren, waren weniger als zehn Minuten vergangen. Alexander rannte über den Parkplatz zu einer Reihe Autos. Bei einem älteren Toyota Celica schlug er das Fenster ein, riss die Zündkabel mit den Fingern heraus und schloss den Wagen innerhalb von Minuten kurz. Sein rechter Arm funktionierte wieder, obwohl er noch ein wenig schwerfällig war. Aus seinen Wunden lief noch immer Blut, aber die Löcher schlossen sich langsam.
    Eilig legte er den Gang ein. Er würde mindestens eine halbe Stunde zurück nach Aulne Rouge brauchen. Wenn Selange nicht seit dem Konklave die Schutzzeichen verändert hatte, würde er ohne große Schwierigkeiten reinkommen – für den Fall eines Angriffs hatte er mehrere Fluchtwege eingebaut. Das eigentliche Problem bestand darin, Max aus dem Käfig zu holen. Er hoffte inständig, dass sie mit dem Rest fertig werden würde, sobald er ihre Fesseln gelöst hatte. Schließlich war sie ohne die Hilfe einer Hexe durch den Schleier gefahren. Wenn sie dazu in der Lage war, konnte sie vielleicht auch die Fesselzauber um ihre Zelle durchbrechen. Wenn nicht …
    Wenn nicht, würde Alexander Selange dazu bringen müssen, ihr aufzumachen. Er rechnete sich lieber nicht seine Chancen aus, eine mächtige Hexe gegen ihren Willen zu irgendetwas zu zwingen. Trotzdem würde er es versuchen, denn das war er Max schuldig. Nicht, weil sie ihn gerettet hatte, obwohl er ihr auch dafür etwas schuldig war. Sondern weil sie ihm seinen Glauben und seine Integrität zurückgegeben hatte. Er bezweifelte, dass er diese Schuld je wiedergutmachen könnte.

    Aulne Rouge lag östlich von San Diego, kurz hinter Granite Hills an der Interstate 8. Die Anlage befand sich auf einer Hügelkuppe, und ein ebenso großer Teil wie der sichtbare war unterirdisch. Umgeben war sie von einem dünnen Band aus Krüppeleichen und Gestrüpp. Etwas weiter unten lagen ein paar Häuser und zwei kleine Städtchen. Der Sitz des Zirkels war nah genug bei ihnen, um Selanges Magie zu nähren, und zugleich so abgeschieden, dass sie nicht gestört wurde. Die Hexen des Zirkels lebten im Umkreis von zehn Meilen – man konnte sie leicht innerhalb kürzester Zeit zusammenrufen, und sie waren weit genug weg, damit sie Selange nicht auf die Nerven fielen.
    Alexander hielt auf einer unbefestigten Straße auf der Rückseite des Sitzes. Er parkte unter den weit

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