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Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Titel: Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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den Fingerspitzen ihr seidenweiches, fedriges Haar.
    »Weißt du«, sagte er heiser, »es gibt gemütlichere Orte für ein Date.« Doch während er die scherzhafte Bemerkung machte, spürte Trace, wie sein Empfinden sich auf einmal veränderte. Es dauerte einen Augenblick, bis er begriff, dass er eine große Erleichterung verspürte. Als der Schmerz ihn tatsächlich verließ, packte er Ashla am Hinterkopf und im Nacken und bog ihren Kopf so weit zurück, dass er ihr in die Augen schauen konnte. Sie war rot geworden, und ihr war auf einmal unbehaglich zumute. Ihr Körper versteifte sich, und sie wich seinem Blick aus.
    »Was bist du?«, fragte er flüsternd, während er nach Schattenwandlereigenschaften an ihr suchte.
    Die Schattenwandler waren eine übernatürliche Gattung, eine Nachtspezies, die die Sonne fürchtete und die in der Dunkelheit und bei Mondschein erblühte. Seine Gruppe, die Schattenbewohner, war der Inbegriff dieses Typs. Alle Schattenwandler besaßen außergewöhnliche und wundersame Kräfte, so ähnlich wie die Kraft, durch Berührung zu heilen.
    Sie war keine Schattenbewohnerin, da war er sich sicher. Nicht mit dieser hellen Haarfarbe und dem kleinen Körper. Sie war auch viel zu blass, um ein Dämon zu sein, eine Spezies, die sich sogar bräunen ließ. Und Vampire, obwohl sie blass waren, konnten nur sich selbst heilen … außer es handelte sich um einen Biss. Mistrale und Lykanthropen kamen aus ähnlichen Gründen nicht infrage. Außerdem kannte er nur zwei Arten auf der Welt, von denen er wusste, dass sie das Schattenland betreten konnten.
    Schattenbewohner und Menschen.
    Genauer gesagt, Menschen im Koma.
    Das Schattenreich war eine lichtlose Dimension, nur einen Schritt entfernt vom Lichtreich. Es war nur ein Schritt, doch der genügte, um das gesamte Reich vor der gesamten Bevölkerung verschwinden zu lassen. Durch Konzentration konnte ein so fähiger Schattenbewohner wie Trace sich in der Dunkelheit der Schattenwelt entmaterialisieren und sich wieder materialisieren, um ins Lichtreich zurückzukehren. Das Schattenreich war die ideale Welt, weg von dem schmerzhaft brennenden Sonnenlicht, das eine von Menschen beherrschte Welt so unbarmherzig überflutete. Die Notwendigkeit von Licht für den Menschen, gepaart mit der natürlichen Sonnenbahn hatte den Planeten für Trace’ Volk größtenteils unbewohnbar und zu einem selbstmörderischen Ort gemacht. Deshalb verbrachten sie die meiste Zeit ihres Lebens damit, dunkle Orte wie Alaska und Neuseeland, die Arktis und Antarktis aufzusuchen, wo es zu bestimmten Jahreszeiten monatelang Nacht war.
    Menschen waren die anderen Bewohner des Schattenreichs; diejenigen, die Trace’ Volk als die Verlorenen bezeichnete. Trace blickte in Ashlas Augen, überrascht von der leuchtenden und gefühlvollen Tiefe in den himmelblauen Teichen. Er hatte so gut wie keine Erfahrung mit Verlorenen. Eigentlich sollten sie die Schattenbewohner nicht sehen können – und umgekehrt – , also reagierten sie nie auf irgendetwas um sich herum. Ihnen ins Gesicht zu schauen war so, als blickte man ins Leere, ein Ausdruck von gequälter Verwirrung, während sie herauszufinden versuchten, wo sie waren, wie sie dorthin gekommen waren und wie sie wieder in ihr altes Leben zurückfinden konnten. Sie bemerkten nicht, dass ihr Körper irgendwo im Lichtreich unsichtbar geworden war, ohne Seele und Bewusstsein, weil eine Krankheit oder ein Trauma die Verbindung zwischen dem verlorenen Teil der Person und ihrem leeren Körper zerstört hatte.
    Die Verlorenen waren bloße Geistwesen, mentale Manifestationen wandernder Seelen. Im Grunde waren sie Erscheinungen, Bilder, die vom Gedächtnis der Verlorenen selbst projiziert wurden. Sie hatten keine Körperwärme, keinen Geruch. Sie bemerkten auch nicht die Schattenbewohner und die wahre Beschaffenheit der Landschaft, in der sie jetzt gefangen waren.
    Aber die hier tat es, dachte er, während er sie anstarrte.
    Und die konnte durch Berührung heilen.
    Konnten die Menschen solche Dinge wirklich tun? Trace’ Gesellschaft lebte auf demselben Planeten wie die Menschen, doch war der Austausch zwischen ihnen wegen des Lichts und dessen schädlicher Natur minimal. Wie die meisten Schattenwandler hatten die Schattenbewohner keinen Kontakt mit der herrschenden Spezies auf dem Planeten. Natürlich war sie ihnen nicht völlig unbekannt. Das konnten sie sich gar nicht leisten. Menschen konnten ziemlich todbringend sein, wenn sie ihr tägliches Leben

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