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Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Titel: Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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Fehler wiedergutzumachen.
    Seine Samariterin war binnen Sekunden außer Reichweite, und er konnte nichts tun, um sie zurückzuholen. Er war bestürzt, als er die zerstörte Boutique hinter sich in Augenschein nahm und nachzuvollziehen versuchte, was geschehen war, und sich ein paar Minuten gönnte, um wieder zu Kräften zu kommen und das Gleichgewicht wiederzufinden.
    Das Geschäft, bei dem er stand, musste auch im Lichtreich zerstört worden sein. Es gäbe ähnliche Ursachen dafür, entweder ein Verbrechen oder einen Unfall, etwas, das den gleichen Schaden angerichtet hätte, aber geschehen wäre es auf jeden Fall.
    Normalerweise. Selten gab es keine sichtbaren Gründe dafür, warum sich Dinge bewegten oder zusammenstießen und ein wenig klirrten oder ratterten. Das war der Stoff, aus dem Geistergeschichten entstanden, und er nahm an, dass es tatsächlich eine Art Geist war, der das hervorrief. Es war entweder ein menschlicher Geist oder eine Art entmaterialisierter Schattenbewohner. Es war das Gesetz des Schattenreichs und ähnlicher paralleler Dimensionen. Was in der einen Welt geschah, musste auch in allen anderen Welten geschehen. Feste Objekte wie Gebäude befanden sich in den verschiedenen Dimensionen an derselben Stelle, also war es notwendigerweise so. Die Gründe, aus denen Dinge geschahen, waren in jeder Sphäre andere, doch das Ergebnis war immer das gleiche. Wenn in den Wäldern des Schattenreichs ein Baum umstürzte, stürzte er in jeder Dimension um.
    Er blickte an seinem schmutzigen Körper und den zerrissenen Kleidern hinunter, während er mit einer Hand seine Brust nach Verletzungen abtastete. Er war noch nicht ganz geheilt. Weit davon entfernt, in Wahrheit. Doch zumindest floss kein Blut mehr aus den Wunden. An vielen Stellen war die Haut schwarz und blau verfärbt und schrecklich schmerzempfindlich, doch er hatte instinktiv bemerkt, dass er nicht mehr in Lebensgefahr schwebte. Alle Schattenbewohner, die meisten Schattenwandler eigentlich, hatten die Fähigkeit, schnell zu gesunden, doch er hätte sich niemals aus eigener Kraft so rasch erholen können … wenn überhaupt.
    »Sie hat dir das Leben gerettet, du Dummkopf«, schalt er sich laut und voller Bitterkeit. Das Wie und auch das Warum waren ein echtes Rätsel, und trotzdem … Es ärgerte ihn, dass er es ihr gedankt hatte, indem er sie irgendwie verletzt hatte.
    Trace bewegte sich langsam, während sich sein gedämpftes Stöhnen unter die anderen seltsamen Echos mischte, die eine Welt der Dinge zu erfüllen schienen, ohne die Menschen, für die diese Dinge gedacht waren. Er verließ den verwüsteten Raum und ging hinaus auf die leere Straße. Er blieb kurz stehen, um nach einem Schimmer blonden Haars Ausschau zu halten, doch wie erwartet war sie längst weg. Trace wandte sich erneut zu dem Geschäft und zu dem niedergestreckt daliegenden Feind um. Dann ging er zu Baylor, um ihm das Metallband, das seinen Rang bezeichnete, vom Arm zu nehmen. Trace legte sich den blutigen Platinreif um den eigenen Bizeps, gleich unter den verzierten Kupferreif, den er trug und der ihn mit seinen Intarsien aus Aquamarin als Königlichen Wesir auswies. Es war Tradition, die Trophäe des besiegten Gegners unter dem eigenen Rangabzeichen zu tragen, doch in diesem Fall wäre es auch eine sichtbare Warnung an jeden, der vorhatte, die Monarchie zu verraten.
    Und nach Baylors Gerede zu schließen, waren es nicht wenige, die darauf aus waren. Trace musste so schnell wie möglich zu Xenia und Guin kommen. Als persönliche Leibwächter der Kanzler mussten sie vor der Bedrohung gewarnt werden, die so nah am Thron lauerte. Baylor hatte dem Senat angehört, einer Gruppe von Beratern und Gesetzgebern, die uneingeschränkten Zutritt zur königlichen Familie hatten. Es wäre ein Leichtes für jemanden wie ihn, die Monarchie auf einen Streich einzukreisen und ihr einen schweren Schlag zu versetzen, so wie Julius Caesar es getan hatte, bevor überhaupt irgendjemand etwas von der Bedrohung ahnte. Auch sein Wissen über Baylors Verrat war entweder reines Glück oder reine Dummheit seitens der Verschwörer gewesen.
    Wenn sie vorgehabt hatten, ihn in ihre heimtückischen Machenschaften mit hineinzuziehen, dann weil sie völlig falsch informiert gewesen waren. Aber hatten sie es vielleicht auch bei anderen hochstehenden Personen versucht? Bei dem Gedanken gefror ihm das Blut in den Adern, und er wurde wütend. Er biss die Zähne zusammen, um die Schmerzen und die Schwäche zu

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