Shadowdwellers: Magnus (German Edition)
besiegt.«
»Wir werden ihn suchen, um uns zu vergewissern«, versicherte Magnus ihr. » K’yan Tiana, die ebenfalls ein Opfer dieser Geschichte ist, muss bestattet werden.« Er beauftragte diejenigen damit, die ihm am nächsten standen, und schickte die Schüler mit Unterstützung ihrer Lehrer weg. Magnus hielt Daes Arm die ganze Zeit fest umklammert, sodass sie ganz dicht bei ihm stand, obwohl sie doch am liebsten weggerannt wäre, um ein Badezimmer zu suchen oder ein Loch, wo sie sich verkriechen konnte.
Es war falsch gewesen, dachte sie immer und immer wieder. Alles war falsch gewesen. Die falschen Entscheidungen. Die falschen Handlungen. Der falsche Mann.
Sie war falsch.
Er war gütig, stark und ehrenwert, und jetzt hatte er sich an sie gebunden, an eine Frau, die schreckliche Dinge tat und fatale Entscheidungen traf. Er kannte die Wahrheit über das, was sie Brendan angetan hatte. Sie hatte es gemerkt an der Art, wie er seine Fragen gestellt hatte. Aber warum hatte er sie geschont, wo er doch wusste, dass sie ihn betrogen und seinen Freund getötet hatte? Oder versuchte er nur, sich vor einem weiteren Skandal zu bewahren?
Es dauerte eine Weile, bis Magnus den Ort des Geschehens verlassen konnte und eine widerstrebende Daenaira mit sich nahm. Sie konnte ihn nicht verstehen, konnte sich nicht vorstellen, was er wollte. Wollte er ihr wehtun, oder wollte er sie bestrafen? Würde er ihr eine qualvolle Buße auferlegen? Wie die, von der der Sünder Brendan gesprochen hatte?
Schon bei dem Gedanken an den jungen Priester wurde ihr das Herz schwer, und ihre Augen brannten, doch sie weigerte sich, irgendwelche Gefühle zu zeigen, die Furcht oder Schwäche verrieten. Was immer er auch vorhaben mochte, sie war kein williges Opfer. Richtig oder falsch, sie hatte ihr Bestes getan, und sie würde sich nicht einfach behandeln lassen wie eine Kriminelle.
Magnus schleifte sie zu ihren Gemächern und zwang sie, die Füße zu heben, damit nicht vornüber auf das Gesicht fiel. Er knallte die Tür zu und schob energisch den Riegel vor. Dann drängte er sie ins Badezimmer. Als sie neben dem Becken standen, ließ er sie endlich los. Dann trat er vor den großen Spiegel, der früher einmal so harmlos erschienen war. Er nahm einen Topf mit der Creme, die sie so gern benutzte, tunkte die Hand hinein und beschmierte den Spiegel damit, bis man von der anderen Seite nichts mehr sehen konnte. Sie blinzelte, während sie ihm dabei zusah, und schlang die Arme um den Körper, weil ihr kalt war trotz der dampfenden Hitze aus dem Becken.
Er wandte sich zu ihr um, und in seinen goldenen Augen lagen starke Gefühle, die sie nicht verstand, die jedoch so intensiv waren, dass auch sie davon erschüttert wurde. Einige waren wie schmerzhafte Stiche, andere chaotisch, und wieder andere verursachten ihr ein hoffnungsvolles Herzklopfen.
Die, dachte sie bitter, entspringen bestimmt meiner Fantasie.
Sie hatte das Gefühl, dass ihre Chance auf ein besseres Leben, ein sinnvolles Leben verpuffte. Sie sollte ihm eine gute Partnerin und Gefährtin sein, ehrlich, um sein Vertrauen zu verdienen, und rein, und das war sie nicht gewesen.
Sie sah ihm dabei zu, wie er den Waffengürtel ablegte. Eigentlich war das ihre Aufgabe nach einem Kampf, doch sie glaubte nicht, dass er das zulassen würde. Als Nächstes streifte er das blutbefleckte Gewand ab und entblößte seine breite Brust und die atemberaubende nussbraune Haut seines muskulösen Körpers. Dae wusste nicht, wieso, doch ihn so zu sehen, trieb ihr Tränen in die Augen. Sie wich zurück, weg von ihm, doch er packte sie rasch.
»Zieh dich aus.«
»Ich will nicht«, flüsterte sie.
»Deine Psyche schreit nach der reinigenden Hitze des Wassers«, sagte er und nickte zum Becken hin. »Muss ich dich zu dieser Wahrheit nötigen?«
»Ich bade später. Wenn du fertig bist.«
Sie sah einen Muskel an seinem Kiefer zucken. Es war die einzige Warnung, bevor er sie fest packte und in das Becken warf. Dass sie so unversehens in eine solche Hitze eingetaucht wurde, das brachte sie dazu, Obszönitäten auszuspeien, nachdem sie wieder an die Oberfläche gekommen war. Als sie im Becken stand und sich die Haare aus dem Gesicht strich, war Magnus bereits nackt und ließ sich neben ihr ins Wasser gleiten. Sie wollte zu den Stufen gehen, doch er packte sie erneut und drängte sie mit seinem Körper gegen die äußere Wand. Magnus packte den nassen Samt ihrer Bluse und zog sie ihr beinahe brutal über den Kopf. Dann
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