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Shadowdwellers: Magnus (German Edition)

Shadowdwellers: Magnus (German Edition)

Titel: Shadowdwellers: Magnus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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sich ebenfalls auf die Verräterin, wobei er die Brust gegen Daenairas Rücken presste. Sie versteifte sich, als sanfte Hände ihr beruhigend über die Oberarme strichen, und er spürte ihre Panik. Er spürte, wie schlecht und wie schmutzig sie sich fühlte, und wegen ihrer Schuldgefühle hätte sie sich ihm am liebsten entzogen. Sie wollte nicht, dass er sie berührte, während sie sündenbefleckt war.
    Er achtete nicht darauf und verdrängte alles, was darauf hindeuten könnte, dass sie eine Mörderin und Betrügerin war, und vertraute dem übermächtigen Gefühl von Schuld und den Gewissensbissen in ihr, die ihm sagten, wer sie wirklich war.
    »Sag mir die Wahrheit«, verlangte er mit volltönender Stimme, während er mit den Fingern ihren Hals berührte. Er spürte, wie sie schluckte. »Beantworte mir eine Frage vor all diesen Zeugen, Daenaira, wozu ich dich mit meiner dritten Kraft zwinge.« Schließlich wandte sie den Blick von Nicoya ab und sah ihn erschrocken an. Er spürte, wie ihr Puls unter seinen Fingerspitzen raste. Dann fragte er: »Hattest du Geschlechtsverkehr mit M’jan Brendan?«
    Ihre Brust hob sich schwer, als sie tief einatmete und ihm in die Augen zu schauen versuchte, doch er zwang sie, ihre Gegnerin anzuschauen und fragte leise: »Ja oder nein?«
    »Nein«, antwortete sie mit heiserer Stimme.
    »Sie lügt!«, fauchte Nicoya.
    »Sie kann nicht lügen«, fauchte Magnus barsch, »wenn ich sie zwinge, die Wahrheit zu sagen.«
    »Das ist ein Trick!«
    »Na schön«, sagte er und packte Nicoyas Hand, die Dae mit den Unterschenkeln auf den Boden presste. »Hast du gegen dieses Sanktuarium intrigiert oder nicht? Hast du ein Komplott geschmiedet, um mich und andere Priester zu töten, während du unschuldige Schüler dazu gebracht hast, sich erniedrigen und demütigen zu lassen?«
    Er spürte, wie sie zitterte vor Wut und wie ihr Verstand raste, um eine Wahrheit zu finden, hinter der sie ihre Schuld kaschieren konnte, doch er war zu präzise gewesen. Es war aus mit ihr, und man konnte es an der dunklen Wut und Beklommenheit in ihren Augen sehen.
    »Ja! Ich habe das alles getan!«, brach es aus ihr heraus.
    »Gibt es noch jemanden in diesem heiligen Haus, der mit dir unter einer Decke steckt?«
    Gegen ihren Willen würgte sie drei Namen heraus, während ihr Blick zu der Menge herumfuhr, die sie fasziniert und feindselig zugleich betrachtete.
    »Wo ist deine Mutter?«
    »Im Senat«, fauchte sie.
    »Wer ist deine Mutter?«
    Sie musste lächeln. »Acadian.«
    Das stimmte jedenfalls. Für die anderen war es ein Schock, doch er hatte es bereits gewusst. Er wollte noch auf etwas anderes hinaus.
    »Wer gibt vor sie zu sein?«
    »Niemand.«
    Die Antwort verblüffte ihn. Sie ergab keinen Sinn. »Sie trägt eine Verkleidung, Nicoya. Was für eine?«
    »Keine. Keine Verkleidung.«
    Ihr selbstsicheres Schnauben sagte ihm, dass sie irgendwie darauf vorbereitet waren. Er seufzte, als er feststellte, dass er seine Antworten so nicht bekommen würde. Er musste sich damit zufriedengeben, dass er den letzten Verräter in seinem Haus aufgespürt hatte. Er musste den Senat und Acadian den Zwillingen überlassen. Er hatte mit dem Sanktuarium bereits alle Hände voll zu tun, musste den Schaden beheben und das Vertrauen wiederherstellen, neue Bußpriester einsetzen und, wichtiger noch, sich um Daenaira kümmern.
    »Bereust du aufrichtig und von Herzen all die Sünden, die du begangen hast, so wie die Kirche und diese Regierung sie verstehen?«, fragte er mit grimmiger Schicksalsergebenheit, während er die Finger fester um ihr Handgelenk schloss.
    »Nein! Niemals! Ich werde niemals vor dir um Gnade winseln! Vor keinem von euch! Ihr seid alle … «
    »Töte sie«, befahl er Daenaira, bevor er aufstand.
    Dae zögerte nicht. Sie stieß ihr beide Sai in die Kehle, durchtrennte ihr die Luftröhre und schnitt ihr damit jedes weitere Wort ab. Sie stieß sie so tief hinein, bis auch die kürzeren Zacken in den Hals stachen, und drehte sie dann so, dass sie die Halsschlagader zerrissen. Dann erhob sie sich von dem sich aufbäumenden, zuckenden Körper und stieß beim Zurückweichen gegen Magnus. Sie zuckte zusammen, als er sie berührte, also nahm er die Hände weg.
    »Shiloh ist ebenfalls tot«, teilte er den anderen mit. »Er war Teil des Komplotts. Die anderen, die sie erwähnt hat, zeigen entweder Reue, oder sie werden für ihre Sünden sterben.«
    » M’jan Sagan ist tot«, flüsterte Daenaira. »Sie sagte, sie hätte ihn

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