Shadowdwellers: Magnus (German Edition)
ziemlich sicher, dass sie einen riesigen Appetit entwickeln konnte. Sie brauchte nur ein bisschen Zeit.
Mit der Zeit würde sie ihr ganzes Potenzial entfalten.
Emotional und auch körperlich.
Er war sich ganz sicher.
17
Daenaira erwachte und fühlte sich erschöpft.
Es war eine lange, erschöpfende Woche gewesen.
Wie es schien, war das ganze Sanktuarium in Aufruhr. Sagan war verschwunden und vermutlich tot. Brendan, obwohl am Leben, war immer noch geschwächt von seinen Verletzungen. Er hatte so viel Blut verloren, dass seine natürliche Heilkraft eingeschränkt war, und es war schwierig, Bluttransfusionen unter den Mitgliedern ihrer Gesellschaft durchzuführen.
Magnus, der eigentlich eine kleine Atempause einlegen und die Erleichterung darüber genießen sollte, dass das Sanktuarium vom Einfluss des Bösen befreit worden war, verausgabte sich stattdessen völlig darin, das angeschlagene Vertrauen in der Stadt und in seinem Haus wiederherzustellen. Die Hälfte der Eltern hatten ihre Kinder aus der Schule genommen, als das Gerücht über einen Missbrauch die Runde machte, und Daenaira hatte mit großer Sorge beobachtet, wie sehr Magnus sich jedes Vorkommnis zu Herzen genommen hatte. Doch als die Kinder das Haus verließen, sprach er mit den Familien. Nehmt sie, sagte er zu ihnen, bis ich die Schule wieder zu einem sicheren Ort gemacht habe. Wenn sämtliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen sind, damit eure Kinder hier gut aufgehoben sind bei uns, werde ich sie zurückholen. Überrascht und verunsichert konnten die Eltern nur nicken und zustimmen, und ihr Zorn und ihre Empörung schwanden, als der Mann, dem sie stets blind vertraut hatten, ihnen ein Versprechen gab, das er halten würde, und wenn es ihn das Leben kostete.
Dann waren da noch die drei.
Die drei, deren Namen Nicoya vor ihrem Tod genannt hatte, und die Verräter waren. Alle waren vor dem Gesetz auf der Flucht, und da nur noch Ventan und Magnus übrig waren, um ihnen ihre Buße aufzuerlegen, hatte Magnus niemanden, dem er diese Aufgabe übertragen konnte. Der Kahlschlag unter den Priestern hatte verheerende Auswirkungen auf den Tempel. Ventan und er mussten die Lücken füllen und Sündern die Beichte abnehmen, die Verhängung der Buße überwachen und Strafen auferlegen. Und wenn er nicht unterrichtete, was er niemand anderem überlassen wollte, versuchte er, Nicoyas verbliebene Teufel zur Strecke zu bringen.
Und daneben verbrachte Magnus Zeit in den Gemächern der Kanzlerin, um sie zu beraten und zu beruhigen. Sie hatten Glück, wie er ihr mitteilte, dass sie endlich einen der drei wichtigsten Bereiche der Regierung von der Saat der Intrige befreit hatten, die unter ihnen aufgegangen war. Die Kanzler waren überzeugt, dass es in den obersten Rängen ebenfalls keine solche Täuschung gab. Also blieb nur noch der Senat. Dort einzugreifen war allerdings nicht so leicht, wie im Sanktuarium Ordnung zu schaffen, und alle stellten sich darauf ein, dass sie einen langen Atem in dieser Sache brauchen würden.
Dann gab es noch etwas, das Nicoya hinterlassen hatte und das Magnus unablässig Kummer bereitete, und dabei zuzusehen, wie er sich daran abarbeitete, brach Daenaira fast das Herz. Eine ganze Woche hatte er über Shilohs düstere Prophezeiung die Familie seines Sohnes betreffend gegrübelt, ohne eine Lösung zu finden. Wenn es in seiner Macht gestanden hätte, dann hätte er die Bedrohung aus der Welt geschafft, ohne dass sein Sohn und dessen Frau jemals erfahren hätten, dass überhaupt eine Gefahr bestanden hatte. Doch alle Versuche, irgendetwas in Erfahrung zu bringen, waren fruchtlos gewesen. Dae wusste, dass er jetzt darauf wartete, dass der Leibwächter der Kanzlerin zurückkehrte, um in einem letzten Versuch auszuloten, welche Mittel ihm noch blieben. Erst, wenn er mit ihm alle Möglichkeiten durchgespielt hatte, würde er nachgeben und seinem Sohn und seiner neuen Tochter von der Gefahr erzählen, die bedrohlich über ihren Köpfen schwebte.
Und dann, lange nach Tagesanbruch, würde er sich in seine Gemächer zurückziehen und sich zu Daenaira ins Bett legen und ihre Wärme und ihre Lust in sich aufnehmen wie eine heilsame Brise. Während dieser Zeit schob er seine Sorgen weg und konzentrierte sich ganz auf sie und auf die Sinnesfreuden, die sie miteinander erlebten.
Die vergangene Nacht war zu Ende gegangen, ohne dass ihre Jagd nach einem von Nicoyas Anhängern Erfolg gezeigt hätte, und er hatte seine Frustration an Daes zartem Körper
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