Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Titel: Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
Vom Netzwerk:
dreihundertachtundfünfzig von uns. Wir haben es satt, unsere Schwestern zu verlieren.«
    »Wir haben mehr als unsere Schwestern verloren«, ergänzte Mary. »Uns fehlt mittlerweile auch die Hoffnung.«
    »Das stimmt«, sagte Clare.
    »Ja«, bestätigten Josie und die anderen.
    Kat nickte. »Sag uns, was Darroc über den Ursprung unseres Ordens aufgeschrieben hat, Mac.«
    Rowena funkelte mich böse an. »Wag es nicht!«
    Da fühlte ich es – einen subtilen Druck auf mein Bewusstsein – und fragte mich, ob Rowena mich bei jeder unserer Zusammentreffen mental zu beeinflussen versucht hatte. Jetzt war ihre Fähigkeit jedenfalls keine Bedrohung für mich. Ich hatte gelernt, dem Stimmenzauber zu widerstehen, und der Druck, der von Rowena kam, war im Vergleich dazu gar nichts. Bei Barrons war ich auf die Knie gefallen und hatte mich selbst geschnitten. Ich hatte einen teuflischen Lehrer.
    Ich ignorierte Rowena und sprach die Sidhe -Seherinnen an. »Darroc glaubte, dass nicht die Seelie-Königin vor so vielen Jahren das Sinsar Dubh in die Abtei gebracht hat, damit es eingekerkert wurde, sondern …«
    Rowena schüttelte den Kopf. »Tu das nicht. Sie brauchen den Glauben, sie haben ja sonst nicht viel. Es ist nicht deine Aufgabe, ihnen den Glauben und das Vertrauen zu nehmen. Du hast keine Bestätigung für Darrocs Behauptungen.«
    Ich fühlte, wie der Druck stärker wurde, während sie versuchte, mich einzuschüchtern. »Sie wissen es, Rowena. Sie wussten es die ganze Zeit. Und wie so vieles andere haben Sie es ihnen verschwiegen.«
    »Wenn du glaubst, dass du eine Saat des Bösen in dir hast, könnte sie dich verschlingen.« Sie schaute mir forschend ins Gesicht. »Oh, du verstehst das sicherlich.«
    »Genauso gut könnte man argumentieren, dass man Gelegenheit hat zu lernen, wie man das Böse kontrollieren kann, wenn man glaubt, den Samen dafür in sich zu tragen«, konterte ich.
    »Oder man könnte darauf hinweisen, dass Unwissenheit Sicherheit bedeutet.«
    »Sicherheit ist ein Zaun, und Zäune sind für Schafe gedacht. Ich würde lieber mit zweiundzwanzig sterben und die Wahrheit wissen, als in einem Käfig aus Lügen hundert Jahre alt zu werden.«
    »Du scheinst ja ziemlich sicher zu sein. Mich würde interessieren, wie du dich entscheidest, wenn du wirklich die Wahl hättest.«
    »Illusion ist kein Ersatz für das Leben«, sagte ich.
    »Lass ihnen ihre heilige Geschichte«, erwiderte Rowena.
    »Und wenn sie gar nicht so heilig ist?«
    »Sag es uns«, forderte Clare. »Wir haben das Recht, es zu wissen.«
    Rowena drehte den Kopf weg und beobachtete mich herablassend aus dem Augenwinkel, als wäre ich so widerlich, dass man mich nicht direkt anschauen konnte. »Ich wusste schon von dem Moment an, in dem ich dich das erste Mal gesehen habe, dass du uns zerstören wirst, MacKayla – oder wer immer du sein magst. Ich hätte dich schon damals ein für alle Mal zum Schweigen bringen sollen.«
    Kat sog scharf die Luft ein. »Sie ist ein Mensch, kein Tier, Rowena. Wir bringen Menschen nicht zum Schweigen.«
    »Ganz recht, Ro«, bekräftigte Dani, »das machen wir nicht.«
    Ich warf Dani einen Blick zu. Sie starrte Rowena aus leicht zusammengekniffenen, hasserfüllten Augen an. O ja, es war höchste Zeit, dass jemand in diesen Mauern die Wahrheit aussprach – ob sie ihnen nun gefiel oder nicht. Vielleicht hatte sich Darroc auch geirrt, oder alles, was er aufgeschrieben hatte, waren Mutmaßungen. Andererseits durften wir nicht etwas infrage stellen, womit wir uns noch nicht beschäftigt hatten. Und ein Verdacht, dem man nicht auf den Grund ging, hatte die hässliche Neigung zu wachsen. Ich musste es wissen, denn einer wurde in meinem Kopf und meinem Herzen unaufhaltsam größer – sogar jetzt.
    »Rowena hat recht. Ich weiß nicht, ob sich Darroc geirrt hat oder nicht. Aber ihr solltet wissen, dass Barrons auch so denkt.«
    »Sag es uns«, verlangte Kat.
    Ich holte tief Luft. Mir war bewusst, wie mich diese Theorie erschüttert hatte, und mir war nicht mein ganzes Leben lang das Sidhe -Seher-Credo eingebläut worden. Ich hatte Darrocs Notizen noch einmal überflogen, bevor ich sie in die Tüte gesteckt hatte. In seinen Ausführungen war er von einer Tatsache, nicht von einer bloßen Annahme ausgegangen: Der Unseelie-König hatte die Sidhe-Seher erschaffen. »Darroc glaubte, dass der Unseelie-König persönlich das Sinsar Dubh gefangen genommen und einen Kerker für das Buch errichtet hat. Hier, in unserer Welt. Seinen

Weitere Kostenlose Bücher