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Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Titel: Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Stirn.
    »Die fünf Druiden und die Steine«, half Kat weiter.
    »Ihr habt die Prophezeiung gefunden, und darin steht, was wir tun müssen?«, fragte ich.
    Kat nickte.
    »Ich will sie sehen.«
    Wir versammelten uns in der Verbotenen Bibliothek, einem relativ kleinen, fensterlosen Raum, der mich schon bei meinem ersten Besuch nicht beeindruckt hatte, so verwöhnt wie ich von Barrons, Books and Baubles war. Dutzende Lampen waren in dem niedrigen steinernen Zimmer verteilt und verströmten ein warmes gelbliches Licht, das so hell war, dass es die Schatten in Schach hielt, aber doch so diffus, dass es den uralten vergilbten Papieren keinen weiteren Schaden zufügen konnte.
    Als ich mich umsah, gewann ich einen anderen Eindruck als beim ersten Mal. Die Sidhe -Seherinnnen hatten das staubige Chaos geordnet, alte Folianten aus Truhen geholt und Bücherregale hereingebracht, um die Schriften leichter zugänglich zu machen und zu katalogisieren.
    Ich liebe Bücher, das liegt mir im Blut. Ich wanderte durch den Raum, blieb da und dort stehen, um mit der Hand über brüchige Buchdeckel zu streichen, die ich zu gern aufgeschlagen hätte, jedoch nicht zerstören wollte.
    »Wir kopieren und aktualisieren alles«, erklärte Kat. »SeitJahrtausenden war es nur den Mitgliedern des Haven erlaubt, diese Berichte und Legenden zu sehen. In wenigen Jahrhunderten wären viele der Schriften zu Staub zerfallen.« Sie bedachte Rowena mit einem leicht tadelnden Blick. »Einige von ihnen sind bereits unwiderruflich zerstört.«
    »Ach, wenn du eines Tages meine Position einnimmst, Katrina«, entgegnete Rowena streng, »wirst du die Grenzen eines einzigen Menschenlebens und die schwierigen Entscheidungen, die man fällen muss, erkennen.«
    »Die Prophezeiung«, drängte ich ungeduldig.
    Kat winkte uns alle zu einem großen ovalen Tisch. Wir rückten die Stühle zurecht und nahmen Platz.
    »Wir haben sie übersetzt, so gut wir konnten.«
    »Einige der Wörter stammen aus einer anderen Sprache als dem altirischen Gälisch«, erklärte Jo. »Andere erscheinen vielmehr wie eigene Erfindungen einer Person, die sich selbst unterrichtet hat.«
    »Jo ist unsere Übersetzerin«, sagte Dani stolz und geringschätzig zugleich. »Sie findet Nachforschungen lustig. Als ob so ein Scheiß Spaß machen könnte!«
    »Achte auf deine Ausdrücke!«, schimpfte Rowena.
    Ich zwinkerte. War die alte Frau immer noch auf diesem Trip? Ich hatte mich so an »Scheiße« und »verdammt« gewöhnt, dass sie mir kaum noch wie verbotene Ausdrücke vorkamen.
    »Das ist nicht mehr dein Problem. Du bist nicht mehr mein Boss.« Dani funkelte Rowena an.
    »Ach, und du bist ja so glücklich ganz allein, wie, Danielle O’Malley? Deine Mutter würde von den Toten auferstehen, wenn sie wüsste, dass ihre Tochter der Abtei den Rücken gekehrt und sich mit einem Feenprinzen und anderen dubiosen Gestalten zusammengetan hat und im zarten Alter von dreizehn keine Befehle mehr achtet.«
    »Hör mir auf mit dem Quatsch vom zarten Alter«, murrte Dani. »Außerdem werde ich bald vierzehn.« Sie strahlte in die Runde. »Am zwanzigsten Februar, vergesst das nicht. Ich magSchokoladentorte. Keine gelbe. Und ich hasse Früchte im Kuchen. Nur Schokolade auf Schokolade – je mehr, umso besser.«
    »Wenn ihr beide nicht still sein könnt, dann geht bitte«, sagte ich.
    Das Buch, das Kat in die Hand nahm, war erstaunlich klein und dünn, in mattes braunes Leder gebunden und mit einer abgegriffenen Lederkordel zugeschnürt. »Moreena Bean lebte vor etwas mehr als tausend Jahren innerhalb dieser Mauern.«
    »Eine Sidhe -Seherin, deren Talent die Hellseherei war?«, vermutete ich.
    Kat schüttelte den Kopf. »Nein, eine Waschfrau, die in der Abtei gearbeitet hat. Alle nannten sie Mad Morry wegen ihrer Schwafeleien und machten sich über sie lustig, weil sie steif und fest behauptete, dass ihre Träume so real seien wie das wahre Leben. Mad Morry war überzeugt, dass das Leben nicht von Vergangenheit und Gegenwart geprägt wird, sondern von Möglichkeiten. Sie glaubte, dass jeder Moment ein neuer Stein war, den man in einen See warf ein Stein, der Wellenkreise verursachte –, und dass die ›verehrten Frauen‹, für die sie sich abplagte, zu begriffsstutzig wären, um das zu erkennen. Sie erklärte, dass sie den ganzen See überblickte und jeden einzelnen Stein sah. Dass sie nicht verrückt war, sondern lediglich überwältigt.« Kat lächelte. »Vieles von dem, was sie geschrieben hat, ergibt gar

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