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Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Titel: Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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ist dort entlang«, sagte ich ungerührt. »Und droh mir nicht. Ich hab es satt, benutzt und herumgeschubst zu werden.«
    Christian trödelte. Ein anderes Wort gab es nicht dafür. Die Festung des Königs faszinierte ihn, und seine Keltar-Pflichten als Bewahrer des Wissens waren ihm von Geburt an eingeschärft worden; er wollte sich trotz seiner misslichen Situation so viele Einzelheiten wie möglich einprägen, um seinem Clan später alles zu schildern. Ich war froh, dass er keinen Stift und kein Papier bei sich hatte, sonst hätte ich ihn niemals zu dem Spiegel gebracht. »Sieh dir das an, Mac. Was hat das wohl zu bedeuten?«
    Ich drehte mich unwillig in die Richtung, in die er deutete. Da war eine Tür, die sehr viel kleiner war als die anderen. Da war eine Inschrift über dem Bogen – ein mächtiger Zauber. Der König hatte hinter dieser Tür Dinge aufbewahrt, die er nicht an die Welt verlieren wollte. Der Zauber war schon vor langer Zeit gebrochen worden. Na großartig. Ich hoffte nur, dass diese Dinge nicht in meiner Welt unterwegs waren. Ich ging weiter, ohne nach rechts oder links zu schauen. Anders als Christian wollte ich keine verdammte Kleinigkeit sehen.
    »Du wirst Zeit haben, dich umzuschauen, solange ich weg bin«, schlug ich vor.
    »Dann muss ich in der Nähe des Spiegels bleiben, um deine Rückkehr nicht zu verpassen.«
    »Gut, aber dann geh bitte wenigstens ein bisschen schneller. Wir wissen nicht, wie viel Zeit in der realen Welt inzwischen vergangen ist. Du verlangsamst sie, ich beschleunige sie.«
    »Vielleicht gleichen wir den Unterschied aus.«
    »Möglich.« War so viel Zeit vergangen, dass Barrons wieder unter den Lebenden weilte? Stand er am Spiegel und wartete auf mich? Oder hatte er aufgegeben, weil zu viel Zeit vergangen war?
    In ein paar Minuten würde ich es erfahren.
    »Sie atmet nicht«, stellte Christian fest.
    »Wir auch nicht«, gab ich zurück.
    »Aber ich glaube, sie lebt. Ich kann … sie fühlen.«
    »Gut. Wir brauchen sie … Hier durch«, wies ich ihm den Weg.
    Kurz darauf betrat ich die tröstliche Dunkelheit des königlichen Schlafgemachs – hier hatte der Schöpfer des Schattenreiches geruht – niemals geschlafen –, geliebt und geträumt.
    Jericho lag nicht tot auf der anderen Seite des Spiegels. Ich nahm an, das bedeutete, dass wir nach menschlicher Zeit ziemlich lange weg gewesen waren.
    Christian machte es mir leicht.
    Mehr konnte ich nicht verlangen.
    Er legte seine Last auf das Bett des Königs, ganz in der Nähe des Spiegels, und drapierte Felle um sie herum.
    »Sie ist so kalt. Du musst dich beeilen, Mac. Sie braucht Wärme. Auf meinen Reisen ist mir zu Ohren gekommen, dass während der Schlacht zwischen dem König und der ursprünglichen Königin einige Seelie in Gefangenschaft gerieten; das war, bevor die Gefängnismauern errichtet wurden. Die Unseelie hatten sich vorgenommen, sie bis in alle Ewigkeiten zu foltern, aber die Legende sagt, die Seelie seien gestorben, weil dieser Ort die Antithese all dessen ist, was sie ausmacht, und ihnen alle Lebensenergieentzieht.« Er funkelte mich grimmig an. »Ich glaube, jemand hat die Seelie-Königin hergebracht, in den Sarkophag gelegt und dem Tod überlassen. Onkel Cian meinte, sie wäre nicht wirklich bei ihm gewesen, als sie ihm erschien, sondern nur eine Projektion von ihr. Als wäre sie irgendwo gefangen und würde all ihre Energie einsetzen, um ihm eine Vision von ihr selbst zu schicken und so die Ereignisse in Gang zu setzen, damit wir sie zur gegebenen Zeit retten würden. Jemand wollte sich an ihr rächen. Ich glaube, sie ist schon sehr lange hier.«
    Und V’lane sah aus wie der Hauptverdächtige, schließlich hatte er mich vom ersten Tag an belogen, was ihren Aufenthaltsort betraf. Aber wie konnte es so weit kommen? Warum hatte V’lane diese Frau in seiner Nähe gehabt? Wieso ist sie am Hof der Seelie gelandet?
    Ich stand inmitten von so vielen Lügen – manche von ihnen viele hundert Jahrtausende alt –, dass ich nicht wusste, wo ich anfangen sollte, um sie zu entwirren. Wenn ich an einem Faden zog, lösten sich zehn andere. Und ich sah wenig Sinn darin, jetzt Licht in das Dunkel zu bringen.
    Im Augenblick konnte ich nur das in Angriff nehmen, was getan werden musste, nämlich die beiden so schnell wie möglich aus dem Bereich der Spiegel schaffen. Besonders sie. Nicht weil sie die Königin war, sondern weil mir Christians Legende plausibel erschien. Ein Seelie konnte nur eine begrenzte

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