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Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Titel: Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Zeitspanne hier verbringen. Ich glaubte kaum, dass ein Mensch die Hälfte dieser Zeit durchstehen würde, und ich wusste nicht mit Gewissheit, was von beidem sie war.
    Sie war gefährlich schwach. Die schmächtige Gestalt war unter den Fellen kaum auszumachen. Massen silbrigen Haares bedeckten einen Körper, der zur Größe eines zarten, unentwickelten Kindes verfallen war. Meine Träume hatten versucht, mich zu warnen. Ich hatte zu lange gewartet und wäre fast zu spät gekommen.
    »Sieh mal da drüben«, rief ich und deutete zum anderen Ende des Bettes. »Was ist das dort an der Wand? Ich glaube, diese Symbole hab ich schon einmal gesehen.«
    Christian hatte den Raum halb durchquert, ehe ihn sein sechsterSinn veranlasste, einen Blick zurück zu werfen. Ich weiß das, weil ich selbst über die Schulter spähte.
    Allerdings konnte er nichts mehr unternehmen.
    Ich hatte sie bereits hochgehoben und stürmte mit ihr auf den Armen durch den Spiegel. Sie war eigenartig substanzlos, als gäbe es ihren Körper nur noch, um die verbliebenen Energien zu binden. War ihre Lebensessenz bereits verflogen, so dass sie nicht mehr gerettet werden konnte? Ich weiß, was Christian dachte.
    Er hielt mich für eine Verräterin, die versuchte, die Königin zu töten, indem sie sie durch den Spiegel brachte, der allen außer dem König und seiner Konkubine das Leben nahm.
    Aber so war es ganz und gar nicht.
    Ich hatte nicht vor, die Königin zu töten. Ich wusste, dass diese Frau nicht sterben würde und den Spiegel passieren konnte.
    Denn die Frau in meinen Armen war nicht Aoibheal, die Königin der Feen.
    Sie war die Konkubine.
    30
    D eshalb hatte ich geschrien. Es hatte mich viel gekostet, mich damit zurechtzufinden, dass ich die Konkubine war.
    Als ich in den Sarg schaute und sie von den Begegnungen in der Weißen Villa wiedererkannte, brauchte ich nur einen Moment, um zu begreifen, dass ich ein ernsthaftes Problem hatte, wenn die Konkubine im Sarg lag und ich ungehindert durch den Spiegel gehen konnte.
    Instinktiv war der Schrei aus meinem Knochenmark gesickert und hatte sich einen Weg in meine Kehle und über die Lippen gebahnt.
    Sie war die Konkubine, trotzdem brachte mich der Spiegel nicht um … also konnte ich nur noch ein Wesen sein.
    »Und das ist nicht die Geliebte des Königs, das ist sicher«, murrte ich, als ich durch den Spiegel und an die Wand rannte. Ich hatte mit Widerstand gerechnet wie bei den anderen, doch den ersten Spiegel, der je hergestellt worden war, hatte Cruces Fluch nicht getroffen. Ich drehte mich im letzten Moment, hielt die Frau fest in den Armen und fing den Aufprall mit der Schulter ab.
    »Mac, was machst du?«, brüllte Christian und sprintete zum Spiegel.
    »Rühr ihn nicht an!«, rief ich zurück. » Dich wird er töten!«
    Auf keinen Fall durfte er glauben, dass ihm keine Gefahr drohte.
    Der Spiegel hatte Barrons getötet, und Christian würde er bestimmt auch nicht verschonen, aber er erwachte nicht immer wieder zum Leben. Zumindest war mir nichts davon bekannt. Allerdings war mir gerade schmerzlich bewusst geworden, dass meine Kenntnisse ohnehin viel zu wünschen übrigließen. Demnach könnte Christian auch mehrere Leben haben – vielleicht hatten das alle außer mir. Trotzdem wollte ich nicht darauf bauen. Ich brauchte ihn. Mehr denn je musste ich das Sinsar Dubh gefangen nehmen, und Christian gehörte zu den Fünf, die dazu notwendig waren. Jetzt war mir klar, warum das Buch mit mir spielte.
    Christian blieb nur wenige Schritte vor dem Spiegel stehen und schaute mich an. »Warum hat er sie nicht getötet? Ich werde die Wahrheit herausfinden«, warnte er.
    Ich hob die silbrige Haarmähne an, um nicht darüber zu stolpern, dann drehte ich mich um. »Weil sie die Konkubine ist. Deshalb habe ich geschrien. Ich habe sie erkannt.«
    »Und ich dachte, du wärst …« Er musterte mich von oben bis unten. »Aber du bist durchgegangen … Das würde heißen … Mac?«
    Ich zuckte mit den Schultern. Mir fiel nichts ein, was ich dazu sagen sollte.
    »Woher wusstest du, dass sie die Geliebte ist?«, wollte Christian wissen.
    »Die Erinnerungen an den König und seine Mätresse wandelndurch diese Flure. Es ist schwer, sich nicht in ihnen zu verlieren. Aber ich kann mir vorstellen, dass es dir nicht so schwerfallen wird wie mir – du bist nicht … persönlich involviert«, fügte ich bitter hinzu. »Bestimmt wirst du sie auch sehen, wenn ich weg bin.« Ich wollte ihr immer noch nicht ins Gesicht

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