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Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Titel: Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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diesen vielen Falten versteckt sich das Sinsar Dubh.
    »Lassen Sie den Umhang fallen. Ich möchte Ihre Hände und alles andere sehen.«
    Ich hörte ein Japsen und ein gequältes Wimmern. Die Arme bewegten sich langsam und vorsichtig, als die Finger die Brosche am Hals öffneten. Die Kapuze rutschte vom Kopf, und der Umhang fiel raschelnd zu Boden.
    Um ein Haar hätte ich mich übergeben. Ich verbiss mir einen Schrei. Das wünschte ich nicht einmal meinem schlimmsten Feind. Da unten stand Fiona, verstümmelt und ohne Haut.
    »Gnade«, krächzte sie. Ihre rohen Lippen bewegten sich kaum.
    Ich drehte dem Fenster den Rücken zu, lehnte mich an das Sims und presste die Hand auf den Mund.
    In einem, wie es mir schien, anderen Leben hatte sie versucht, mich zu töten. Ich hielt die Augen geschlossen, dennoch sah ich die geschundene Fiona noch vor mir. Sie hatte sich mit Derek O’Bannion eingelassen und sich Darroc angeschlossen.
    Und das alles nur, weil sie Jericho Barrons liebte.
    In der Nacht, in der das Buch sie zu meinem Balkon geführt undich sie zum ersten Mal in diesem erbärmlichen Zustand gesehen hatte, war meine Überlegung gewesen, dass der ausgiebige Verzehr von Unseelie-Fleisch sie am Sterben hindern könnte. Unseelie-Fleisch hatte eine erstaunliche Heilwirkung. Doch offensichtlich konnte es bei Verletzungen, die das Sinsar Dubh verursacht hatte, und Häutungen nicht viel ausrichten.
    »Ich dachte, das Buch tötet jeden, von dem es einmal Besitz ergriffen hat«, sagte ich endlich. Meine Worte hallten durch die stille Nacht.
    »Mit uns … den Unseelie-Essern … macht es … was anderes.« Ihre schmerzverzerrte Stimme drang zu mir herauf.
    »Es hat Darroc erschlagen. Er hat auch Unseelie gegessen.«
    »Mundtot … Er wusste etwas …«
    »Was?«
    »Wenn ich das … nur wüsste. Ich würde …« Sie gab einen rasselnden Laut von sich. Das Keuchen und Ächzen sagte mir, dass sie sich bückte, um den Umhang aufzuheben. Ich versuchte mir vorzustellen, was dem rohen, hautlosen Fleisch mehr zusetzte – die kalte Nachtluft oder die Kleider. Beides musste die Hölle sein. Mir war schleierhaft, wie sie die Schmerzen aushielt.
    Ich schwieg. Es gab nichts zu sagen.
    »Ich hab’s … selbst versucht«, fuhr sie irgendwann fort. »Es angefleht … mich auch … zu töten.«
    »Warum sind Sie hier?« Ich drehte mich wieder um und sah hinunter. Sie hatte den Umhang wieder umgelegt, aber nicht die Kapuze hochgezogen.
    »Kann nicht heilen.« Aus den blutigen Höhlen sahen mich graue Augen an, in denen die Qualen zu erkennen waren. Sogar die Lider waren weg. »Kann nicht sterben. Hab … alles versucht.«
    »Essen Sie noch immer Unseelie?«
    »Das dämpft … den Schmerz.«
    »Wahrscheinlich erhält Sie das am Leben.«
    »Zu spät.«
    »Sie meinen, Sie haben schon zu viel davon gegessen, dassSie auch dann nicht sterben können, wenn Sie jetzt damit aufhören?«
    »Ja.«
    Darüber dachte ich nach. Je nachdem, wie viel sie gegessen hatte … es war möglich. Mallucés Körper war mit Feenfleisch durchwachsen gewesen wie ein Steak mit Fett. Vermutlich würde sie nie durch und durch menschlich werden, selbst wenn sie ganz aufhörte, sich mit Unseelie zu ernähren. Ich hatte nur zweimal dieses Fleisch gegessen und hoffte, dass nichts davon in meinem Organismus zurückgeblieben war.
    »Kann sie … nicht finden.« Ihr Blick schweifte zu der verlassenen Dunklen Zone. Ich verstand. Sie suchte nach einem Schatten, der sie töten würde. Aber die Schatten sind längst zu fetteren Weiden gezogen, und Fiona sah nicht so aus, als könnte sie noch so weite Wege zurücklegen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie in einem Auto fuhr – wie sollte sie auf dem nackten Fleisch sitzen? Ich schauderte. »Nur der Speer … das Schwert … würden …«
    »Nach einer Verletzung mit diesen Waffen würden die Feenteile Sie nicht mehr am Leben halten«, sagte ich. Ich wandte mich ab, starrte auf das Garagendach und die vielen Dächer dahinter. »Sie wollen, dass ich Sie töte.« Eine grausame Ironie.
    »Ja.«
    »Wieso haben Sie es nicht bei Dani versucht? Meinen Sie nicht, dass Sie bei ihr mehr Glück hätten?«
    »Sie hat nein gesagt.«
    Ich blinzelte. Sie hatte von Dani gewusst und sie gefunden, und Dani hatte abgelehnt?
    »Sie meinte … Sie müssten …«
    »Und Sie glauben, ich wäre barmherzig?«
    »Sie können … mich … nicht ansehen.«
    Abrupt schaute ich in ihr gehäutetes Gesicht. »Ich kann Sie für den Rest

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