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Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Titel: Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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meines Lebens ignorieren.« Das stimmte nicht, und sie wusste es.
    »Gnade«, winselte sie wieder.
    Ich schlug auf das Fensterbrett.
    Es gab keine einfachen Entscheidungen mehr. Ich wollte nicht hinuntergehen und sie aus der Nähe betrachten. Und ich wollte sie nicht erstechen. Andererseits konnte ich sie auch nicht leiden lassen, wenn ich die Mittel hatte, es zu verhindern.
    Ich schielte sehnsüchtig auf mein Bett. Nichts wünschte ich mir mehr, als mich dort zu verkriechen.
    Mein Fenster war kaputt. In null Komma nichts würde es hier drin eiskalt sein.
    Ich nahm mein Holster und befestigte es über dem Pyjamaoberteil, steckte den Speer hinein und schnappte mir meinen Mantel, dann lief ich die Treppe hinunter.
    Auf dem Weg hatte ich eine kleine Erleuchtung.
    Mein Speer würde die Feenanteile von Fiona abtöten und ihr letztendlich den gewünschten Tod bringen, aber es würde sehr lange dauern. Mallucé hatte Monate gebraucht, um zu sterben. Ein Feenwesen fällt sofort um, wenn ich mit dem Speer zusteche. Aber ein Mensch, der sich von Unseelie-Fleisch ernährt hat, ist mit vielen Fasern und Einschlüssen aus unsterblicher Feensubstanz durchsetzt, und es wäre schlichtweg undurchführbar, jede dieser Fasern und Einschlüsse mit der Speerspitze zu bearbeiten. Die Stichwunde gliche einem langsam wirkenden Gift. Ich frage mich, ob derjenige, der die Waffen gegen die Unsterblichen gefertigt hatte, diese Feinheit gewollt und eine schreckliche Strafe für ein schreckliches Vergehen vorgesehen hatte.
    Allerdings gab es eine andere Methode, Fiona sofort zu töten – entweder das, oder eine meiner drängendsten Fragen wurde beantwortet.
    Während des Kampfes heute Nacht hatte ich an nichts anderes gedacht.
    Ich wollte den Spiegel in der Weißen Villa testen.
    Möglicherweise konnten viele Menschen und Feenwesen hindurchgehen.
    Ich hatte in Erwägung gezogen, ein Unseelie gefangen zu nehmen und zu zwingen, in den Spiegel zu treten.
    Das brauchte ich nun nicht mehr. Ich hatte eine Freiwillige.
    Und noch besser: Sie war zum größten Teil menschlich.
    Konnte Fiona den Spiegel ungefährdet passieren, war die Legende ein großer Bluff.
    Er hat Barrons getötet.
    Ich zuckte mit den Schultern. Das hätte eine Ausnahme sein können. Barrons trotzte den physikalischen Gesetzen. Vielleicht konnten Menschen ganz leicht von der einen Seite zur anderen wechseln, und der Unseelie-König hatte den Spiegel nicht so gut verzaubert, wie er gedacht hatte. Möglicherweise unterschieden sich die Menschen von diesem Planeten von seiner sterblichen Konkubine – wie konnte man Gegenstände gegen etwas schützen, was man gar nicht kannte? Ich wusste nur, dass ich nicht der König war und ich die Gelegenheit hatte, das zu beweisen. Es widerstrebte mir, noch mehr Zeit zu verlieren, aber mein Seelenfrieden war mir dieses Opfer wert.
    Ich trat in die Hintergasse und ging langsam auf Fiona zu. »Setzen Sie die Kapuze auf.«
    Sie machte ein Geräusch, das ein Lachen hätte sein können, kam meiner Forderung jedoch nicht nach.
    »Wollen Sie sterben? Wenn ja, dann ziehen Sie die Kapuze über den Kopf.«
    Ein hasserfüllter Blick traf mich, ehe sie unbeholfen die Arme hob und behutsam mit dem Stoff ihr Gesicht überschattete. Als sie die Arme wieder senkte, blies mir ein Windstoß ihren Gestank in die Nase. Ich würgte. Sie roch nach Blut, verrottetem Fleisch und irgendeiner Medizin, als würde sie Händevoll Schmerzmittel schlucken.
    »Folgen Sie mir.«
    »Wohin?«
    »Der Speer wird Sie töten, aber Sie werden noch lange leiden. Ich kenne eine Möglichkeit, die Ihnen sofort den Tod bringt.«
    Sie drehte den Kopf zu mir und forschte in meinem Gesicht nach den Motiven für mein Tun.
    Daddy hat mir einmal erklärt, dass wir anderen all das zutrauen, wozu wir selbst fähig sind. Fiona überlegte, ob ich so grausam war, wie sie es an meiner Stelle wäre.
    »Es wird furchtbar für Sie sein, dorthin zu gehen. Aber ich denke, Sie stehen lieber einen zwanzigminütigen Fußmarsch durch als wochen- oder monatelange Höllenqualen, bis sie an der Speerwunde sterben. Der Verzehr von Unseelie-Fleisch würde Ihnen nämlich einen langsamen Tod bescheren.«
    »Der Speer … es geht nicht schnell?« Sie war geschockt.
    »Nein.«
    Ich erkannte den Augenblick, in dem sie das akzeptierte. Als ich mich umdrehte und auf den Spiegel in der Ziegelmauer zuging, folgte sie mir. Ich hörte das leise Rascheln ihres Umhangs hinter mir.
    »Aber die Sache hat einen Preis. Wenn Sie

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