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Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Titel: Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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war?In dem Augenblick, in dem er den Zauber kannte, ohne Abschied gehen?
    Ich schleppte mich in den vierten Stock hinauf in mein Zimmer und warf mich aufs Bett. Normalerweise tat ich so, als wäre es nichts Außergewöhnliches, dass sich mein Zimmer nicht immer in derselben Etage befand. Ich war so immun gegen alles »Merkwürdige« geworden, dass ich mir nur Gedanken machte, ob es möglich war, dass mein Zimmer eines Tages gänzlich verschwand. Und was, wenn ich mich dann gerade in dem Zimmer aufhielt? Bin ich dann auch weg? Oder blieb ich in einer Wand oder im Boden stecken und schrie mir die Seele aus dem Leib, wenn es den großen Abgang machte? Solange es sich noch in diesem Haus befand, kam ich ganz gut damit zurecht. Und wenn es eines Tages weg sein sollte, würde ich wahrscheinlich nur seufzen und mich auf den Weg machen, um danach zu suchen.
    Es ist schwer, etwas zu verlieren, was man als Eigentum betrachtet.
    War alles bald vorbei? Klar, heute Nacht hatten wir keinen Erfolg gehabt, aber beim nächsten Mal machten wir es richtig. Wir würden uns morgen im Chester’s treffen und einen neuen Plan festlegen. Wir hatten unser Team und würden es immer wieder versuchen. Es war denkbar, dass wir das Sinsar Dubh in wenigen Tagen sicher eingekerkert hatten.
    Und was passierte dann?
    Verließen V’lane und die Königin unsere Welt und kehrten an ihren Hof zurück? Gelang es ihnen irgendwann, die Mauern wieder zu errichten und meine Welt von der Unseelie-Plage zu befreien?
    Schlossen Barrons und seine Acht das Chester’s und machten sich davon?
    Was würde ich tun – ohne V’lane, ohne Unseelie, die ich bekämpfen konnte, ohne Barrons?
    Ryodan hatte mir unmissverständlich klargemacht, dass niemand, der über sie Bescheid wusste, am Leben bleiben durfte. Sie hatten über Jahrtausende ihre unsterbliche Existenz imVerborgenen gehalten. Würden sie versuchen, mich zu töten? Oder sich einfach aus dem Staub machen und all ihre Spuren hier verwischen?
    Könnte ich die ganze Welt absuchen, ohne sie je wiederzufinden? Würde ich alt werden und mich fragen, ob ich mir diese verrückten, leidenschaftlichen dunklen Tage in Dublin nur eingebildet hatte?
    Wie sollte mein Leben verlaufen? Wen würde ich heiraten? Wer konnte mich jemals verstehen? Oder lebte ich bis zum Ende meiner Tage allein und wurde genauso streitsüchtig, mysteriös und sonderbar wie der Mann, der mich geprägt hatte?
    Ich ging in meinem Zimmer auf und ab.
    Mich hatte so vieles beschäftigt – wer er war, wer ich war, wer Alina umgebracht hatte –, dass ich nie in die Zukunft geschaut oder mir überlegt hatte, wie alles ausgehen könnte. Wenn man jeden Tag darum kämpft, überhaupt eine Zukunft zu haben, hat man kaum die Energie, sich auszumalen, wie diese Zukunft wohl aussehen mochte. Oder daran zu denken, dass das Leben ein Luxus ist, den Leute genießen, die wissen, dass sie am Leben bleiben.
    Ich wollte nicht allein in Dublin bleiben, wenn alles vorbei war!
    Was sollte ich tun? Den Buchladen führen, umgeben von Erinnerungen wie alle anderen, die ausharrten und die Stadt sorgfältig wiederaufbauten? Ich konnte nicht bleiben, wenn Barrons ging. Alles würde mich an ihn erinnern. Das wäre fast schlimmer als der Tod. Barrons’ Geist würde dieses Haus heimsuchen wie die Geister der Konkubine und des Königs die Weiße Villa, aber ich wüsste, dass er weit weg und nicht in Reichweite wäre. Glorreiche Tage, aber mit dreiundzwanzig war alles vorbei wie bei einem Footballspieler.
    Ich ließ mich wieder aufs Bett fallen.
    Wohin ich mich auch drehte, überall sah ich Geister.
    Würde mich Danis Geist auf den Straßen verfolgen? Ließ ich das zu? Würde ich so weit gehen? Vorsätzlicher Mord an einem halben Kind?
    Sie entscheiden, womit Sie leben können , hatte er gesagt.
    Mir wäre nie in den Sinn gekommen, dass ich einmal ohneBarrons in dem Buchladen in Dublin leben und durch die Straßen gehen würde, die voll von …
    »Oh, verdammt, sie war meine Schwester«, grollte ich und boxte mein Kopfkissen. Mir war es egal, ob wir von derselben Mutter auf die Welt gebracht wurden oder nicht: Alina war meine beste Freundin, meine Seelenverwandte gewesen, und das machte uns in meinen Augen zu Schwestern. Würde ich jeden Tag diesen Gespenstern begegnen?
    Was für ein schreckliches, leeres Leben das wäre!
    »Alina, was soll ich tun?« Gott, ich vermisste sie. Sie fehlte mir, als hätte ich sie erst gestern verloren. Ich stand auf, setzte mich im Schneidersitz

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