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Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Titel: Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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fast vor Verlangen nach ihm geschrien. Ich hätte alles getan, um ihn in mir zu spüren.
    Pri-ya zu sein war schlimmer, als von den Prinzen vergewaltigt zu werden. Es waren Hunderte Vergewaltigungen – immer und immer wieder. Mein Körper hatte danach gegiert. Mein Geist war leer. Dennoch war sich das Essenzielle meines Wesens bewusst, dass mein Körper vollkommen außer Kontrolle geraten war. Dass ich selbst keine Entscheidungen traf. Für Sex sollte man sich freiwillig entscheiden.
    Nur ein Wunsch war mir geblieben: mehr.
    Wenn Barrons in mich drang, verwandelte ich mich in ein wildes Wesen – heiß, feucht und verzweifelt, weil ich mehr von ihm wollte. Mit jedem Kuss, mit jeder Liebkosung, mit jedem Stoß brauchte ich mehr. Ich berührte mich, ich wurde wahnsinnig. Die Welt schrumpfte auf eine Sache zusammen: auf ihn. Er war tatsächlich meine Welt in dem Keller. So viel Macht sollte niemand über einen anderen haben. Diese Macht konnte einen in die Knie und zum Betteln zwingen.
    Ich hatte ein Geheimnis.
    Ein schreckliches Geheimnis, das mich auffraß.
    Was hast du an deinem Abschlussball getragen, Mac?
    Das war das Letzte, was ich als Pri-ya gehört hatte.
    Von diesem Moment an war alles wirklich passiert.
    Ich spielte.
    Ich belog ihn und mich.
    Ich blieb.
    Und es fühlte sich nicht anders an.
    Ich war genauso unersättlich, genauso gierig, genauso verletzlich wie als Pri-ya. Ich wusste genau, wer ich war, was mir in der Kirche widerfahren war und was ich in den letzten Monaten getan hatte.
    Und bei jeder seiner Berührungen schrumpfte meine Welt trotzdem auf ihn zusammen.
    Er war nie verletzlich.
    Dafür hasste ich ihn.
    Ich schüttelte den Kopf, um die grüblerischen Gedanken zu zerstreuen.
    Wohin ging Barrons, um allein zu sein, zu entspannen und vielleicht zu schlafen? Irgendwohin, wo ihn niemand erreichte. In einen Spiegel mit starken Schutzzaubern.
    Ich durchsuchte sein Arbeitszimmer, in dem sein Duft deutlich wahrnehmbar war.
    Ich vergaß alle Skrupel, hatte es satt, nach Regeln zu spielen. Ich wusste sowieso nicht, warum es Regeln zwischen uns geben sollte. Es erschien mir absurd. Er war seit dem Moment, in dem wir uns getroffen hatten, in meinem Leben elektrisierend präsent, rüttelte mich wach und trieb mich fast in den Wahnsinn.
    Ich nahm eine seiner vielen antiken Waffen und brach die verschlossenen Schubladen seines Schreibtischs auf.
    Ja, er würde merken, dass ich sie aufgebrochen hatte; es war mir egal. Er sollte nur versuchen, seine Wut an mir auszulassen. Ich war auch ganz schön wütend.
    Er hatte Akten über mich, über meine Eltern, über McCabe, O’Bannion und Leute, von denen ich noch nie gehört hatte, sogar über seine eigenen Männer.
    Da waren Rechnungen für ein Dutzend unterschiedliche Adressen im In- und Ausland.
    In der untersten Schublade fand ich Fotos von mir. Ganze Stapel.
    Vor dem Clarin House, als ich in den taufrischen Dubliner Morgen trat – gebräunte Beine, ein langer blonder Pferdeschwanz.
    Auf dem Campus des Trinity College bei der ersten Begegnung mit Dani am Springbrunnen.
    An der Hintertür zu Alinas Apartmenthaus.
    In der Gasse hinter dem Buchladen, als ich O’Bannions verlassene Autos entdeckte und begriff, dass Barrons in der Nacht die Außenleuchten ausgeschaltet hatte, um die Schatten anzulocken, damit sie die sechzehn Männer verschlangen, von denen mich einer bedrohte. In meinen Augen sah man Schock, Entsetzen und unmissverständliche Erleichterung.
    Im Kampf Rücken an Rücken mit Dani; Schwert und Speer leuchteten weiß in der Dunkelheit. Es gab eine ganze Serie von diesen Fotos, die offensichtlich von einem Hausdach aufgenommen worden waren. Ich war in meinem Element, strahlendes Gesicht, schmale Augen und ein Körper, der für den Kampf geschaffen war.
    Vor dem Buchladen bei einer Umarmung mit Daddy.
    Schlafend auf dem Sofa im Barrons, Books and Baubles. Ohne Make-up. Ich sah aus wie siebzehn, verloren und vollkommen schutzlos.
    Mit Jayne auf dem Weg zum Polizeirevier. Auf dem Weg zurück zum Buchladen ohne Taschenlampe. Damals war ich nie in Gefahr gewesen. Barrons war da und stellte sicher, dass ich überlebte.
    Niemand sonst hatte mich so oft fotografiert. Nicht einmal Alina. Er hatte die subtilsten Empfindungen in jeder Aufnahme festgehalten. Er hatte mich beobachtet, ständig.
    Er hatte mich sogar durch das Fenster des Cottages aufgenommen, als ich Nanas Gesicht berührte und versuchte, in ihre Gedanken einzudringen, um meine Mutter zu sehen.

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