Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)
belastet, aber jetzt weiß sie es, und ich sage: Prima, eine Sorge weniger.
Ich rutsche ein wenig hin und her und schaue hinunter zum Barrons, Books and Baubles. Vor dem Haus steht schon seit Stunden eine Limousine. Ich konnte nicht sehen, wer ausgestiegen ist. Jemand hat ein anderes Ladenschild aufgehängt. Das muss Mac gewesen sein, und ich lache mich kaputt – allerdings kommt dieses Lachen nicht so richtig von innen heraus.
Keine Ahnung, ob sie versuchen wird, mich zu töten – wahrscheinlich schon.
Aber ich werde nicht sterben.
So sieht’s aus.
Schätze, einer muss sich geschlagen geben.
Seit Tagen schon observiere ich den Buchladen und beobachte die anderen, die wie ich auf ihren Posten sitzen. Alle sind nervös.
Gestern hat sich das Buch ordentlich ausgetobt. Es hat einen Typen in einen Selbstmordattentäter mit Sprenggürtel verwandelt und ins Chester’s geschickt. Bei dem Versuch, die lebende Bombe nach draußen zu befördern, gab es viele Todesopfer, als das Zeug explodierte. In der Abtei drehen sie durch. Sie glauben, dass sie die Nächsten sind. Niemand kann das Buch ausfindig machen, da Mac wie vom Erdboden verschluckt ist.
Barrons auch.
Ohne die beiden kommen wir nicht weiter. Wir erkennen das Buch erst, wenn es vor uns steht. Dancer denkt, dass es irgendwann eine Atombombe bastelt. Und uns allen ein Ende macht. Er sagt, wir müssen es bald unschädlich machen.
Ich sitze mit angezogenen Beinen auf einem Wasserturm.
Ich bin ausgeschlossen. Ro hält mich von allem Geschehen fern. Kat und Jo halten mich auf dem Laufenden. Sie wissen nicht, dass ich Alina auf dem Gewissen habe. Gerade habe ich erfahren, dass es eine dritte Prophezeiung gibt, von der Mac noch keine Ahnung hat.Da geht es um »Spiegelbilder und Söhne und Töchter und Monster im Inneren und Monster im Äußeren«. Jo ist mit der Übersetzung noch nicht ganz fertig, aber sie macht sich schreckliche Sorgen. Anscheinend sinken die Chancen, je länger das Buch in Freiheit ist.
Ich habe gehört, wie Ry-O dem Weißhaarigen mit den irren Augen erzählt hat, dass Mac sterben wird. Aber erst, wenn das Buch sicher hinter Schloss und Riegel ist. Er ist stinksauer, dass es in seinen Club marschiert ist und versucht hat, das ganze Gebäude in die Luft zu sprengen. Mit Ry-O ist nicht zu spaßen.
Er hat Männer auf dem Buchladen postiert. Sie bewegen sich ziemlich komisch.
Jo hängt mit ein paar wenigen vertrauenswürdigen Sidhe -Schafen auf einem Dach. » Määäh «, blöke ich leise. Sie schauen durch Ferngläser – aber nie in meine Richtung. Sie sehen nur das, was Ro ihnen sagt. Dickschädel, denke ich. Werdet endlich wach – es stinkt nach Schafscheiße.
Auch die Schotten haben mit Feldstechern Stellung auf einem Dach in der ehemals Dunklen Zone bezogen.
Ich brauche keine Seehilfe. Ich bin superenergetisch – ich bin Super-D! Ich sehe und höre alles.
Ich rieche V’lane im Wind. Keine Ahnung, wo er ist. Irgendwo in der Nähe.
Fünf Tage sind Mac und Barrons schon weg. Seit der Nacht, in der sie versucht haben, das Buch in die Enge zu treiben.
Ro gibt Mac an allem die Schuld. Erst war sie froh, dass Mac verschwunden ist. Sie meinte, wir brauchen und wollen sie nicht. Aber als das Buch ins Chester’s spaziert ist, kam sie zu Sinnen. Immerhin war Ro auch dort, als das Sinsar Dubh den Anschlag verübt hat. Und Rowena liebt nichts mehr als ihren eigenen faltigen Hintern. Igitt. Das ist eine Vorstellung, die ich wirklich nicht brauche.
Ry-O behauptet, die Schotten hätten Fehler bei ihren Gesängen gemacht.
Die Schotten machen Ry-O für die Pleite verantwortlich; sie sagen, das Schlechte kann das Schlechte nicht einfangen.
Ry-O lacht darüber und fragt, was, zum Teufel, die Keltar sonst sind, wenn nicht schlecht.
V’lane ist sauer auf alle und beschimpft uns als armselige, unfähige Sterbliche.
Ich kichere. Mann, er hat recht. Ich seufze verträumt. Ich glaube, V’lane ist scharf auf mich. Ich will Mac fragen, wenn sie …
Ich reiße einen Proteinriegel auf und esse ihn mit finsterer Miene. Was fällt mir ein? Ich werde Mac nie wieder etwas fragen. Ich hätte diese beiden dreiköpfigen Blödmänner, die Alina getötet haben, längst kaltmachen sollen. Dann hätte Mac nie etwas erfahren. Ich lächle bei dem Gedanken, die zwei umzubringen. Ich werde ernst, weil ich es nicht getan habe.
»Schlottern dir die Knie, Kind?«
Eine schneidende Stimme. Ich straffe die Schultern und versuche, mich aus dem Staub zu machen,
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