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Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Titel: Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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wieder auftauchen. Möglichst bald.
    In den letzten Tagen ist das Sinsar Dubh in der ganzen Stadt unterwegs. In einer Nacht hat es ein Dutzend von Jaynes Männern ausgeschaltet, als würde es mit uns spielen. Es trennt uns voneinander und macht einen nach dem anderen kalt.
    Ich frage mich allmählich, ob es nach mir sucht.
    5
    I n der Villa, weg von meinem Feind, finde ich für eine gewisse Zeit Trost.
    Trauer, Verluste, Schmerzen schmelzen dahin. Ich rätsle, ob sie innerhalb dieser Mauern nicht existieren können.
    Mein Speer steckt wieder in dem Holster unter meinem Arm. Er fühlt sich schwer an. Wie V’lane hat Darroc die Möglichkeit, ihn mir zu nehmen, aber sobald wir uns trennen, ist die Waffe wieder da. Vielleicht damit ich mich selbst verteidigen kann. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass ich sie an einem Ort wie diesem brauche.
    Es hat nie einen anderen Platz gegeben und wird nie wieder einen geben, der mich so verzaubert wie die Weiße Villa. Nicht einmal der Buchladen kann sich damit messen.
    Das Haus ist faszinierend. Falls ich mich im tiefsten Inneren – dort, wo meine Angst vor einer Psychose sitzt – darüber ärgere, spüre ich nicht viel davon, weil mich die Drogen, die sie mir geben, einlullen.
    Ich wandere durch den altrosafarbenen Korridor und nehme meine Umgebung wie in Trance wahr. Auf der rechten Seite sind Fenster, durch die man einen Garten mit einem blühenden rosafarbenen Rosenmeer bei Sonnenaufgang sehen kann.
    Die Zimmer, die von diesem Flur abgehen, sind in den verschiedenen Farben der Morgenröte eingerichtet. Die Farben des Flurs, des Gartens und der angrenzenden Zimmer ergänzen sich perfekt, als wäre dieser Flügel als Outfit designt, das je nach Laune variiert werden kann.
    Als der rosafarbene Flur endet, beginnt nach einem Knick die lavendelfarbene Welt mit violetter Abenddämmerung vor den Fenstern. Nachtaktives Getier tollt im Schein des Mondes auf einer Lichtung herum. Die Räume in diesem Teil des Hauses sind in den verschiedenen Schattierungen der Dämmerung eingerichtet.
    Dann folgen gelbe, reflektierende Böden mit sonnigen Tagen und noch sonnigeren Räumen.
    Bronzefarbene Flure haben keine Fenster, nur große Bogentüren, die in enorme königliche Räume mit hohen Decken führen – einige sind Speisezimmer, andere Bibliotheken mit bequemen Lesesesseln, andere Ballsäle und andere Zimmer für Vergnügungen, die ich nicht kenne. Ich bilde mir ein, das Echo von Gelächter zu hören. Die Räume werden von Kerzen erhellt, wirken männlich und riechen würzig. Ich finde den Duft berauschend, beunruhigend.
    Ich gehe und gehe, schaue in diesen Raum und in jenen, erfreue mich an den Dingen, die ich sehe, und den Dingen, die ich wiedererkenne. In diesem Haus ist jede Stunde des Tages und der Nacht immer verfügbar.
    Ich war schon oft hier.
    Dort ist das Klavier, auf dem ich gespielt habe. Hier ist das Sonnenzimmer, in dem ich gesessen und gelesen habe. Und die Küche, in der ich Trüffel in Sahnesauce mit delikaten, fremdartigen Früchten gegessen habe. Dort liegt eine Flöte auf dem Tisch neben einem aufgeschlagenen Buch und einer Teekanne mit einem Muster, das ich so gut kenne wie meinen eigenen Handrücken. Da ist der Dachgarten auf einem Türmchen, von dem aus ich durch ein Teleskop ein azurblaues Meer betrachtet habe. Dies ist die Bibliothek mit den unglaublich vielen Büchern, in der ich endlos viel Zeit verbracht habe.
    Jeder Raum ist eine Studie in Schönheit, und jeder Gegenstand ist mit kunstvollen Details versehen, als hätte der Schöpfer unendlich viel Zeit für diese Arbeit gehabt.
    Ich frage mich, wie lange sich die Konkubine hier aufgehalten hat, wie viel von diesem Haus ihre eigene Kreation ist.
    Ich spüre Ewigkeit in dieser Villa, aber anders als in der Hall of All Days ist die Ewigkeit hier etwas Sanftes, Zartes. Nichts Erschreckendes oder Angsteinflößendes. Das Haus ist Zeit, wie sie sein sollte – endlos, heiter.
    Hier – das Zimmer der tausend Kleider! Ich husche durch die Reihen, mit weit ausgebreiteten Armen, und meine Hände streichen über die erlesensten Stoffe. Ich liebe diese Gewänder!
    Ich nehme eins vom Bügel, wirble herum und tanze. Leise Klänge driften durch die Luft, und ich verliere jedes Gefühl für Zeit.
    Da ist ein Kuriositätenkabinett mit Gegenständen, die ich nicht benennen kann, aber wiedererkenne. Ich stecke ein paar kleine Stücke von dem Modeschmuck ein. Ich öffne eine Musikbox und höre einen Song, der mich frei

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