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Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Titel: Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Cruce.
    V’lane war Krieg.
    Ich war Hand in Hand mit ihm am Strand spazieren gegangen. Ich hatte ihn geküsst. Viele, viele Male. Sein Name war in meiner Zunge eingebettet gewesen. In seinen Armen hatte ich einen Orgasmus nach dem anderen erlebt. Er hatte mir Ashford zurückgegeben. Hatte er es mir vorher genommen?
    Krieg. Natürlich. Er hatte meine Welt gegen sich selbst aufgewiegelt, Armeen aufeinandergehetzt und das heillose Durcheinander bewundert, das er angerichtet hatte. Er hatte sogar mit uns gekämpft. Zweifellos hatte er sich ins Fäustchen gelacht und sich über das zusätzliche Chaos amüsiert, während er sich im Kampfgetümmel sein Werk aus der Nähe anschauen konnte.
    Steckte er hinter allem? Hatte er Darroc Jahrtausende beeinflusst und dazu angestiftet, der Königin die Stirn zu bieten? Und nachdem Darroc zum Sterblichen gemacht wurde, hatte Cruce da in ein paar Unseelie-Ohren geflüstert, wichtige Informationen platziert und hinter den Kulissen die Fäden gezogen, um die Mauern zum Einsturz zu bringen? Hatte er auf den Tag gewartet, an dem er dem Sinsar Dubh nahe genug kommen würde, um das Wissen des Königs zu stehlen und die gegenwärtige Königin zu ermorden?
    Besaßen Feenwesen wirklich so viel Geduld? Er hatte alle Prinzessinnen getötet und die Königin entführt, um sie zum richtigen Zeitpunkt zu beseitigen.
    Er hatte die Seelie und Unseelie gegeneinander aufgehetzt und unsere Welt als Schlachtfeld missbraucht.
    Wir alle waren Figuren auf seinem Schachbrett.
    Zweifellos war er auf die ultimative Macht aus. Diese Dreistigkeit, diese Arroganz! Er war derjenige, der mir erklärt hatte, dass man es schaffen konnte und wie! Er hatte mir die Legende erzählt. Konnte er nicht widerstehen – musste er ein bisschen prahlen? Als ich ihn nach Cruce fragte, wurde er ärgerlich und sagte: Eines Tages wirst du dir wünschen, über mich zu reden. Er war eifersüchtig auf sich selbst, wütend, weil er seine wahre Erhabenheit nicht preisgeben konnte. Cruce war der Schönste von allen, obwohl die Welt nie etwas davon erfahren wird – eine Verschwendung an Vollkommenheit, die sonst noch niejemand zu Gesicht bekommen hat. Wie sehr musste es ihn gewurmt haben, sein wahres Gesicht so lange verbergen zu müssen.
    Ich sonnte mich neben ihm auf einer seidenen Liege, tauchte meine Zehen ins Wasser und hielt mit dem Krieg Händchen. Ich bewunderte den nackten Körper eines Unseelie-Prinzen und fragte mich, wie es sein mochte, mit ihm Sex zu haben … Ich hatte mit dem Feind konspiriert, ohne etwas davon zu ahnen. Und die ganze Zeit hatte er die Szenerie bereitet, Dinge zurechtgerückt und uns da- und dorthin gestupst.
    Und es hatte funktioniert.
    Er bekam, was er wollte. Hier stand er vor dem Buch des Königs, nahm das tödliche Wissen in sich auf, und die bewusstlose Seelie-Königin lag ihm zu Füßen, so dass er sie töten und ihr die Wahre Magie ihres Volkes nehmen konnte. Er hatte sie im Unseelie-Gefängnis auf Eis gelegt, um sie unter Kontrolle und am Leben zu halten, bis er sicher sein konnte, dass er das mächtigste männliche Feenwesen war. Der König hatte sein dunkles Wissen aufgegeben. Wäre Cruce wirklich stärker als er, wenn er sich dieses Wissen angeeignet hatte?
    Ich sah zu, wie die Zauber von den Seiten des Sinsar Dubh in seine Finger, in die Hände, Arme und Schultern krochen undschließlich unter der Haut verschwanden. Er war beinahe am Ende des Buches angelangt. Warum schritt der König nicht ein?
    »Er hat angefangen. Jetzt kann der Prozess nicht unterbrochen werden. Denkst du, ich dulde, dass das Wissen an zwei Orten aufbewahrt wird, wenn sie nicht einmal einen richtig bewachen konnten?«, sagte der König.
    Barrons und die anderen Männer hämmerten wieder auf die Kristallwand ein, um sie zu zerschlagen. Aber es wäre ohnehin zu spät. Nur noch wenige Seiten waren übrig.
    Ich zitterte und hoffte inständig, dass der König wusste, was er tat.
    Cruce blätterte zur letzten Seite um.
    Sobald der finale Zauber verlöschte, zerbröckelte das Buch zu einem Häufchen Goldstaub und einer Handvoll blinkender roter Steine.
    Das Sinsar Dubh war zerstört.
    Zu schade, dass es in dem mächtigsten aller Unseelie-Prinzen weiterlebte und atmete.
    Der Übergang war nahtlos.
    In einem Moment befand ich mich mit allen anderen in der Höhle, im nächsten stand ich auf einem grasbewachsenen Hügel mit Cruce und dem König.
    Ein riesiger Mond verdeckte den Horizont. Er ging gerade auf und ließ nur noch ein

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