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Shakespeare, Katz & Co

Shakespeare, Katz & Co

Titel: Shakespeare, Katz & Co Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allen Garrison
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ausgeprägtere Sinne besaß, sah etwas völlig anderes, nämlich eine natürliche Umgebung, in der es vor Leben nur so wimmelte, und die sich ständig verändernde Szenerie eines mysteriösen Dramas, das seinen Verlauf auf der sandigen Bühne der Wüste nahm. Mit zuckender Nase und kreisenden Ohren verfolgte er neugierig den Lauf der Dinge.
    Ihre Gedanken wurden vom Geräusch von Quentins Auto unterbrochen, das gerade die letzte Kurve vor der kleinen Ranch nahm. Er drückte auf die Hupe, als er in die Einfahrt einbog.
    »Zurück an die Arbeit, Mikey.«
    Mycroft drehte sich um und schaute sie an, als wollte er fragen: »Was glaubst du, was wir die ganze Zeit gemacht haben? «
    »Mein Gott, Sie leben hier draußen ja mitten in der Wildnis«, sagte Parnelle. »Haben Sie keine Angst vor Schlangen und so einem Zeug?«
    »Nein, eigentlich nicht.«
    »Schlangen sind überhaupt nicht mein Ding«, sagte er und blickte sich vorsichtig um.
    »Es ist noch zu früh für Klapperschlangen.«
    »Ich weiß das, aber wissen die das auch?«
    Penelope lachte. »Sie sind mir ja ein schöner Lobo.«
    »Ich bin ein Stadt-Lo&o«, erwiderte Parnelle, als er den Kofferraum öffnete und zwei Pappkartons zum Vorschein kamen. »Wo wollen Sie die hinhaben?«
    »Die Akten sind nach Zunft und Jahrgang sortiert. Nach Militär, Musiker, Schauspieler und so weiter. Das dürfte die Sache vereinfachen. Der Kaffee ist gut.«
    »Danke. Ach übrigens, wer hat Zugang zu Ihrem Büro? Von den Festspielteilnehmern?«
    »Praktisch jeder. Sie gehen da ein und aus, vor allem die Schauspieler.«
    »Warum die Schauspieler?«
    »Wegen der Pressefotos und so. Viele von ihnen sind richtige Schauspieler, die auf ihren großen Durchbruch warten.« Parnelle grinste. »Im Gegensatz zu Ihnen hätten sie es am liebsten, wenn ich ihre Fotos in der ganzen Stadt verbreiten würde. Sie liegen mir ständig in den Ohren, ich solle sie in den Werbezetteln unterbringen. Wenn sie nicht auf dem Festspielgelände sind, ist Wonder Ideas so was wie ihr Treffpunkt.«
    Penelope und Mycroft verbrachten einige Stunden damit, die Bewerbungen durchzusehen und nach der richtigen Verbindung zu suchen. Wäre die Sache nicht so ernst gewesen, hätte es richtig Spaß gemacht, so herumzuschnüffeln. So entdeckte sie zum Beispiel, daß Kathy als Beruf Schauspielerin/Buchhändlerin/Studentin angegeben hatte und zu ihren Zielen gehörte, »so belesen wie Penelope Warren« zu sein und eine Filmkarriere »wie die großartige Storm Williams« zu machen. Ich sollte sie besser vor der Nacktklausel warnen.
    Unsere Leigh, die sexy Bibliothekarin, zählte »Lesen, Filme und Bauchtanz« zu ihren Hobbys. Um genau zu sein, hatte sie sich das Studium durch zahlreiche professionelle Auftritte in griechischen Restaurants finanziert. »Was sagst du dazu, Mikey?« Kein Wunder, daß Burton Maxwell so verrückt nach ihr war. Offensichtlich hatte ihn der Edelstein in ihrem herumwirbelnden Nabel hypnotisiert.
    Und was Leighs stillen und unauffälligen Begleiter anging, so fand Penelope heraus, daß er früher, während seines Dienstes in der zweiundachtzigsten Division in Fort Bragg, aus Flugzeugen gesprungen war.
    Richard Burbage hatte in zahlreichen Remakes des Stücks Ein seltsames Paar den Oscar gespielt. Das ist ja wirklich ein ziemlicher Sprung zu Hamlet, dachte Penelope. Aber abgesehen davon, gab es in seinem Lebenslauf nicht viel Interessantes. Er hatte seine Karriere als Lanzenträger begonnen und sich im Verlauf der Jahre zu den großen Shakespeare-Rollen hochgearbeitet. Er hatte sich auch nie für die Rolle als Sir Robert Dudley beworben.
    Bevor er sein Geschäft in Empty Creek eröffnet hatte, war er eingetragener Apotheker gewesen.
    Der spanische Botschafter war Computerprogrammierer. Das ließ Penelope kurz aufmerken, aber während sie sich durch die Bewerbungen arbeitete, fand sie heraus, daß die Computerbranche bei denen, die an den Wochenenden bei den Festspielen mitwirkten, auf die eine oder andere Weise sehr beliebt war. Die Schauspieler eingeschlossen. Und warum auch nicht? In dem Bereich gab es viele gute Stellen. Und abgesehen davon, war heutzutage jeder Zehnjährige in der Lage, auf destruktive Weise an Amanda herumzuspielen.
    Christopher Marlowes Bewerbung war vage und verriet eine entschlossene Hingabe zum Theater und den Ehrgeiz, so große Tragödien zu schreiben wie sein Namensvetter. Unter der Rubrik Veröffentlichungen listete er die Titel von vierzig unveröffentlichten, noch nicht

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