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Shakespeare, Katz & Co

Shakespeare, Katz & Co

Titel: Shakespeare, Katz & Co Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allen Garrison
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aufgeführten Stücken auf, die alle unter dem Pseudonym Christopher X Marlowe – wie originell – verfaßt worden waren. Das war wirklich Hingabe.
    Der letzte Sir Robert Dudley hatte als Freiwilliger des Friedenscorps in Südamerika gelebt, und er unternahm während des Sommers immer wieder Reisen nach Süd- und Mittelamerika. Wir müssen uns mal zusammensetzen und Geschichten austauschen, dachte Penelope.
    Bobbys Reisen weckten in Penelope außerdem die Sehnsucht nach Afrika. Penelope wollte zu diesem wundersamen Kontinent zurückkehren, aber sie fragte sich oft, ob es ihr tatsächlich gefallen würde, Äthiopien wiederzusehen. Dürre, Hungersnot, Krieg, Revolution – all das hatte das Volk zerstört. Es würde so traurig sein. Aber es würde genauso traurig sein, nicht zurückzugehen. Penelope heulte immer beim Ende von Jenseits von Afrika, wenn die Schrift auftauchte, die besagte, daß Karen Blixen niemals in ihr geliebtes Afrika zurückgekehrt war.
    »Oh, Mikey, wir müssen eines Tages zurückgehen.«
    Penelope wischte sich immer noch die Tränen aus den Augen, als sie – ziemlich verschwommen – las, daß Sir Francis Drake ein begeisterter Ballonfahrer war.
    Sir Francis Bacon war in der High-School und im College ein Rockmusiker gewesen und hatte bei den Festspielen in der Musikerzunft angefangen, bevor er zu Sir Robert Dudley befördert und dann wieder zu seiner jetzigen Rolle am Hof degradiert worden war.
    Alyce Smith hatte drei Jahre an der NYU Psychologie studiert, bis sie das Studium abgebrochen und Astrologin und Wahrsagerin für die Elite von Empty Creek geworden war.
    All das war mit Sicherheit sehr interessant, aber brachte sie bei der Entlarvung des Mörders nicht weiter.
    »Nachrichtenredaktion Anderson.«
    »Ich will zurück nach Afrika.«
    »Hast du schon wieder Jenseits von Afrika gesehen?«
    »Nein«, schnüffelte Penelope. »Ich habe nur daran gedacht.«
    Penelope nahm die letzte Nachricht mit zu Madame Astoria, die aufs Stichwort nieste, als Big Mike auf ihren Schoß kletterte, um eine kleine Seance abzuhalten. Vielleicht wollte er mit ein paar Limabohnen aus dem Jenseits kommunizieren.
    »Schon wieder eine?«
    »Diesmal ist es jedoch keine Drohung. Er fühlt sich verdammt selbstsicher. Oder sie. Ich nehme an, es könnte auch eine Frau sein.«
    »Nein, es ist eindeutig ein Mann«, sagte Alyce. »Ein sehr verstörter Mann. Da bin ich mir sicher.«
    »Jeder, der herumläuft und Menschen umbringt, ist mehr als nur verstört«, sagte Penelope.
    Alyce schüttelte den Kopf. »Das meine ich nicht. Er leidet Qualen und kämpft gegen innere Dämonen.«
    Dann ist es ja ganz einfach, dachte Penelope. Jetzt müssen wir nur noch jemanden finden, der herumrennt und Dämonen attackiert.
    »Sonst noch was?« fragte sie.
    Alyce zuckte die Achseln. »Ich bin keine große Hilfe. Alles ist dunkel und verhangen. Das passiert manchmal. Ich kann es nicht erzwingen.«
    »Wie geht es Harvey?« fragte Penelope und wechselte das Thema. Sie wußte nur zu gut, daß das Universum sich hartnäckig sträubte, wenn jemand versuchte, es zu etwas zu zwingen. Es war in dieser Hinsicht wie eine Katze. Als Mike noch ein Kätzchen war, versuchte Penelope, die irgendwo gelesen hatte, daß man Katzen Tricks beibringen konnte, ihn dazu zu bringen, durch einen Reifen zu springen und Sachen zu apportieren. Mikey hatte sie nur mit ungläubigem Staunen angesehen, das sie alles lehrte, was sie über Katzen und das Universum wissen mußte. Das soll wohl ein Scherz sein, oder?
    Alyce’ Strinrunzeln verschwand. »Er ist wunderbar. Ich bringe ihm Astrologie bei.«
    »Probiere doch mal, ob du ihm beibringen kannst, durch einen Reifen zu springen«, schlug Penelope vor. »Oder zu apportieren.«
    Alyce’ Lächeln wurde breiter. »Das habe ich schon getan.«
    »Braves Mädchen.«
    Penelope und Big Mike kehrten zu Mycroft & Co zurück, wo sie Christopher Marlowe antrafen, der verachtungsvoll in den Storm-Williams-Memorabilien herumstöberte. Kathy sah erleichtert aus, als Penelope eintrat.
    »Ich habe auf Sie gewartet«, sagte Marlowe.
    »Das wußte ich nicht. Sie hätten anrufen sollen und eine Zeit vereinbaren.«
    »Warum sind Sie nicht zu unserer Vorstellung gekommen?«
    »O Gott!« rief Penelope aus. »Ich habe es schon wieder vergessen. Es tut mir leid, aber es war einfach zuviel los. Ich werde dieses Wochenende ganz bestimmt kommen. Versprochen.«
    »Meine Schauspieler werden langsam wütend. Sie mögen es nicht, von ihrer Königin

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