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Shakespeare, Katz & Co

Shakespeare, Katz & Co

Titel: Shakespeare, Katz & Co Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allen Garrison
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beleben.
    »Wie war das?«
    Dutch sah ziemlich selbstzufrieden aus, obwohl er die eigentliche Arbeit nicht gemacht hatte.
    »Die Todesursache war Chondodendron Tomentosum«, sagte Dutch. »Curare. Der Dolch war in Gift getaucht.«
    Genau wie das Florett, das Hamlet getötet hatte, dachte Penelope. Scheinbar hatte der Mörder einen Hang zum Zynismus. »Nun«, sagte sie, »ich habe auch ein oder zwei Neuigkeiten für dich.«
    »Dudley ist in Süd- und Zentralamerika herumgereist«, sagte Dutch, »wo die Pflanze, die Curare produziert, beheimatet ist.«
    Penelope nickte zustimmend. Zwiddeldei und Zwiddeldum hatten es also auch bemerkt. »Und Shakespeare hat früher als Apotheker gearbeitet«, sagte sie.
    Und alle hatten den Kater vergessen, eine Situation, die man nicht tolerieren konnte. Big Mike korrigierte dies prompt mit einer ziemlich lauten Beschwerde.

 
     
    Als die Iden des März näher rückten, hielt Penelope wachsam Ausschau nach irgendwelchen Anzeichen von verhüllten Toten, die in den Straßen von Empty Creek Amok liefen, nach brennenden Meteoren, die durch den Himmel rasten, nach einer möglichen Sonnen- oder Mondfinsternis und nach dunklen Wolken, aus denen es Blut regnete. Aber nichts. In Empty Creek und Umgebung fehlte es an ungewöhnlichen himmlischen Zeichen. Die Sonne ging auf. Die Sonne ging unter. Der Mond ging auf und wieder unter. Der funkelnde Nachthimmel war kalt und klar, und die Tage waren angenehm warm. Die Iden des März schienen nicht sehr aufregend zu werden.
    Penelope sah ein Flugzeug, das heißt eigentlich sogar mehrere, die für irgendein Bier Werbeslogans an den Himmel schrieben, aber da sie sich südlicher befanden und Penelope sie ziemlich spät bemerkte, lösten sich die Buchstaben bereits in kleine Wolken auf. Außerdem konnte man die Nachricht von Empty Creek aus nur seitenverkehrt lesen. Das hieß, daß Penelope nicht entschlüsseln konnte, was dort oben so groß geschrieben war. Außerdem bezweifelte sie, daß es »Sei auf der Hut, Penelope« lautete, und sie konnte es daher nicht als Omen werten. Es erinnerte sie jedoch daran, daß sie kein Bier mehr hatte, und das war ja schließlich auch was wert. Mycroft seinerseits gab kein bißchen auf die Iden des März – und auch nicht auf irgendwelche anderen Vorzeichen – und hielt Augen, Ohren und Nase klugerweise auf den Boden gerichtet. Dort fand er alle möglichen interessanten Dinge, einschließlich einer Maus, die einer Königin würdig war und die er prompt ins Haus jagte und genauso prompt vergaß, nachdem sie es sich bequem gemacht hatte.
    »Oh, verdammt, Mycroft«, beschwerte sich Penelope, »was soll das?«
    »Er ist nun mal ein Kater, Liebling«, sagte Andy.
    »Dann fang du sie doch.«
    »Hast du Mausefallen?«
    »Fallen?« rief Penelope. »Du willst sie doch wohl nicht mit einer Falle fangen?«
    »Wie soll ich sie den sonst fangen?«
    Penelope zuckte die Achseln. »Mit den Händen, egal wie, aber bring sie ja nicht um«, warnte sie.
    »Vielleicht hat sie ja die Beulenpest.«
    »Dann kehr sie mit dem Besen raus. Mach irgendwas, aber keine Fallen«, sagte Penelope entschieden. »Mäuse haben auch Mütter.«
    So kam es, daß Andy mit einem Besen bewaffnet auf der Suche nach der königlichen Maus durch das Haus schlich. Penelope half ihm hin und wieder.
    »Da ist sie«, rief sie.
    »Wo?« rief Andy, den Besen erhoben.
    »Da!«
    Big Mike beobachtete all dies und amüsierte sich köstlich. Er hätte ihnen sämtliche Verstecke der königlichen Maus zeigen können, aber niemand machte sich die Mühe, ihn zu fragen.
    Nun, Penelope hatte keine Angst vor Mäusen – gewöhnlich auch vor nichts anderem, außer vor riesigen gelben Kohlrüben, die vom Himmel fielen. Es war nur, daß sie nicht der Meinung war, daß Mäuse mit richtigen Leuten und Katzen in einem Haus leben sollten. Was, wenn sie doch die Beulenpest hatte, obwohl es unwahrscheinlich war, daß so ein pummeliges süßes Wesen von tödlichen Krankheiten befallen war? Dennoch fragte sich Penelope, ob ihre Pestimpfung – sie hatte außerdem noch Angst vor Nadeln und Leuten, die Blut abnahmen – immer noch ausreichte. Wahrscheinlich nicht. Das Marine Corps und das Friedenscorps lagen schon ziemlich lange zurück.
    »Da!«
    »Wo?«
    Das setzte sich während des Abendessens, des Abwaschs und der Spätnachrichten fort, in denen Lola LaPola – nicht mehr ganz so atemlos – den ersten Teil eines angekündigten dreiteiligen Berichts über verschiedene Arten von

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