Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle
organisierte, weit verbreitete Familie von Anti-Droods. Die wirklichen heimlichen Herrscher der Menschheit. Ihr Droods dachtet nur immer, dass ihr die Welt regiert. Wir lassen euch nur die dummen, langweiligen Sachen übrig. Ihr habt für uns gearbeitet und das nie gewusst.«
»In Ordnung«, sagte ich fest. »Was hat sich geändert? Warum seid ihr bereit, euch wegen der Apokalyptischen Tür zu enthüllen?«
»Ich sagte dir doch, es ist kompliziert«, sagte Rafe mürrisch. »Die Ältesten glauben mittlerweile, dass Unsterblichkeit nicht unbedingt der Sinn des Lebens ist. Verpassen sie am Ende etwas? So etwas wie die größeren Erfahrungen und die Möglichkeiten eines Lebens nach dem Tod? Seht mich nicht so an. Seid nicht so beschränkt in eurem Denken. Sie haben seit Jahrhunderten gelebt. Sie haben die Freuden der Welt satt, und jetzt gieren sie nach neuen Abenteuern in der nächsten Welt. Der Himmel. Das Paradies. Warum sich mit weniger zufriedengeben? Aber sie haben Angst vor der Hölle. Nach all den Dingen, die sie getan haben. Sie glauben, die Apokalyptische Tür kann ... umgedreht werden. Ins Gegenteil. Überarbeitet werden, zu einer Paradiesischen Tür. Sodass sie sie öffnen und direkt in den Himmel gelangen können. Nachdem Doktor Delirium und Tiger Tim ihren Zweck erfüllt haben, werden wir ihnen die Tür abnehmen, sie umdrehen, und die Ältesten werden alle ins Paradies eingehen und all die Freuden erfahren, die man dort findet.«
Er lächelte den Waffenmeister an. Es sah irgendwie albern aus. »Ich weiß nicht, warum ich euch das alles erzähle. Du hast mir schon eine Dosis der Droge gegeben, stimmt's?«
»Direkt in den größten Zugang«, sagte der Waffenmeister. »Du warst so damit beschäftigt anzugeben, dass du das nicht mal gemerkt hast.«
»Arschloch.«
»Sprich weiter«, sagte ich. »Was passiert mit den Unsterblichen, wenn die Ältesten gegangen sind?«
»Nun, für den Anfang rückt jeder einen Platz auf. Beförderungen allerorten! Die direkten Nachkommen der Ältesten übernehmen die Führung, und die Unsterblichen machen weiter. Für immer und ewig. Wir sind technisch gesehen vielleicht nicht so unsterblich wie unser Führer und die Ältesten, aber wir leben immer noch viele Generationen. Einige von uns sind ganz scharf darauf, dass die Ältesten durch die Tür gehen, damit wir übernehmen und die Dinge so gestalten können, wie wir es für richtig halten. Jetzt ist unsere Zeit, und wir werden die Welt erschüttern!«
»Wollt ihr denn nicht ins Paradies?«, fragte ich.
Rafe schnaubte laut. »Die Ältesten mögen ja an die Tür glauben, der Rest von uns hat da mehr Verstand. Sie sind alt und müde, sie haben den Appetit aufs Leben verloren. Wir wollen, dass die Welt nach unserer Pfeife tanzt, und wollen alles mit dem Löffel essen. All die Pläne, die wir haben! Ihr werdet sie nicht wirklich mögen.«
Er kicherte glücklich.
Der Waffenmeister und ich entfernten uns ein paar Schritte von dem Unsterblichen im Stuhl, sodass wir leise miteinander reden konnte. Als Drood lernt man, schon vor dem Frühstück an zehn unmögliche Dinge zu glauben und bis zum Mittagessen einen Plan zu präsentieren, wie man mit ihnen fertig wird. Aber das hier war ein wenig viel.
»Ist das überhaupt möglich?«, fragte ich den Waffenmeister.
»Den Himmel zu stürmen und den Weg hinein zu erzwingen?«, meinte der Waffenmeister. »Ich bezweifle es. Das ist theologisch zweifelhaft - im besten Fall. Aber wer weiß schon, was eine Lebensdauer von Jahrtausenden mit dem Verstand anstellt? Der Punkt ist doch: Sie glauben es. Sie könnten die Apokalyptische Tür öffnen und alle Horden der Hölle loslassen, während sie glauben, sie täten etwas ganz anderes.«
»Ich kann euch immer noch hören, wisst ihr?«, sagte Rafe. »Die Ältesten diktieren die Politik und lassen uns arme Idioten alles ausführen. Die Tür ist ein höchst mächtiges Artefakt, und das ist es, worauf es ankommt. Wir werden sie beherrschen lernen, und das ist das Einzige, worauf es ankommt. Wir werden sie beherrschen lernen, so, wie wir alles andere gemeistert haben, das in unseren Besitz gelangte. Wir werden ihre wahre Natur und ihre Möglichkeiten enthüllen und sie benutzen, um uns noch mächtiger zu machen. Das ist es, was wir tun. Wenn die Ältesten hinter der Tür verschwinden, fein. Wenn sie weg sind, werden wir die Tür dazu benutzen, alle zu erpressen. Die Regierungen der Welt werden alles tun, uns alles geben, wenn wir nur versprechen,
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