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Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle

Titel: Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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hinweg. Natürlich änderte sich das alles, nachdem das Herz fort war. Ein echter Rückschlag war das, dank dir, Eddie. Wer hätte gedacht, dass ein einzelner Mann so viel Arger für jeden bedeuten könnte?«
    »Das ist eine Gabe«, sagte ich. »Aber Schmeichelei wird dir nicht weiterhelfen. Was habt ihr unternommen, nachdem Ethel der Familie neue Torques und eine neue Rüstung gegeben hatte?«
    »Wir haben gelernt, sie zu fälschen«, sagte Rafe leichthin. »Wir hatten Jahrhunderte Zeit, uns direkt vor euren Augen zu verstecken. Unsere Wissenschaftler haben neue Torques produziert, gut genug, um uns vor Ethel zu verstecken, es sei denn, sie hätte ganz genau nachgesehen. Doch warum hätte sie das tun sollen? Wir haben es uns einfach gemacht, indem wir Droods kopierten, die wahrscheinlich nie hätten aufrüsten müssen.«
    »Aber wir sind eine Familie«, sagte ich. »Wir leben im Herrenhaus so dicht aufeinander. Wie konntet ihr jeden hinters Licht führen? Wie konnten wir das nicht merken?«
    »Weil wir das schon immer getan haben und wir wirklich gut darin sind. Wir können jeden zum Narren halten, weil ihr tief in euch zum Narren gehalten werden wollt. Ihr wollt nicht glauben, dass die tollen und mächtigen Droods jemals infiltriert werden können, und habt damit Narren aus euch gemacht. Es ist nicht schwierig, einen Drood zu ersetzen. Jemanden allein erwischen, sich als jemand ausgeben, dem sie vertrauen, ihn entführen und töten und dann seinen Platz einnehmen, bevor jemand merkt, dass er fehlt. Und ein neues Gesicht anzunehmen, selbst einen ganz neuen Körper, ist gar kein Problem. Wir sind Tänzer des Fleisches. Formwandler. Nur eine von vielen arkanen Fähigkeiten, die wir über die Jahrhunderte hinweg erworben haben. Wir können wie jedermann aussehen. Und das tun wir auch! Wir können dein Freund sein, deine Mutter, dein Kind. Ihr werdet uns vertrauen, bis wir euch das Messer ins Herz stoßen und es darin umdrehen. Seht euch um. Jeder könnte ein Unsterblicher sein. Und wenn wir ein wenig zu lang leben und die Leute das bemerken, dann können wir unseren eigenen Tod fälschen und als unser eigenes Bastard-Kind zurückkehren. Es tauchen immer wieder genug Drood-Bastarde auf.«
    »Wie Harry und Roger«, sagte der Waffenmeister stirnrunzelnd.
    »Genau!«, sagte Rafe. »Ist Paranoia nicht wundervoll? Ein Spiel für die ganze Familie!«
    »Ihr seid alles, was wir bekämpfen, wofür wir existieren«, sagte der Waffenmeister. »Herzlos, seelenlos, alles Böse dieser Welt an einem Ort vereint.«
    »›Böse‹ ist so ein subjektives Wort«, sagte Rafe und gähnte herzhaft. »So ... situationsbedingt. Die Unsterblichen sehen das Langfristige. Verglichen mit uns besteht die ganze Menschheit - und ja, das schließt die Droods mit ein - einfach nur aus Eintagsfliegen. Da und wieder weg in einem Augenblick. Ihr seid nur hier, um benutzt zu werden, denn ihr existiert ja nicht lange genug, um wirklich einen Unterschied in der Welt zu machen.« Er streckte sich langsam in seinen Gurten. »Ich habe jetzt genug davon. Mein überlegenes Fleisch hat eure blöde Droge jetzt kompensiert. Ich muss mich vor euresgleichen nicht rechtfertigen.«
    Ich zog meinen Colt Revolver aus dem Holster und richtete ihn auf Rafes Gesicht. »Sag mir, wo das Hauptquartier der Unsterblichen ist. Sag mir, wo ich euch finden kann. Oder ich schwöre, ich schieße dir in den Kopf. Hier und jetzt.«
    Rafe sah mich an und erkannte, dass es mir völlig ernst war. Er versuchte, vor meinem Revolver zurückzuweichen, aber der Stuhl ließ es nicht zu. Ich zielte auf sein linkes Auge.
    Der Waffenmeister räusperte sich. »Ich denke nicht, dass wir ihn töten sollten, Eddie. Nicht, solange wir noch etwas aus ihm herausbekommen können.«
    »Nichts spielt eine Rolle«, sagte ich. »Nur das eine. Glaubst du, ich habe Witze gemacht, als ich sagte, ich würde euch alle töten? Nach allem, was ihr meiner Großmutter und meiner Molly angetan habt?«
    Rafe sah an mir vorbei den Waffenmeister an. »Du kannst nicht einfach nur danebenstehen und zusehen, wie er mich kaltblütig erschießt!«
    »Mein Blut ist nicht im Geringsten kalt«, sagte ich. »Alles, was ich tun muss, ist, an meine Molly zu denken und wie sie gestorben ist, und mein Blut wird glühend heiß. Wo finde ich die Unsterblichen? Wo sind Doktor Delirium, Tiger Tim und die Apokalyptische Tür?«
    Rafe konnte meinen Blick nicht ertragen, also konzentrierte er sich auf den Waffenmeister. »Du bist ein Drood.

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