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Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle

Titel: Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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die Tür nicht zu öffnen.«
    »Ich dachte, ihr beherrscht die Welt schon«, warf ich ein.
    »Indirekt schon«, meinte Rafe. »Die Ältesten haben immer geglaubt, es sei besser, sich in den Schatten zu halten, damit die Welt nicht erfuhr, wie wenige sie eigentlich sind. Sie regierten, indem sie an Fäden zogen. Eine ganze Menge von uns Jüngeren sind scharf darauf, direkter zu sein. Und uns die Hände schmutzig zu machen.«
    Er kicherte wieder. Ich sah den Waffenmeister an.
    »Was glaubst du? Bekommen wir noch viel aus ihm raus?«
    »Ich habe keine Ahnung«, erwiderte der Waffenmeister. »Ich habe dieses Wahrheitszeug seit 1962 nicht mehr benutzt. Ich bin überrascht, dass es noch funktioniert. Ich wollte nur bluffen und ihn in die richtige Stimmung versetzen. Ich werde ein paar Tage brauchen, um noch eine Ladung davon herzustellen. Und ich habe keine Ahnung, was die wiederholte Behandlung mit ihm anstellen wird. Er könnte uns alles sagen, was er weiß, angefangen bei seiner Kindheit. Oder sein Gehirn könnte anfangen, ihm aus den Ohren zu laufen. Nicht dass es mich kümmern würde, nach allem, was er getan hat. Arrogantes, kleines Arschgesicht. Aber ich würde meine Fragen jetzt stellen, wenn ich du wäre. Solange er noch in Schwatzlaune ist.«
    Ich wandte mich wieder an Rafe. »Welche anderen Verräter gibt es noch innerhalb der Droods?«
    »Das würdet ihr wohl gerne wissen, was?«, grinste Rafe breit. »Viele, sehr viele. Wahrscheinlich. Und nicht nur Unsterbliche. Wir sind nicht die Einzigen, die kapiert haben, wie nützlich es ist, einen Mann hier im Inneren zu haben.«
    »Das könnte auch nur eine Meinung sein«, murmelte der Waffenmeister. »Nur weil er glaubt, dass es wahr ist, heißt das noch nicht, dass es das auch ist. Ich kann nicht glauben, dass wir mit Verrätern und Informanten durchsetzt sind. Ich bin sicher, das hätten wir bemerkt.«
    »Wie viele Unsterbliche, die als Droods posieren, gibt es?«, wollte ich von Rafe wissen. »Ich will Namen!«
    »Ich weiß es nicht! Das weiß keiner von uns! Uns wird nur gesagt, was wir wissen müssen, wie euren eigenen Agenten.« Er beobachtete den Waffenmeister. Etwas von seiner alten Arroganz war in sein Gesicht zurückgekehrt. »Eine einfache Sicherheitsmaßnahme. Man kann nicht gezwungen werden, etwas zu sagen, was man wirklich nicht weiß.«
    »Hast du meine Mutter getötet?«, fragte der Waffenmeister. »Bist du verantwortlich für den Mord an der Matriarchin?«
    »Warst du verantwortlich für den Tod meiner Molly?«, fragte ich. »Oder für Sebastians Tod, damals, während des Krieges gegen die Hungrigen Götter?«
    Er versuchte trotz der festgezurrten Gurte, mit den Achseln zu zucken. »Nicht ich persönlich, aber ja. Das waren wir alle. Frag mich nicht, warum. Ich weiß es nicht. Nicht meine Mission. Mir wurde nur gesagt, ich solle das Chaos nutzen, so viel wie möglich mitnehmen und dann zur Hölle verschwinden, bevor ich auffliege.«
    »Molly«, sagte ich. »Erzähl mir, was mit Molly passiert ist.«
    »Ah ja«, sagte Rafe und lächelte unangenehm. »Sie haben mir davon erzählt. Wir wollten selbst sehen, was Doktor Deliriums Zusatz zur Beschleunigungsdroge den Droods antun konnte. Also hat einer von uns ein wenig davon in die Klimaanlage gegeben. Es ist erstaunlich, was Leute tun, wenn sie die Möglichkeit dazu haben. Wenn man ihnen nur einen kleinen Schubs in die richtige Richtung gibt. Selbst die ach so braven Droodschen Gutmenschen können Amok laufen, wenn man die richtigen chemischen Knöpfe in ihrem Gehirn drückt. Eine Schande, dass es nicht länger anhielt. Aber auf der anderen Seite kann man nicht alles haben.«
    »Ihr habt meine Molly umgebracht.« Ich beugte mich vor zu ihm. »Ihr Unsterblichen. Ich werde euch alle töten dafür. Ich werde euch niedermetzeln, unter meinen Füßen zertrampeln und euch auslöschen.«
    Rafe sah mich an, aber obwohl er meinem Blick standhielt, hatte er nichts zu sagen. Der Waffenmeister nahm mich am Ellbogen und zog mich sanft weg, sodass er mit dem Unsterblichen sprechen konnte. »Wie ist es euch möglich, euch als Droods zu maskieren?«, fragte er unverblümt. »Wie konntet ihr vorgeben, einen Torques und eine Rüstung zu tragen?«
    »Weil wir beides für lange Zeit besaßen«, entgegnete Rafe. »Das Herz hat sich an die Unsterblichen erinnert und uns den Gefallen getan. Ich glaube, wir haben es amüsiert. Wir waren bei den Droods und haben sowohl für euch als auch gegen euch gearbeitet, über Jahrhunderte

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