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Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle

Titel: Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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immer, sie haben vielleicht die Erfahrung, aber wir sind up to date. Gib mir ein paar Wochen, und ich könnte dir ein Paket zusammenstellen, dass dich glatt wie Butter durch diese Schilde gleiten lässt.«
    »Wir haben keine paar Wochen«, sagte ich. »Ich werde so nah wie möglich ans Schloss gehen, wie mich der Spiegel bringen kann, und den Rest zu Fuß gehen.«
    »Nur ein Unsterblicher kann sicher durch die Verteidigungen kommen«, sagte der Waffenmeister. »Das hat Rafe gesagt.«
    »Und Rafe wird uns auch reinbringen«, sagte ich. »Weil Rafe aus mir einen Unsterblichen machen wird. Erinnerst du dich an diese cleveren kleinen Manschettenknöpfe, die du mir gegeben hast, Onkel Jack? Der Chamäleon-Kodex?«
    Ich ging wieder zum Diagnosestuhl und warf das Laken zurück, das Rafes zerschmetterten Kopf bedeckt hatte. Die Hälfte war von meinen Kugeln weggeblasen worden, aber das Gesicht war noch zum größten Teil da. Blut tropfte noch von seinem Kinn, und das übriggebliebene Auge starrte mich mit kaltem Vorwurf an. Als ob mich das interessiert hätte. Ich sah Rafe für einen Moment leidenschaftslos an und ließ dann den rechten Manschettenknopf schnell über eine Seite seines Gesichts streichen. Ich bekam nicht einmal einen Blutfleck auf mein Hemd. Ich deckte ihn wieder zu, und als ich erneut hinsah, war auch auf dem Manschettenknopf kein Blut mehr. Der Knopf hatte es sich einverleibt, die notwendige DNA-Information gespeichert und hielt sie zum Gebrauch bereit.
    »Du wirst kalt, Eddie«, sagte der Waffenmeister. »Ich glaube nicht, dass ich das mag. Nicht bei dir.«
    »Molly ist tot«, sagte ich und sah ihm ins Gesicht. »Ich wollte mit ihr frei sein und ein Leben haben. Sie sollte mich vor meiner Familie retten. Jetzt ist sie tot, und alles, was ich habe, ist Pflicht und Verantwortung. Und Rache. Das ist nicht viel - aber es ist wenigstens etwas.«
    »Die Familie ist gar nicht so schlecht, Eddie«, meinte der Waffenmeister. »Sie bedeutet, dass man nie allein ist. Ich habe heute meine Mutter verloren, und meinen Sohn schon vor langer Zeit, aber ich habe immer noch die Familie. Ich habe dich, und du hast mich.«
    »Die Unsterblichen haben mir jede Hoffnung genommen, als sie mir Molly nahmen, Onkel Jack. Ich werde sie dafür bezahlen lassen, mit Blut und Leid dafür bezahlen lassen. Ich hatte ein Leben und eine Zukunft, und jetzt ist alles, was ich habe, die Familie, und ich weiß, was es heißt, ein Drood zu sein. Ein Leben im Dienst eines Krieges, der nie endet. Eine Sache, die einen auffrisst, und einen frühen Tod aus Gründen, die man vielleicht nie richtig verstehen wird. Na ja, ich kann damit leben, wenn ich dazu auch Rache nehmen kann. Lass uns an die Arbeit gehen, Onkel Jack. Die ist alles, was ich noch habe.«
    »Es gibt einen Punkt, an dem wir dich absetzen können«, sagte der Waffenmeister, sein Gesicht und seine Stimme wieder ganz geschäftsmäßig. »Das falsche Schloss Frankenstein, das man jetzt einfach das Schlosshotel nennt. Die Touristenfalle, erinnerst du dich? Nur rund drei Kilometer von der Ruine die Straße hinunter, direkt neben einem kleinen Dorf. Du könntest nur ein weiterer Tourist sein, der vom Namen und der Legende angezogen wurde. Die kennen sie sicher zur Genüge ... Hmmm. Warte mal.« Er durchwühlte vor sich hin murmelnd schnell einige Schubladen und zog schließlich eine schmale Mappe hervor. »Das könnte sehr gut zu dir passen. Das Standard-Feldagenten-Set für überraschendes Eindringen in ausländische Gefilde. Der ganze Papierkram, den man so braucht: Pass, Visum, Reisedokumente, Kreditkarten - das Übliche. Ich habe immer ein paar Basis-Sets greifbar. Welchen Namen willst du benutzen?«
    »Shaman Bond«, sagte ich. »Er steht in dem Ruf, immer überall aufzutauchen.«
    Der Waffenmeister grunzte und passte rasch die nötigen Dokumente an. Er reichte sie mir, und ich verteilte sie irgendwo in meine Taschen. Nichts ist besser als ein Haufen falscher Dokumente, um sich wie ein echter Agent zu fühlen. Der Waffenmeister fixierte mich mit festem Blick.
    »Wahrscheinlich wirst du die meisten nicht brauchen, aber es wäre dumm, sich von den lokalen Behörden wegen etwas so Alltäglichem erwischen zu lassen. Und benutz die Kreditkarten sparsam, wir haben ein Budget. Sammle die Quittungen, wenn du deine Spesen wiederhaben willst.«
    »Shaman Bond ist ein guter Deckname«, sagte ich. »Als Shaman fühle ich mich wohl. Ich quartiere mich in dem Hotel ein, kundschafte die Gegend aus, und

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