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Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle

Titel: Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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wenn die Luft rein ist, dann werde ich direkt zum Schloss gehen. Und dann benutze ich die Manschettenknöpfe, um mich in Rafe zu verwandeln, und gehe einfach hinein.«
    »Du brauchst eine Geschichte für Rafe«, sagte der Waffenmeister. »Um zu erklären, wie du uns entkommen bist. Sie müssen mittlerweile wissen, dass wir ihn geschnappt haben.«
    »Immer mit der Ruhe«, sagte ich. »Ich sage einfach, ich hätte Merlins Spiegel gestohlen und wäre vom Herrenhaus ins Schloss gegangen. Sie werden so froh sein, so unerwartet ein solches Objekt in die Finger zu kriegen, dass sie nicht einmal darüber nachdenken werden, meine Version der Ereignisse zu hinterfragen, bis es viel zu spät ist.«
    »Du kannst ihnen nicht wirklich den Spiegel geben wollen, Eddie! Wenn du ihn erst einmal aus der Hand gibst, dann kriegst du ihn garantiert nie wieder zurück! Ich will nicht mal daran denken, was die Unsterblichen mit Merlins Spiegel anstellen könnten!«
    »Wirst du dich vielleicht mal entspannen, Onkel Jack? Tief einatmen und die Finger ausstrecken. Ihnen den Spiegel zu versprechen ist eine Sache, ihn ihnen auszuliefern eine andere. Ich habe keinerlei Absicht, den Spiegel aus der Hand zu geben, ich werde nur sagen, dass ich ihn an einem sicheren Ort in der Nähe untergebracht habe. Weißt du, diesen üblichen Standardscheiß, den man eben so sagt. Ich bin sehr gut darin, solchen Scheiß zu erzählen.«
    »Das habe ich schon immer gewusst«, sagte der Waffenmeister. Er sah mich nachdenklich an. »Glaubst du, du findest Doktor Delirium und Tiger Tim bei den Unsterblichen? Könnten sie die Apokalyptische Tür in Schloss Frankenstein haben?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte ich. »Dom Langford sagte doch, dass er die Tür in einer von Doktor Deliriums Basen gesehen hat. Aber man kann sich ja über nichts sicher sein, was die Unsterblichen angeht. Dom hat eigentlich nie gesehen, wo er war. Aber wenigstens Informationen über den Aufbewahrungsort sollte ich doch im Schloss finden. Die Unsterblichen werden es wissen.«
    »Informationen brauchen wir in jedem Fall in besonderem Maße«, sagte der Waffenmeister streng. »Rache kann warten. Lass uns die akute Gefahr der Apokalyptischen Tür aufhalten und die Welt retten, und dann können wir entscheiden, wie man am besten die Unsterblichen loswird.«
    »Natürlich«, erwiderte ich. »Information zuerst. Verstehe.«
    »Aber Eddie - wenn du eine Chance kriegst ... und ich meine, eine große ...«
    »Ich werde sie bis auf den letzten Mann auslöschen«, sagte ich. »Und ihre Burg niederbrennen. Und auf die Asche pinkeln.«
    »Guter Mann«, nickte der Waffenmeister. Dann zögerte er. »Eddie, ich muss dich um etwas bitten. Einen Gefallen. Wenn du den vogelfreien Tiger Tim in der Burg findest ... wenn du Timothy Drood findest ... Eddie, er ist mein Sohn. Mein einziges Kind.«
    Ich konnte ihn nur einen Augenblick mit offenem Mund anstarren. Wir sind eine große Familie, und ich war lange Zeit nicht im Herrenhaus gewesen. »Tiger Tim. Timothy. Ich kannte den Namen, aber diese Verbindung habe ich nie hergestellt ... Aber er hat dich beinahe getötet, als er dich überzeugen wollte, den Armageddon-Kodex zu öffnen!«
    »Er hat seine Mutter früh verloren«, sagte der Waffenmeister bestimmt. »Und ich war nie für ihn da. Danach, na ja, vielleicht habe ich es zu sehr versucht. Ich war nie ein guter Vater. Von allen Leuten solltest gerade du einen Kerl verstehen, der glaubt, gegen die Familiendisziplin rebellieren zu müssen.«
    »Naja, schon, aber ich war nie vogelfrei«, sagte ich. »Selbst als Großmutter das sagte. Ich wandte mich gegen die Familie, nicht gegen die ganze Menschheit. Du weißt nicht, was er alles getan hat, Onkel Jack!«
    »Ich weiß«, sagte er. »Ich habe mich extra auf dem Laufenden gehalten. Aber ... er ist alles, was ich habe, was noch mir gehört. Er kann noch gerettet werden, Eddie, ich muss daran glauben. Bitte, wenn du kannst, bring ihn nicht um.«
    »Ich werde tun, was ich kann«, sagte ich, »aber er lässt mir vielleicht keine Wahl.«
    Der Waffenmeister nickte steif und wandte sich ab. Ich fragte mich, ob er wirklich von all den schrecklichen Dingen wusste, die sein ausgestoßener Sohn getan hatte und die er noch plante. Ob er wusste, was Tiger Tim auf Doktor Deliriums Amazonas-Basis getan hatte. Und ob es einen Unterschied gemacht hätte, wenn er's gewusst hätte. Ich habe es noch nie als leicht empfunden, meinen Onkel Jack anzulügen. Aber ich gab wirklich mein Bestes,

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