Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle
Deutsch und Englisch behauptete: DAS BURGHOTEL IST STOLZ , DIE BRUT FRANKENSTEINS BEGRÜSSEN ZU DÜRFEN . TREFFPUNKT HAUPTSAAL . SPEZIELLES BANKETT NUR MIT E INLADUNG . Ich entschied, dass ich ruhig einen Blick riskieren konnte, wenn ich schon mal hier war, und ging zum Hauptsaal hinüber. Ich wollte nur mal kurz gucken. Und der Erste, auf den ich in der offenen Tür traf, war Frankensteins Braut. Die echte.
Sie war groß, über zwei Meter. Alle von des Barons ersten Kreaturen waren groß, damit er auch alles unterbringen konnte. Ihre Gesichtshaut sah sehr blass und straff aus, wie bei jemandem, der zu viel plastische Chirurgie hinter sich hatte. Aber ihre war immer so gewesen und würde es auch immer sein. Sie hatte große dunkle Augen, die nicht oft genug blinzelten, eine vorspringende Nase, und ihr Mund war auch ohne Make-up tief dunkelrot. Sie würde nie wirklich schön sein, aber sie war auf eine angsteinflößende Art attraktiv. Sie trug ihr jetschwarzes Haar wie Amy Winehouse in einer Bienenkorbfrisur aufgesteckt und machte sich nicht mehr die Mühe, einzelne Strähnen weiß zu färben. Oder Make-up zu benutzen, um die bekannten Narben zu verdecken, die auf ihrem Kinn und dem Hals zu sehen waren. Sie trug fließende weiße Seide mit langen Ärmeln, um ihre Handgelenke zu verdecken, eine enge Bluse mit großem Ausschnitt und kniehohe, weiße Lederstiefel.
Sie erkannte mich sofort und warf ihre Arme um mich. Ich wappnete mich gegen ihre Umarmung, sie hatte ihre eigene Stärke nie richtig eingeschätzt. Aus der Nähe roch sie nach Rosenöl und nur ganz wenig nach Formaldehyd. Sie ließ mich los und schlug mir mit einer schweren, übergroßen Hand auf die Schulter.
»Shaman, mein Lieber! Es ist so lange her, dass wir uns gesehen haben!« Sie hatte eine tiefe Altstimme voller Leben. »Was machst du hier?«
»Ein bisschen Geschäftliches«, sagte ich feierlich. »Du weißt ja, wie das ist.«
Sie lachte. »Natürlich. Wenn Gewinn dabei rausspringt oder es Arger gibt, den man kriegen kann, dann steckt Shaman Bond mittendrin! Wenn du jemanden brauchst, der dir ein Alibi gibt oder dir eine Kaution bezahlen muss ...«
»Dann werde ich an dich denken. Ich sehe, du deckst deine Narben nicht mehr ab. Oder ist das nur wegen der Convention?«
»Nein. Ich habe die Nische der Lebenden Toten hinter mir gelassen, Liebelein. Ich bin, was ich bin. Heutzutage bin ich beinahe en vogue. Und je länger ich darüber nachdenke - der beste Ort, sich zu verstecken, ist direkt unter der Nase von jedermann.«
Die Braut und ich hatten uns zuerst im Wolfskopf Klub in London getroffen, diesem bekannten Treffpunkt und der Bar für alle, die seltsam und unnatürlich sind. Wir waren schnell miteinander warm geworden. Shaman Bond ist immer sehr gesellig, weil er nie weiß, wann ihm jemand mal nützlich werden kann. Wir gingen in eine von diesen losen Freundschaften über, wo man sich immer mal wieder über den Weg läuft. Wir hatten bei ein paar Sachen sogar zusammengearbeitet. Ich war immer Shaman Bond gewesen; die Braut hatte keine Ahnung, dass ich ein Drood war. Der letzte Job, den wir zusammen erledigt hatten, hatte ein ziemlich schäbiges Ende genommen. Wir waren gebeten worden, die Kannibalen-Priester in der Old Compton Street auszulöschen, die die Eingeweide von Menschen anbeteten, und das nicht gerade auf schöne Art und Weise. Aber Feuer reinigt ja alles. Und selbst wenn es das nicht tut, vernichtet es hervorragend Beweise.
Die Braut war rumgekommen. Sie hatte mit so ziemlich jeder unorthodoxen Organisation zusammengearbeitet, die es gab, einschließlich der Droods, aber sie war dabei immer selbstständig geblieben. Sie zog es vor, mit Partnern zu arbeiten, auch wenn man in Anbetracht der Tatsache, wer und was sie war, immer bedenken musste, dass sie sie entweder erschöpfte oder überlebte. Die Braut war auf die gefährlichsten Fälle spezialisiert, weil sie so viel weniger zu verlieren hatte als die meisten.
Sie war eine sehr feminine Kreatur. Sie arbeitete hart daran. Seit neuestem bildete sie mit dem aktuellen Springheel Jack ein Team, der derzeitige Erbe des Titels und des Fluchs. Scheinbar war sie während eines Falles buchstäblich über ihn gestolpert, als für ihn alles neu und schrecklich war und er nicht verstand, was mit ihm geschah. Also nahm sie ihn unter ihre Fittiche, zeigte ihm, wo es langging und was gepolsterte Handschellen waren, und seitdem waren sie unzertrennlich.
»Ihn interessiert nicht mal, dass ich in
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