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Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle

Titel: Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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hinterher mit Maschinenöl auf unsere Stücke und Einzelteile gepinkelt. Ehrlich, Eddie, du kannst echt wegen der seltsamsten Dinge sentimental werden.«
    Ich stand auf. »Ich bin überrascht, dass es nicht mehr von den Dingern gibt. Wer setzt schon auf einen einzigen Wachhund?«
    Molly zuckte mit den Achseln. »Wahrscheinlich zu teuer. Hast du diese Technik gesehen? Die kommt von Außerirdischen. Ich wette, sie haben das Original gefunden und dann in etwas wie einen Wachhund zurückentwickelt.«
    »Armes Hundi«, sagte ich wieder. »Ich glaube, wenn alles vorbei ist, werde ich hierher zurückkommen und die Teile einsammeln. Der Waffenmeister wird einen Heidenspaß damit haben, ihn wieder zusammenzupuzzlen. Er wollte immer ein Haustier, dass nicht so leicht stirbt.«
    Molly rollte mit den Augen. »Hör zu, das alles hält uns nur auf. Wir müssen schneller vorankommen!«
    »In Ordnung«, sagte ich geduldig. »Woran denkst du?«
    »Na prima, setz mich nur unter Druck! Also soll ich mir wieder etwas ausdenken, um die Sache hinzukriegen!« Sie runzelte ärgerlich die Stirn. »Hier draußen kann ich alles Mögliche versuchen, oder mich wenigstens an allem Möglichen bedienen, aber ich kann mich des Gefühls nicht erwehren, dass ich jeden einzelnen üblen Zauber brauchen werde, wenn wir erst in der Area 52 sind. Diese Geschichte auf Schloss Frankenstein hat mich einiges gekostet, und ich bin noch nicht annähernd wieder bei voller Kraft.«
    »Was ist mit dem, was im Herrenhaus passiert ist?«, fragte ich vorsichtig. »Hast du dich davon schon wieder ganz erholt?«
    »Es ist süß, dass du dir Sorgen um mich machst, Eddie, aber hör damit auf, oder ich hau dir eine rein. Mir geht's gut. Um genau zu sein, kann ich's gar nicht abwarten, das alles hinter mich zu bringen, sodass ich dich wieder in dein Schlafzimmer schleifen und dir zeigen kann, wie gut es mir geht.«
    Ich grinste. »Du weißt, wie man einen Mann motivieren muss.« Ich unterbrach mich und sah mich jäh um. »Warte mal, ich glaube, gerade kam der Gong zu Runde zwei.«
    Ein Nebel formte sich um uns herum. Graue Schwaden erschienen in der kalten Luft und verdichteten sich zu einem dichten grauen Meer von wirbelnden, kochenden Nebeln, die uns völlig von der Umwelt abschnitten. Geräusche wurden so stark gedämpft, dass sie diffus und fern klangen, als befänden wir uns unter Wasser. Oder als ob die Welt sich immer weiter entfernte. Molly und ich stellten uns instinktiv Rücken an Rücken und suchten unsere Umgebung nach einem feindlichen Anzeichen ab. Der dicke, graue Nebel war unnatürlich kühl und ließ mich sogar in meiner Rüstung schaudern.
    »Unnatürlich«, sagte ich, nur um zu zeigen, dass ich am Ball blieb.
    »Sehr«, erwiderte Molly. »Guck mal! Siehst du das?«
    Das tat ich. Dunkle Formen bewegten sich im Nebel, umkreisten uns langsam, hielten aber fürs Erste Abstand. Ihre Bewegungen waren komisch, fremd und nicht menschlich, obwohl sie von der Gestalt her humanoid wirkten. Ich versuchte, sie zu zählen, aber ich bekam immer etwas anderes heraus, als ob sie erschienen und wieder verschwanden. Über ein Dutzend sicher, vielleicht sogar zwanzig. Es war etwas gruselig Abstraktes um sie; die Details schienen zu schwanken, wie die bedrohlichen Formen, die wir in Träumen sehen oder nur kurz aus dem Augenwinkel. Ich bekam eine Gänsehaut unter der Rüstung, und Schweiß rann mir das Gesicht herab. Ich konnte Molly schwer hinter mir atmen hören, spürte, wie ihr Rücken zitterte, als sie sich gegen meinen drückte. Die Formen wurden schneller und schneller und kamen aus allen Richtungen gleichzeitig auf uns zu.
    Ich langte nach der ersten dunklen Gestalt, die sich in meine Reichweite begab, aber meine dornigen, goldenen Fäuste wischten hindurch, ohne auf Widerstand zu treffen. Ich stolperte, aus dem Gleichgewicht gekommen, nach vorn. Der Schatten packte mich mit zwei dunklen Händen an den Schultern, hob mich hoch und warf mich gut zehn Meter weit weg. Ich schoss durch die Luft und landete ungraziös auf dem Boden. Der Aufprall auf dem hochgetürmten Schnee war ziemlich unsanft, ich versank halb darin. Ich lag für einen Moment ganz still, um wieder zu Atem zu kommen. Das hatte ich nicht erwartet. Ich war es nicht gewohnt, physisch so schnell aus dem Weg geräumt zu werden. Heftig schüttelte ich meinen Kopf, rollte mich auf die Seite und zwang mich wieder auf die Beine. Meine Rüstung hatte mich geschützt, aber ich bebte immer noch. Aber dann sah ich

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