Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle
Molly, die im Nebel strahlend hell schien, umgeben von herumwirbelnden schwarzen Schatten, und das war alles, was ich brauchte, um nach vorn zu stürmen. Ich preschte voran, pflügte mit hoher Geschwindigkeit durch den Schnee und schickte rechts und links kleine Schneefahnen in die Luft.
Molly warf spuckende, feurige Magien auf die dunklen Formen; Attacken, die so machtvoll waren, dass sie in der frostigen Luft knisterten und donnerten. Doch keine von ihnen nutzte etwas. Magien, die genug Macht besessen hätten, Berge zu sprengen, zischten an den Gestalten vorbei, ohne auch nur im Geringsten einen Effekt auf sie zu haben, als ob sie in unserer Welt nicht wirklich präsent waren. Außer, wenn sie es wollten. Mollys Magien hielten sie für den Moment in Schach, aber sie kamen ständig näher. Schnee explodierte einige Fuß hinter den Gestalten, als die magischen Angriffe harmlos an ihnen vorbeifuhren, und hinterließen Krater voller dampfenden Wassers.
Die finsteren Schatten umschwärmten Molly und griffen mit dunklen Händen nach ihr, um sie niederzuzerren, aber sie konnten sie ebenfalls nicht erreichen. Ihre Schutzschilde flammten immer dann grell auf, wenn dunkle Hände ihr zu nahe kamen, und dann fielen die Schatten zurück. Aber ihre Schilde waren nur dann stark genug, wenn sie sich voll auf sie konzentrierte, wenn sie sich den Gestalten, die sie angriffen, direkt entgegenstellte. Was bedeutete, dass sie immer in Bewegung bleiben musste, herumzuwirbeln hatte, sich schnell hierhin und dorthin wenden musste und in ihrer Konzentration nicht eine Sekunde nachlassen durfte. Die dunklen Schatten umzingelten sie jetzt, nahmen an Anzahl zu und griffen mit gierigen, finsteren Händen nach ihr.
Ich rannte mit voller Geschwindigkeit in sie hinein und schleuderte einige beiseite. Ich schlug mit meinen goldenen Fäusten um mich, aber sie waren schnell wieder verschwunden, so substanzlos wie der Nebel, der sich um uns herum immer weiter verstärkte. Ich hieb verzweifelt um mich, um sie von Molly fernzuhalten, doch dann schnappte mich eine der Gestalten von hinten, hob mich hoch und warf mich zehn Meter in die andere Richtung. Ich schlug in der Luft einen Salto nach dem anderen und versuchte verzweifelt, meine Füße unter mich zu bekommen, doch dann prallte ich hart auf dem gefrorenen Schnee auf, härter als zuvor.
Ich musste mich aus dem Boden graben, warf den Schnee haufenweise in alle Richtungen und jagte zurück. Ich war nicht verletzt. Zur Hölle, nach diesem Erlebnis im Amazonas-Regenwald glaubte ich nicht, dass mir irgendein Fall noch einmal etwas ausmachen würde. Aber ich war sauer. Und besorgt, weil Molly jedes Mal, wenn ich zur Seite geschleudert wurde, sich selbst überlassen blieb.
Ich konnte nicht zulassen, dass ihr noch einmal etwas geschah. Ich würde sterben, bevor ich zuließ, dass sie wieder verletzt wurde.
Diesmal ging ich es geplant an. Ich verlangsamte meinen Schritt so weit, dass ich nur noch zügig auf die Menge der durcheinanderwirbelnden Schatten zuging, und als einer sich zu mir umdrehte, ließ ich meinen Arm scheinbar vorschnellen. Als der Schatten danach griff, grinste ich hinter meiner Maske, denn das bedeutete, dass seine Gestalt solide geworden war. Ich schlug ihr hart mit meiner anderen Faust ins Gesicht, und die sank tief in seinen Kopf hinein. Ich zog meine Hand wieder heraus, und es war, als zöge ich sie aus einem weichen Toffeebonbon, das Fahnen von dunkler Materie auf meiner Hand hinterließ. Die Form des Angreifers zerfiel und brach zu einer dunklen, klebrigen Masse zu meinen Füßen zusammen.
Die anderen Gestalten ließen Molly stehen und wandten sich mir zu. Sie hieben von allen Seiten gleichzeitig auf mich ein. Ihre Fäuste waren wahrhaft solide und richtig echt; sie trafen mich mit furchtbar unnatürlicher Stärke. Ich schlug zurück, aber sie waren nie da, wo meine Fäuste waren. Ich stolperte im Schnee hin und her, hieb um mich, konnte aber keinen Treffer landen, während sie mit einer Kraft und einer Wildheit auf mich einschlugen, die ich noch nie erlebt hatte. Ich wirbelte herum und hielt meinen Kopf und die Schultern geduckt, weil ich jeden Schlag in meiner Rüstung fühlen konnte. Ich zweifelte nicht daran, dass die mich immer noch schützte, diese finsteren Gestalten hätten mich ohne sie schon längst zu Matsch zerschlagen. Aber so heftig war ich noch nie verprügelt worden, und es waren so viele ... Und es gab nichts, was ich tun konnte. Ich musste mich fragen, ob die
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