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Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle

Titel: Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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hatte, und hielt eine der Hände der Matriarchin in seiner. Er sah alt und müde aus. Und gebrochen.
    Martha Drood lag in ihrem Bett, ihr Nachthemd und die Laken um sie herum waren blutgetränkt. Sie lag völlig still. Ihre Augen starrten blicklos an die Decke. Ihr langes blondes Haar, auf das sie heimlich immer stolz gewesen war, floss formlos über die Kissen. Ein Zustand, in dem sie sich im Leben nie hätte blicken lassen. Und da glaubte ich es endlich.
    »Es wird auch Zeit, Edwin«, sagte der Seneschall. Seine Stimme war ungewöhnlich hart, selbst für ihn, aber doch irgendwie unkonzentriert. »Unsere Matriarchin wurde ermordet.« Er sah Molly an. »Was macht die Hexe hier? Sie gehört nicht zur Familie.«
    »Nicht jetzt, Seneschall«, sagte ich. Ich zwang mich, an ihm vorbei zur Seite des Bettes zu gehen. Und die Leiche näher anzusehen. »Was ist hier passiert? Wie wurde sie ... umgebracht?«
    »Erstochen«, sagte der Seneschall. »Ein einziger Stoß, von vorn, durch das Herz. Ich wusste es in dem Moment, in dem es geschah. Eines der kleinen Geheimnisse meiner Position - ich bin mit dem Herrenhaus verbunden und jedem darin. Es ist notwendig für mich, genau zu wissen, wo jeder in der Familie ist, damit er immer gefunden und diszipliniert werden kann. Der Tod der Matriarchin weckte mich direkt aus dem Tiefschlaf. Für einen Moment habe ich mir gesagt, es sei ein schlechter Traum, aber ich wusste, das war es nicht. Also kam ich direkt hierher und fand die Tür offen. Und sie tot in ihrem Bett.«
    »Ethel ist sich ziemlich sicher, dass das Herrenhaus immer noch sicher ist«, sagte ich. »Keiner ist eingebrochen oder rausgekommen. Keine Eindringlinge heißt, dass das keiner von unseren Feinden war. Das wurde von innen erledigt. Der Killer ist einer von uns.«
    »Ein Mitglied der Familie?«, fragte Howard. Er stand immer noch in der Tür. Er konnte den Körper nicht ansehen. »Wie hätte einer von uns so etwas tun können? Das ist nicht möglich! Sie ... ist die Matriarchin!«
    Ich aber sah Molly an, und wir erinnerten uns daran, was sie früher am Abend erzählt hatte, davon, dass die Unsterblichen die Familie infiltriert hätten. Unsere tödlichsten Feinde, versteckt hinter Gesichtern der Familie. Und plötzlich musste ich mich fragen, warum die Matriarchin gerade jetzt getötet worden war. Konnte es sein, dass man uns belauscht hatte? War die Matriarchin getötet worden, um ein Zeichen zu setzen? War es mein Fehler? Molly öffnete den Mund, um etwas zu sagen, und ich bedeutete ihr mit einer schnellen Geste zu schweigen. Wir konnten hier nicht reden. Nicht, wenn wir nicht wussten, wer noch zuhörte.
    Der Seneschall sah den Blick und die Geste. Er wollte etwas sagen, aber ich schnitt ihm schnell das Wort ab.
    »Direkt ins Herz gestochen«, sagte ich und beugte mich über die Leiche, um die Wunde näher zu betrachten. »Ein geübter und professioneller Stich. Und keine Abwehrverletzungen auf den Armen. Keine Anzeichen eines Kampfs, das Bettzeug ist kaum aufgewühlt. Das alles lässt darauf schließen, dass der Angreifer jemand war, den sie kannte und dem sie vertraute, bis zum letzten Moment. Er muss einfach an die Tür geklopft haben und hereingebeten worden sein. Sie setzte sich auf, er ging zu ihr hin und ... Er muss schnell gewesen sein. Sie hat vierzig Jahre lang Selbstverteidigung unterrichtet. Keiner hätte sie überwältigen können, wenn sie sich bedroht gefühlt hätte. Sie hätte selbst den entschlossensten Killer lange genug abhalten können, um ihre Rüstung zu beschwören. Aber einem Gesicht, dem sie vertraute, mit einem Messer, das sie nicht sah, bevor es zu spät war ...«
    »Aber wie konnte der Killer einfach hier hereinkommen?«, fragte Molly. »Hatte sie denn keine Wachen vor der Tür?«
    »Innerhalb des Herrenhauses?«, fragte Howard schockiert zurück. »Wir haben hier keine Wachen. Wir sind hier sicher. Die Gefahr kommt immer nur von außen.«
    »Es gibt ... Verteidigungssysteme, die jeden von draußen daran hindern, hier im Herrenhaus Schaden anzurichten«, sagte der Seneschall. »Aber die würden von einem Familienmitglied nicht aktiviert. Oder von einem wirklich mächtigen Magier.«
    Ich mochte die Art nicht, wie er Molly ansah. »Warte mal eine Sekunde!«, meinte ich.
    »Du hast gedroht, die Matriarchin zu töten«, sagte der Seneschall zu Molly. »In ihr Gesicht, vor dem Ratszirkel.«
    »Ich war wütend!«, erwiderte Molly. »Aber ich bin nicht so dumm, sie hier zu töten, wo sie von ihrer

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