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Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle

Titel: Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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»Oh Mann, wir müssen ihm die Tür wieder abjagen, bevor er irgendetwas Dummes damit anstellt, das wir alle bedauern.«
    »Würde Tiger Tim wirklich zulassen, dass Doktor Delirium die Tür öffnet?«, meinte Rafe. »Ich meine, er ist vogelfrei, aber er ist immer noch ein Drood. Würde er wirklich das Ende der Welt zulassen?«
    »Wahrscheinlich«, sagte ich. »Wenn einer von uns böse wird, dann richtig.«
    »Dabei war Timothy immer so viel mehr als nur ein Vogelfreier«, meinte William. »Ich erinnere mich an ihn, auch wenn ich wirklich wünschte, es wäre nicht so. Kein echter Soziopath, aber schon nahe dran. Wenn er sich ein Ziel gesetzt hatte, dann hielt ihn nichts und niemand davon ab, es zu erreichen. Er versuchte einmal, den Waffenmeister zu überreden, den Armageddon-Kodex für ihn zu öffnen, damit er sich mit den verbotenen Waffen davonmachen konnte. Hat den alten Knaben dabei fast umgebracht. Wenn Timothy nicht unterbrochen und rausgeworfen worden wäre ... Er hat keinen Grund, diese Familie, die Welt oder irgendetwas außer sich selbst zu lieben.«
    »Janitscharen Jane hat mir mal von einer Dimension erzählt, in der die Dämonen losgelassen wurden«, erzählte ich. »Die Hölle brach aus und schlachtete jeden ab, der sich ihr in den Weg stellte, zerstörte Zivilisation um Zivilisation. Sprang von Planet zu Planet, ließ Welten brennend wie Zunder im Dunkeln zurück. Sonnen schrien auf, wenn sie starben. Jane und den Leuten, mit denen sie dort war, blieb am Ende nichts anderes übrig, als alles zu zerstören, um die Dämonen aufzuhalten. Sie haben das Klägliche Ende benutzt und das ganze Universum ausgelöscht.«
    »Hast du das nicht auch benutzt?«, fragte Rafe vorsichtig. »Um die Hungrigen Götter aufzuhalten?«
    »Ja«, entgegnete ich. »Und ich habe keins mehr.«
    »Ich bin nicht sicher, ob ich erleichtert sein soll oder nicht«, meinte Rafe.
    William fuhr abrupt herum, seine Augen sahen hektisch hierhin und dorthin, und er lauschte auf etwas, das nur er zu hören vermochte. Die Anspannung in Gesicht und Körper war so klar erkennbar, dass sich meine Nackenhaare sträubten. Ich sah mich in dem goldenen Leuchten um, aber nichts bewegte sich zwischen den Bücherstapeln. Die Schatten schienen völlig still und leer.
    »Es ist hier«, wisperte William. »Ich erwische es nur im Augenwinkel, manchmal. Ich kann seine Gegenwart spüren, wie einen Druck auf der Seele. Ich fühle, wie es mich beobachtet ... Ich glaube, es will mir etwas sagen. Etwas, das ich nicht wissen will.«
    Ich sah Rafe an, doch er schüttelte nur hilflos den Kopf.
    Und dann blickten wir uns alle um, als herannahende Schritte erklangen. Völlig normale, menschliche Schritte, die gar nicht erst versuchten, sich zu verstecken. Wir alle entspannten uns, wenn auch nicht völlig, als Harry Drood hinter einem Bücherregal hervorkam. Er wurde begleitet von Roger Morgenstern, seinem Partner, der halb menschlich, halb Dämon war. Harry lächelte uns herablassend an, als ob er irgendetwas Cleveres angestellt hatte. Rogers Lächeln war wesentlich beunruhigender.
    Die Höllenbrut war groß, schlank, aber kräftig gebaut, und fühlte sich in seinem teuren Armanianzug sichtlich zuhause. Er hatte ein unnatürlich blasses Gesicht, dunkles Haar, dünne Lippen und einen Blick, dem man sich nur ungern mehr als nur ein paar Sekunden aussetzte. Roger war eine infernalische Kreatur, und das sah man. Er schlenderte auf uns zu, folgte Harry und bewegte sich dabei mit beinahe unmenschlicher Grazie, wie ein Raubtier, das aus dem Zoo geflohen war und absolut nicht die Absicht hatte, je wieder dorthin zurückzukehren.
    Ich wusste, aus der Nähe würde er nach Schwefel, Blut und saurer Milch riechen, wie jede Höllenbrut. Und als er sich durch die Bücherstapel auf uns zuschlängelte, hinterließ er auf dem hölzernen Boden dunkle Dämonenzeichen. (Auch wenn ich nicht umhin konnte zu bemerken, dass die Brandspuren schnell wieder verschwanden, als heile der Boden sich selbst. Es gibt eine Menge über die alte Bibliothek, was wir noch nicht verstehen.) Rafe runzelte beim Anblick sowohl von Roger als auch von Harry die Stirn.
    »Wir sollten wirklich ein besseres Sicherheitssystem einbauen. Und möglicherweise sogar ein paar Flutlichter, Warnsirenen und eine ganze Menge getarnter Fußangeln. Sonst kann hier noch jeder reinspazieren.«
    Harry ignorierte ihn und nickte mir kurz zu. »Ich dachte mir schon, dass du dich hier unten versteckst, Eddie.«
    Ich ignorierte ihn

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