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Shane - Das erste Jahr (German Edition)

Shane - Das erste Jahr (German Edition)

Titel: Shane - Das erste Jahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia von Rein-Hrubesch
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„Aah.“ Sie versuchte sich aufzurichten. Als ihr klar wurde, dass sie sich nicht mehr auf der Straße befand, bekam sie Panik. Schnell rappelte sie sich auf. Es war warm. Das war das Erste, was sie wahrnahm. Shane stand langsam auf und schaute sich um.
    Sie befand sich in einem langen schmalen Flur, dort hinten schien eine Tür zu sein, und zu ihrer Linken ebenfalls, ein Flackern wie von einer Kerze erhellte den Türrahmen.
    Shane schluckte. Sie zwang sich, einen Fuß vor den anderen zu setzen und blieb kurz vor der Tür stehen.
    Sie beugte sich langsam nach vorn und blickte in eine Küche. Sie war nur klein, und solche Möbel hatte Shane noch nie gesehen, sie schienen alt zu sein, ein Geruch, den sie nicht kannte lag in der Luft, daneben konnte sie den Duft von Tee ausmachen.
    Auf einem Stuhl an einem kleinen Tisch saß eine Frau, sie saß vorn übergebeugt und hielt sich eine Hand an den Rücken. „Ich bin zu alt dafür.“ Die Frau richtete sich auf, Shane konnte in ihr Gesicht blicken, in dem der Schmerz geschrieben stand. „Ich habe das Licht gelöscht, die Kerze muss reichen, so haben wir etwas mehr Zeit, bis sie uns finden, allerdings nicht lange, sie werden wohl bald hier sein.“
    Shane runzelte sie die Stirn. „Wer sind sie?“
    „Oh …“ Die alte Frau hielt sich wieder den Rücken. „Das ist nicht wichtig, nicht heute. Nicht mehr.“ Sie blickte sie an. „Tritt näher, mein Kind!“
    Shane zögerte kurz, doch dann trat sie in die Küche ein. Sie wusste nicht warum, doch sie hatte keine Angst vor dieser Frau, sie ging ein paar Schritte und blieb schließlich an dem kleinen Tisch stehen.
    „Meine Güte …“ Die Frau sah Shane an. „Du bist ein Kind! Du bist vielleicht acht Jahre alt!“
    „Ich bin sieben.“
    „Sieben.“ Die Frau schüttelte langsam den Kopf. „Nun, wir haben nicht viel Zeit, mein Kind, wie ist dein Name?“
    „Shane.“
    „Gut. Nun komm, Shane! Wir haben nicht mehr viel Zeit!“
    Die alte Frau erhob sich, und Shane trat etwas näher, um ihr zu helfen, doch sie wusste nicht wie.
    Die Frau war nun aufgestanden und blickte sie an.
    Sie war kaum größer als Shane; würde sie sich aufrichten, wäre das sicher anders, doch das schien ihr nicht mehr möglich. „Du bist ein gutes Kind, du bist gut.“ Die Augen in dem faltigen Gesicht schauten an Shane hoch und runter. „Ich begreife es nicht, wie du alleine überleben konntest, und …ohne Waffen.“
    „Waffen?“
    „Shane.“ Die alte Frau blickte zum Fenster. „Wir haben nicht mehr lange Zeit, bald werden sie hier sein, ich habe gewartet, ich weiß nicht, ob du es warst, auf die ich gewartet habe, doch nun bist du da, und ich werde es tun, und wenn es das Letzte ist, was ich tun werde.“
    Sie wusste, dass es das sein würde.
    Shane blickte die alte Frau verständnislos an.
    „Nun Shane, du wirst doch sicher ein paar Fragen haben, oder?“
    Hunderte rote Fäden sprangen in ihrem Kopf hin und her. Shane riss die Augen auf. „Ja! Ja! Nur …“
    „Nur weißt du nicht, ob ein Tattergreis wie ich die Richtige ist, um sie zu beantworten, richtig?“
    „Nein, ich …“
    „So wie ich diese Stadt kenne; so wie ich diese Welt kenne, in der  du verständnislos umher wandelst, werde ich wohl die Einzige sein, die dir dieses Angebot macht.“ Die alte Frau goss Tee in eine Tasse und schaute wieder zum Fenster. Dann blickte sie Shane an. „Ich werde dir jede Frage beantworten, die du hast, Shane.“
     
    Gertie trat in das Zimmer. Sie schaute sich um. Irgendetwas musste sie doch finden! Irgendein Zeichen auf das, was ihre Tochter jeden Tag trieb und sie so müde machte.
    Die Mutter setzte sich an den Schreibtisch und trommelte mit den Fingern auf den Mandalas.
    Sie schaute sich unschlüssig um. Dann fiel ihr Blick auf den Papierkorb.
     
    Shane öffnete den Mund. Sie hatte keine Ahnung, was sie sagen sollte, die Fäden flogen in ihrem Kopf hin und her. „Das da draußen …“
    Die alte Frau blickte sie nur an.
    „Sie haben mich verfolgt. Die Weißen haben mich verfolgt.“
    „Das ist richtig.“
    „Warum sind sie hinter mir her?“
    „Weil du ihnen Angst machst.“
    „Ich mache ihnen Angst?“, fragte Shane und für einen Moment war ihr fast zum Lachen zumute.
    Die alte Frau machte ihr ein Zeichen, den Tee zu trinken.
    Shane nahm einen Schluck. „Das sind die Jäger, nicht wahr?“
    „Ja, mein Kind. Das sind sie.“
    „Und die Dunklen?“
    „Die Dunklen sind die Frettchen.“
    „Aber was habe ich damit zu

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