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Shane - Das erste Jahr (German Edition)

Shane - Das erste Jahr (German Edition)

Titel: Shane - Das erste Jahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia von Rein-Hrubesch
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dem es passiert? Der Augenblick, in dem du dir Löcher in die Ohren schießen lassen wirst!“
    „Schießen?“
    Mark öffnete die Tür. Shane atmete tief ein und trat hinein. Sie schaute sich um.
    An den Wänden hingen überall Zeichnungen, die meisten in schwarz weiß. Ein fetter Mann mit bemalten Armen kam auf sie zu. „Hey!“ Er und Mark begrüßten sich mit einem Handschlag.
    „Und das wird wohl die kleine Lady sein, he? Wohin willst du denn dein erstes Tattoo?“
    „Hör auf, Hans-Jürgen, du machst ihr noch Angst.“
    Der Tätowierer richtete sich wieder auf. „Wenn sie mit dir zusammen lebt und noch vor irgendetwas Angst hat, dann weiß ich auch nicht. Und hör auf, mich so zu nennen!“
    Mark nickte Shane zu. „Shane, das hier ist Hans-Jürgen. Du kannst ihn aber auch mit seinem richtigen Namen ansprechen: Höllenhund.“
    „Hi.“, sagte Hans-Jürgen alias Höllenhund.
    Shane nickte nur.
    „Bisschen schüchtern, die Kleine, hmm? Und Mark, wann lässt du dir dein nächstes Tattoo stechen?“
    „Du hast ein Tattoo?“ Shane riss die Augen auf.
    „Hans-Jürgen, du Arsch.“
    „Ein echtes Tattoo?“
    Der Höllenhund verzog das Gesicht. „Och, hast du Mami noch nichts davon gesagt?“
    „Hör bloß auf, du Blödmann. Wenn die wüsste, dass wir hier sind, würde sie einen Schreianfall kriegen.“
    Der Tätowierer schaute Shane an. „Ist das wahr, kleine Dame?“
    Shane überlegte kurz. Dann grinste sie.
    Hans-Jürgen richtete sich überrascht auf. „Tja, sie scheint wirklich deine Schwester zu sein. Nun, Fräulein Shane. Du wünschst dir also ein paar Löcher. Wohin willst du sie denn?“
    Als sie den Laden verließen, brannten Shane die Ohren. Sie hielt eine riesige Gummiratte in den Händen. Mark blickte auf das Tier. „Naja, Hans-Jürgen bekommt nicht oft Besuch von Kindern.“ Shane strahlte ihn an. Mark umfasste kurz ihre Schulter. „Wie sieht’s aus, Fräulein Shane? Wollen wir noch einen trinken gehen?“
    Sie liefen noch eine Straße  in die Stadt hinein, Shane konnte die innere Stadtmauer schon sehen, doch dann bog Mark nach links in eine Seitengasse und blieb vor einem unscheinbaren Haus stehen.
    Auf der grünen Holztür konnte Shane verschnörkelte Buchstaben erkennen. T…E…E…H…
    „Das ist das Teehaus.“ Mark legte die Hand auf die Klinke.
    Im Inneren war es überraschend hell. Vom Hinterhof drang Tageslicht durch die riesigen Fenster, die sich schmal über fast die gesamte Höhe des Hauses erstreckten.
    Shane suchte sich einen Tisch am Fenster aus. Sie blickte in den Hof.  Er war klein und von allen Seiten von dunklen Häusern begrenzt. In dem Hof selbst wucherten Pflanzen über Pflanzen. Es sah aus wie in einem kleinen Urwald. An den Garten grenzte die zweite Stadtmauer.
    Mark beugte sich über den Tisch. „Die Teeleute ernten ihren Tee aus dem eigenen Garten.“ Er bewegte den Kopf Richtung Fenster.
    „Es heißt, sie würden hier nicht nur Tee anbauen.“ Er zwinkerte Shane zu. „Vielleicht ist ja die Lindenbaum beste Kundin hier?“
    Shane runzelte die Stirn und Mark hob die Hand. „Schon gut.“
    Er reichte ihr die Karte über den Tisch. „Also was willst du trinken?“
    Shane schaute die Frau an, die gerade an ihren Tisch gekommen war. „Kirsche.“
    Mark nickte. „Gute Wahl. Ich nehme Schwarztee.“
    Die Frau nickte und verschwand.
    „Mama sagt, von Schwarztee bekommt man gelbe Zähne.“
    Mark machte ein zerknirschtes Gesicht und nickte. „Du hast recht. Ich nehme lieber zwei Tassen!“
    Shane blickte aus dem Fenster hinaus. Der Nebel kroch durch den Hinterhof, von oben fielen ein paar Sonnenstrahlen herab. Shane beobachtete, wie der Reif auf den Pflanzen glitzerte. Es sah aus wie in einem verwunschenen Garten.
    Als die Frau den Tee gebracht hatte, rührte Mark mit seinem Löffel in der Tasse.
    „Shane.“ Er hob den Blick und sah sie an. „Mama hat mir von den Träumen erzählt.“
    Shane erschrak. Na prima. Sie nickte langsam.
    „Sie sagt auch, dass sie vorbei sind.“
    Shane nickte erneut.
    Mark hielt den Löffel still. „Ist es so, Shane?“
    Shane schluckte. Mit einem Mal war ihr schlecht. Sie blickte wieder aus dem Fenster.
    Nebel und Wunschgarten.
    „Shane?“
    Sie blickte den Bruder an. Dann beugte sie sich etwas nach vorn. „Ich habe sie jede Nacht.“
    Mark lehnte sich zurück. Shane nahm einen Schluck aus ihrer Tasse.
    Sie schwiegen. Nun schaute Mark in den verwunschenen Garten. „Wovon träumst du?“
    Shane hob leicht die Schultern. Sie

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