Shane Schofield 03 - Operation Elite
Wenn Sie mir auf dem Herrenklo einen blasen, sind Sie drin.< Und weg war sie!«
Dinosaurier, dachte Killian. Alte Männer. Überlebte Denkweisen. Von den reichsten Geschäftsleuten der Welt sollte man eigentlich mehr erwarten.
Er drückte einen Knopf und unterbrach die Verbindung. Die Wandmonitore wurden schwarz.
Luftraum über der Türkei
26. Oktober, 14.00 Uhr Ortszeit
(06.00 Uhr E. S.T. USA)
Die MicroDots, die sich an Demon Larkhams IG-88-Team geheftet hatten, erzählten eine ganz eigene Geschichte.
Nachdem sie das Karpalow-Bergwerk verlassen hatten, waren sie zu einem von den Briten kontrollierten Flugplatz in Kunduz geflogen - was bei Schofield die Alarmglocken läuten ließ.
Es bedeutete nämlich, dass die britische Regierung Larkhams Vorgehen stillschweigend deckte.
Kein gutes Zeichen, dachte Schofield, der auf dem Rücksitz von Aloysius Knights Black Raven durch die Lüfte schoss.
Am Flugplatz von Kunduz hatten sich die IG-88-Leute in zwei Gruppen geteilt; die eine war in Richtung London geflogen, die andere zur Nordwestküste Frankreichs.
Das Flugzeug, das in Richtung London flog - ein schlanker Geschäftsjet vom Typ Gulfstream IV - entfernte sich rasch vom zweiten Flugzeug, einer schwerfälligen Frachtmaschine der Royal Air Force vom Typ Hercules C-130J. Im Moment flog Knights Sukhoi mit eingeschalteten Stealth-Geräten parallel zu Larkhams Flugzeugen knapp außer deren Sichtweite.
»Die übliche Taktik von Demon«, meinte Knight. »Er teilt seine Männer in ein Auslieferungs- und ein Einsatzteam auf. Mit dem Einsatzteam liquidiert er die nächste Zielperson, während das Auslieferungsteam die Köpfe zur Verifizierung vorlegt.«
»Sieht so aus, als würde das Einsatzteam nach London fliegen«, sagte Schofield. »Die haben's auf Rosenthal abgesehen.«
»Wahrscheinlich«, meinte Knight. »Was wollen Sie tun?«
Schofield musste ständig an Gant im Bauch der Hercules denken.
»Ich will den Transporter«, sagte er.
Knight drückte einen Knopf an der Computerkonsole.
»Na schön, ich habe mir Zugang zu ihrem Kursrechner verschafft. Die Hercules soll in neunzig Minuten über der Westtürkei im Flug aufgetankt werden.«
»Wo startet das Tankflugzeug?«, fragte Schofield.
»In genau fünfundvierzig Minuten soll ein VC-10-Tankflugzeug vom britischen Luftstützpunkt in Akrotiri auf Zypern starten.«
»Okay«, sagte Schofield. »Book und Mother, Rufus wird euch nach London bringen. Findet Benjamin Rosenthal, bevor ihn Larkhams Team aufspürt.«
»Und was ist mit dir?«, fragte Mother.
»Captain Knight und ich fliegen nach Zypern.«
Eine Dreiviertelstunde später hob ein britisches Tankflugzeug vom Typ Vickers VC-10 von der zyprischen Startbahn ab.
Ohne Wissen der Vier-Mann-Crew flogen im hinteren Frachtraum zwei blinde Passagiere mit - Shane Schofield und Aloysius Knight, die Rufus im Schutz der Stealth-Vorrichtung in drei Meilen Entfernung im flachen Wasser abgesetzt hatte.
Rufus, Mother und Book II. hatten anschließend mit dem Black Raven Kurs auf London genommen.
Kurz darauf raste die VC-10 durch den türkischen Luftraum und näherte sich der von Afghanistan kommenden Hercules der Royal Air Force.
Das Tankflugzeug setzte sich vor die Hercules und stieg ein wenig höher. Dann fuhr es das Treibstoffrohr am Heck aus - den so genannten »Boom«. Der Boom war etwa siebzig Meter lang und an seinem Ende befand sich ein Trichter, der sich an dem zu betankenden Flugzeug verankerte.
Gesteuert von einem Operator, dem so genannten »Boomer«, der auf dem Bauch auf einer Glasscheibe im Heck des Tankflugzeugs lag, hing der Boom auf den Empfänger der Hercules herab.
Der Empfänger - im Grunde nichts weiter als ein horizontales Rohr - befand sich unmittelbar über den Cockpitfenstern des Transporters. Das Luftballett klappte perfekt.
Der Boomer des Tankflugzeugs fuhr den Boom aus und brachte ihn in Position, während die etwas tiefer nachfolgende Hercules langsam vorflog, bis der Empfänger - Ka-wumm! - im Trichter am Ende des Booms einrastete, worauf der Treibstoff durchs Rohr gepumpt wurde.
Währenddessen lud Knight seine H&K-Pistole mit speziellen 9-mm-Patronen. Jede Patronenhülse war mit einem orangefarbenen Streifen versehen.
»Bullenstopper«, meinte er zu Schofield. »Der beste Freund eines jeden Delta-Mannes. Neun-Millimeter-Patronen mit Gasfüllung. Besser als Hohlspitzgeschosse. Sie dringen ins Ziel ein und dehnen sich dann aus.« »Wie stark?«
»Stark genug, um einen
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