Shanghai Love Story
heiÃen?«
»Schaffner.«
»Schaffner machen Bustür zu und nicht lassen mich raus. Ich schreien ihn an, er sollen mich rauslassen. Dann er mich schreien an, dass ich kaufen muss Fahrkarte. Ich sagen, ich nicht wollen Fahrkarte, ich wollen raus aus Bus. Er sagen, er mich kennen. Er sagen, er wissen, ich Künstler. Er sagen, ich machen Ãrger.« Chenxis Stimme wurde leise. »Er sagen, er wissen, ich Freund von ausländische Teufel. Dann er machen Tür auf und schreien: âºDu wollen raus? Dann raus! Ich dich nicht wollen in meinem Bus!â¹ Und er mich stoÃen auf StraÃe und Bus immer noch fahren. Viele Menschen auf Fahrrad fahren gegen mich. Ein Mann mir helfen auf Gehsteig. Menschen stehen um mich und schreien, schreien. Dann du kommen.«
Anna keuchte auf. »Du musst zur Polizei gehen! Das dürfen die doch nicht mit dir machen!«
Chenxi zuckte wieder zusammen. »Wenn ich sagen Polizei, dann noch schlimmer. Ich haben ein Freund. Er gehen zu Polizei und sie schlagen ihn. Sie schlagen ihn mit Stöcken, mit ⦠Elektrizität. Polizei uns nicht mögen. Sie nicht mögen Künstler. Sie denken, wir verderben gute chinesische Gesellschaft. Alter Wolf, du noch wissen? Polizei wollen ihn finden. Sie sagen, er kriminelles Element. Sie wissen, ich in Gruppe von Alter Wolf, aber sie nicht können mir etwas tun, wenn ich nicht tun etwas. Sie wollen gern, dass ich etwas tun, etwas anstellen.« Er schwieg. Dann sprach er weiter: »Sie nicht mögen, dass ich bin mit ausländischem Mädchen, aber sie können nichts tun, weil dein Vater mich wollen.«
»Aber Chenxi! Das ist doch Irrsinn! Es muss doch etwas geben, was du tun kannst! Das geht doch gegen die grundlegendsten Menschenrechte. Es gibt Leute, die dich beschützen können â¦Â«
»In Australien, vielleicht«, sagte Chenxi bitter. »In China, wenn du wahrer Künstler sein wollen, wie ich, nicht Künstler für Regierung, wie alle in Akademie, wenn du wollen frei sein, dann du sein allein.«
»Ich muss dir helfen«, flüsterte Anna. »Ich muss etwas tun.« Sie fühlte, wie ein Schluchzen in ihrer Kehle hochstieg, und schaute weg.
Chenxi nahm ihr Kinn und drehte ihren Kopf zu sich. »Du mir schon helfen«, lächelte er.
»Wie denn?«, heulte Anna auf. »Ich habe dir doch nichts als Ãrger gemacht, seit ich hier bin! Als ob du nicht ohne mich schon genug Ãrger hättest. Sag mir, wie? Wie habe ich dir geholfen?«
»Du mir geben Mut, meinem Herzen zu folgen. Bevor du kommen, ich nicht sicher sein, ob ich wirklich Künstler können sein. Ich denken, vielleicht zu gefährlich.« Er starrte auf eine Stelle über Annas linker Schulter. Dann schaute er sie wieder an. »Du mir zeigen, wie es ist, wenn man frei ist.«
In Annas Innerem brüllten tausend Stimmen auf, aber sie gehorchte nur einer einzigen. Ehe sie wusste, was sie tat, hatte sie Chenxis wundes und zerschlagenes Gesicht in beide Hände genommen und presste ihren Mund auf seinen. Als sie ihn wieder loslieÃ, waren seine Augen groà vor Ãberraschung.
Als ob er aus einer Trance erwachen würde, stand Chenxi auf. »Ich müssen gehen!«, sagte er. »Dein Vater kommen bald. Und meine Mutter warten.«
Und dann war er weg.
Kapitel 20
Als Anna aus dem hell erleuchteten Badezimmer kam, lag das Wohnzimmer in rötlich schimmernder Dämmerung. Sie spähte aus dem Fenster und erhaschte einen Blick auf Chenxi, der die StraÃe entlangrannte. Sie stöhnte auf. »Was habe ich nur getan?«
Am Tor fuhr Mr Whites Wagen vor. Zwei Personen stiegen aus. Annas Vater und ⦠die zweite Person konnte Anna in der zunehmenden Dunkelheit nicht erkennen. Eilig schaltete sie die Lampen ein und räumte das Badezimmer auf.
»Schau mal, wen ich im Konsulat getroffen habe!«, rief Annas Vater, als er die Tür öffnete. Laurent schlüpfte hinter ihm in die Wohnung. »Ich dachte, ihr würdet euch gerne wiedersehen!« Mr White war gut gelaunt. Und ein bisschen angetrunken, vermutete Anna.
Laurent kam auf Anna zu und wollte sie auf beide Wangen küssen. Anna wich zurück. »Bonsoir, Anna«, sagte er.
Mr White ging in die Küche. »Ich habe Laurent zum Essen eingeladen. Freitags legt die Aiyi meistens etwas in den Kühlschrank. Mal sehen ⦠Aha, hier haben wirâs. Gebratene Nudeln. Wie klingt das? Ich muss sie nur in der Mikrowelle
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