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Shannara I

Titel: Shannara I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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kam vom langsamen, gewölbten Weg der Sonne, die alterslos ihrer Bahn von Osten nach Westen folgte, Tage in Jahre und Jahre in Jahrhunderte verwandelte.
    Drei gebückte Gestalten traten vorsichtig aus einer Felsnische eines der zahllosen nackten Hügel. Ihre Körper richteten sich langsam auf, ihre Augen starrten grimmig in die Ferne. Sie blieben lange stehen und blickten auf das sterbende Land, das sich ins Endlose zu erstrecken schien, ein trostloser Friedhof felsiger Grabhügel, die sterblichen Überreste jener deckend, die sich in dieses verbotene Reich gewagt hatten. Absolute Stille lag über dem Land und lastete mit unausgesprochener Todesdrohung auf den Gemütern der drei lebenden Wesen. Sie standen in angstvoller Wachsamkeit beieinander und starrten in die Öde ringsum.
    Shea wandte sich seinen Begleitern zu. Panamon Creel reckte sich und massierte seine Arme und Beine, um die betäubten Muskeln wieder zu wecken. Seine schwarzen Haare waren zottig und zerzaust, sein breites Gesicht von Bartstoppeln bedeckt. Er wirkte hager, aber seine scharfen Augen glühten, als er Sheas fragendem Blick begegnete. Der riesige Keltset war lautlos auf den Hügelkamm gestiegen und betrachtete den nördlichen Horizont.
    Sie hatten fast drei Tage lang in der Felsnische zusammengekauert gesessen, während der ungezähmte Nordlandsturm die leeren Weiten durchtobt hatte. Drei Tage waren verlorengegangen bei der Verfolgung Orl Fanes und bei der Suche nach dem Schwert von Shannara - drei Tage, in denen alle Spuren des flüchtigen Gnomen verwischt worden waren. Sie hatten sich zwischen den Felsvorsprüngen zusammengedrängt, gegessen, weil es nötig war, geschlafen, weil nichts anderes zu tun blieb. Die Gespräche hatten dazu geführt, dass Shea und Panamon einander besser verstehen lernten, nur Keltset blieb nach wie vor ein Rätsel. Shea blieb bei seiner Ansicht, sie hätten den Sturm nicht beachten und den Gnom weiterverfolgen sollen, aber Panamon ließ sich davon nicht überzeugen. In einem solchen Unwetter konnte man nicht weit kommen, und auch Orl Fane, meinte Panamon, würde gezwungen sein, irgendwo Unterschlupf zu suchen, wenn er nicht Gefahr laufen wollte, von einer Schlammlawine oder einem der reißenden Flussläufe erfasst zu werden. Auf jeden Fall könne der Gnom nicht weit gekommen sein, behauptete Panamon. Keltset stieg vom Hügelkamm herunter und machte eine weit ausholende Armbewegung. Keine Spur von dem Verfolgten.
    Es gab keine weitere Diskussion darüber, was zu tun sei. Der Beschluss war bereits gefasst. Sie packten ihre bescheidene Habe zusammen, stapften den steilen Hang hinunter und wählten die Richtung nach Norden. Zur Abwechslung waren Shea und Panamon einmal einer Meinung. Die Suche nach dem Schwert von Shannara war zu mehr als zu einer Sache verletzten Stolzes geworden, zu mehr als zu einer Mission, einen geheimnisvollen Talisman zu finden. Sie war zu einer gefährlichen, wilden Jagd nach dem einen Mittel geworden, das ihr Überleben in dieser Wildnis garantieren konnte.
    Die Festung des Dämonen-Lords lag zwischen den hohen, schwarzen Gipfeln im Norden. Hinter ihnen ragte die tödliche Nebelwand auf, die dazu diente, die Grenze des Schädelreiches zu bezeichnen. Um aus dieser verhassten Gegend zu entkommen, mussten sie die eine oder die andere Richtung wählen. Das Naheliegende wäre gewesen, den Rückweg durch die nebelige Dunkelheit zu nehmen, aber während die Elfensteine ihnen den Weg zum Südland zeigen mochten, musste ihr Gebrauch der Geisterwelt auch ihre Anwesenheit verraten. Allanon hatte Shea das schon in Culhaven klargemacht, und Shea hatte es an Panamon weitergegeben. Das Schwert von Shannara war die einzige Waffe, die sie vor dem Dämonen-Lord schützen konnte, und wenn sie es in ihren Besitz bringen konnten, bot sich ihnen wenigstens eine Aussicht, ihr Leben zu verteidigen. Ihr Plan sah vor, den Talisman an sich zu bringen und durch die Mauer der Dunkelheit zurückzukehren, so schnell es ging. Gewiss keine geniale Strategie, aber unter den vorherrschenden Umständen musste sie genügen.
    Sie kamen so langsam voran wie vor dem Sturm. Der Boden war steinhart und übersät mit Geröll und Kies, so dass die Füße kaum Halt fanden. Die drei kletterten mühsam über die Hügel und waren bald von Staub und Schweiß bedeckt. Wegen der Unübersichtlichkeit des Geländes fiel es schwer, sich zu orientieren, und es erwies sich fast als unmöglich, festzustellen, wie weit sie vorangekommen waren. Es gab

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