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Shannara I

Titel: Shannara I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Shea natürlich nichts verstand, aber zum Glück hatte Panamon schon damit begonnen, Shea zuzuflüstern, was sich zutrug.
    »Er hat ihnen gesagt, dass er aus Norbane kommt, einer der größeren Troll-Städte im Charnal-Gebirge, hoch im Norden. Sein Familienname ist Mallicos - er gehört einer uralten und ehrenreichen Familie an. Aber alle ihre Angehörigen sind getötet worden, vermutlich von Zwergen, die den Versuch unternahmen, die Stadt zu plündern. Der Richter fragte Keltset, wie er entkommen sei; man hatte auch ihn für tot gehalten. Es muss sich um ein furchtbares Blutbad gehandelt haben, wenn die Nachricht davon bis hierher gedrungen ist. Aber pass auf, Shea, du wirst staunen! Keltset sagt, die Abgesandten des Dämonen-Lords hätten seine Familie ausgerottet. Die Schädelträger seien vor fast einem Jahr nach Norbane gekommen, hätten die Herrschaft an sich gerissen und die Troll-Armeen unter ihr Kommando gezwungen. Es sei ihnen gelungen, fast die ganze Stadt davon zu überzeugen, dass Brona von den Toten wiederauferstanden sei, dass er Jahrtausende überlebt habe und von sterblichen Händen nicht getötet werden könne. Die Familie Mallicos sei eine der herrschenden Familien in Norbane gewesen und habe sich geweigert, mit den Abgesandten des Dämonen-Lords gemeinsame Sache zu machen. Sie habe vielmehr verlangt, dass die Stadt sich gegen den Dämonen-Lord stelle. Keltsets Wort habe Gewicht besessen, weil er Träger des Schwarzen Irix gewesen sei. Der Dämonen-Lord habe die ganze Familie Mallicos ausrotten lassen, mit Ausnahme Keltsets, den er in seine Festung bringen ließ. Die Geschichte mit den Plünderern war eine Täuschung, um die Trolle dazu zu bewegen, dass sie sich der Invasion des Südlandes anschlössen.
    Keltset gelang es jedoch, zu entkommen, bevor man ihn einsperren konnte, und er wanderte nach Süden, bis ich auf ihn stieß. Der Dämonen-Lord hatte befohlen, seine Stimme wegzubrennen, damit er sich keinem Lebewesen mehr mitteilen könne, aber Keltset lernte die Zeichensprache. Er wartete auf die Gelegenheit, ins Nordland zurückzukehren…«
    Einer der Richter stellte eine Frage, und Panamon übersetzte.
    »Der Richter hat gefragt, warum er jetzt zurückgekehrt sei. Unser großer Freund sagt, er habe von Bronas Angst vor der Macht des Schwertes von Shannara gehört wie auch von der Legende, dass ein Sohn des Hauses Shannara erscheinen werde, um das Schwert zu ergreifen…«
    Panamon verstummte, als der Dolmetscher sich Keltset zuwandte. Zum erstenmal blickte der riesige Troll zu Shea hinüber. Der junge Mann fröstelte. Dann begann Keltset wieder zu gestikulieren. Panamon zögerte einen Augenblick und sagte dann leise: »Er sagt, sie müssten mit ihm ins Schädelreich ziehen, und im Inneren der Festung würdest du, Shea, den Dämonen-Lord vernichten!«

Kapitel 30
    Palance Buckhannah starb im Morgengrauen. Der Tod kam leise, fast unerwartet, als die ersten blassen Strahlen der Sonne sich suchend in das Dunkel am östlichen Horizont vortasteten. Palance starb, ohne noch einmal zu Bewusstsein gekommen zu sein. Als Balinor die Nachricht erhielt, nickte er nur und wandte sich ab. Seine Freunde zögerten, bis Höndel ihnen mit einer Geste gebot, ihn allein zu lassen. Sie versammelten sich im Korridor vor dem Sterbezimmer und besprachen sich mit gedämpften Stimmen. Balinor war der Letzte der Buckhannahs. Wenn er in der bevorstehenden Schlacht fiel, würde die Familie vom Erdboden verschwunden sein. Nur die Geschichte würde ihren Namen vermerken.
    In derselben Stunde begann der Ansturm auf Tyrsis. Auch er kam leise, geboren in der ersterbenden Nacht. Die Soldaten der Grenzlegion starrten hinab auf die graue Ebene vor den mächtigen Stadtmauern, und das Licht der aufgehenden Sonne zeigte die gigantische Nordland-Armee, sich erstreckend bis hin zum fernen Mermidon. Die exakt ausgerichteten Formationen teilten das dunkle Grün des Graslandes in ein Schachbrettmuster. Noch stand die riesige Armee regungslos in der Ebene unterhalb der Stadt, während die Morgendämmerung aus den Schatten der Dunkelheit Gestalten aus Fleisch und Blut, Eisen und Stahl hervortreten ließ. Aber nun rückte sie gegen die Verteidiger von Tyrsis vor. Die Stille wurde zerrissen vom Dröhnen der Gnomen-Kriegstrommeln, deren tiefer, pulsierender Rhythmus unheildrohend von den Steinmauern der Stadt widerhallte.
    Die Nordländer kamen langsam und stetig heran, ihr Marschtritt dröhnte im Takt zum Trommelschlag, während Metall auf

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