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Shannara I

Titel: Shannara I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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die linke Flanke der beiden großen Armeen einander aus dem Blickfeld entschwunden, während die Verwundeten und Sterbenden hilflos inmitten der sie erstickenden Rauchschwaden lagen.
    Balinor erkannte seine Chance augenblicklich. Ein kraftvoller Gegenstoß mochte den Angriff ganz zum Stehen bringen und den Feind zur Flucht zwingen. Er sprang auf und gab Janus Senpre oben auf der Außenmauer ein Zeichen. Augenblicklich öffneten sich die hohen Stadttore nach außen, und das berittene Regiment der Grenzlegion, bewaffnet mit kurzen Schwertern und langen Hakenpiken, galoppierte hinaus und bog scharf nach links ab, um dem freien Weg entlang der Stadtmauer zu folgen. Binnen weniger Augenblicke hatten die Reiter die linke Flanke der Verteidigungslinie erreicht, wo Acton und Fandwick das Kommando über die Soldaten führten. Man ließ eine Rampe hinab zur rauchverhüllten Ebene, und die von Acton geführten Reiter donnerten hinunter und ritten in weitem Bogen nach links.
    Balinors Plan sah vor, dass das berühmte Regiment die Rauchwand umgehen und den Feind an dessen rechter Flanke überraschend angreifen sollte. Wenn die Nordländer sich dieser Attacke stellten, wollte Balinor ein Regiment von Fußsoldaten an der entblößten Frontseite des Gegners einsetzen und ihn zum Mermidon zurücktreiben. Sollte der Gegenangriff ins Stocken kommen, brauchten die beiden Regimenter aus der Stadt sich nur in den schützenden Rauch zurückzuziehen und über die Rampen auf die Klippe zurückzukehren. Es war ein gewagtes Spiel. Die Nordland-Armee besaß eine zahlenmäßige Überlegenheit von mindestens zwanzig zu eins, und wenn die Soldaten von Tyrsis abgeschnitten wurden, war ihr Schicksal besiegelt.
    Kleine Trupps von Legionären waren an der linken Flanke bereits über die fahrbare Rampe hinabgeeilt und unternahmen einen kurzen Vorstoß gegen die feindlichen Reihen, um die einzige Verbindung des berittenen Regiments mit der belagerten Stadt aufrechtzuerhalten. Im Augenblick sah es so aus, als sei der Feind auf der linken Flanke völlig verschwunden, eingehüllt vom Rauch, der in dichten Wolken von den brennenden Fahrrampen in der Mitte der Abwehrlinie herabquoll.
    Auf der rechten Abwehrflanke wurde mit großer Heftigkeit gekämpft. Nur ein leichter, dahintreibender Rauchschleier behinderte die Sicht der beiden Armeen an dieser Stelle. Der Angriff des Nordland-Heeres setzte sich deshalb hier unvermindert fort. Die Bogenschützen der Legion hatten die erste Angriffswelle dezimiert, aber die zweite Welle hatte den Fuß der Klippe erreicht und versuchte mit Hilfe von primitiven Sturmleitern die befestigten Höhen zu gewinnen. Reihen von Gnomen schossen Hunderte von Pfeilen in die Schanzen, um die Verteidiger lange genug niederzuhalten und den eigenen Sturmtruppen die Abwehrlinien der Stadt überwinden zu helfen. Die Bogenschützen der Legion schossen zurück, während ihre Kameraden eiserne Piken einsetzten, um die emporkletternden Feinde abzuwehren.
    Es war ein langer, blutiger Kampf ohne Gnade. An einer Stelle brach ein besonders kampfstarker Trupp von Berg-Trollen durch die Abwehrlinie der Legion und erreichte die Klippe. Ein heftiges Gefecht entbrannte für kurze Zeit, als Ginnisson, das Gesicht so rot wie seine Haare, die mächtigen Trolle attackierte; im blutigen Kampf, Mann gegen Mann, vernichteten die Legionäre den kleinen Trupp und schlossen die Bresche wieder.
    Auf der Krone der hohen Außenmauer standen vier alte Freunde bei Janus Senpre und verfolgten das grausige Schauspiel. Höndel, Menion Leah, Durin und Dayel waren in der Stadt zurückgelassen worden, um den Verlauf der Schlacht zu beobachten und Balinor bei der Koordinierung seiner Einsätze zu unterstützen. Die Rauchwolken behinderten den König in der Sicht erheblich, und nur Beobachter auf der hochragenden Mauer konnten den erforderlichen Überblick gewinnen, so dass er in die Lage versetzt wurde, im richtigen Augenblick die richtigen Einsatzbefehle zu geben. Der König verließ sich vor allem auf Höndels Urteilsvermögen, denn der schweigsame Zwerg war seit nahezu dreißig Jahren an den Grenzkriegen im Anar beteiligt gewesen.
    Der grauhaarige Jäger, der Südlandbewohner und die beiden Elfenbrüder starrten sorgenvoll auf das Panorama. An der rechten Abwehrflanke tobten die schwersten Kämpfe; die Nordländer, immer noch bemüht, die Höhen zu erreichen, bedrängten die Legion an dieser Stelle auf das gefährlichste. Die Grenzlegion hielt stand, aber es bedurfte allen

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