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Shannara I

Titel: Shannara I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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getrieben, hinein in die trostlose Ebene. Der kleine Talbewohner verfügte zwar immer noch über die Elfensteine, aber gegen die Trolle waren sie nutzlos.
    Er starrte auf den breiten Rücken Panamons und fragte sich, was im Kopf des reizbaren Diebes vorgehen mochte. Panamon war über das Eingreifen seines stummen Begleiters so erstaunt gewesen, dass er seither kein Wort mehr von sich gegeben hatte. Offenkundig wollte er nicht glauben, dass er den schweigenden Riesen so falsch eingeschätzt haben sollte, dem er das Leben gerettet und auf dessen Freundschaft er sich verlassen hatte. Das Verhalten des Trolls war für sie beide ein Rätsel, aber während Shea nur verwundert war, schien Panamon Creel tief verletzt zu sein. Was sonst auch immer zwischen ihnen gewesen sein mochte, Keltset war sein Freund gewesen, der einzige, auf den sich verlassen zu können er geglaubt hatte. Aus der Fassungslosigkeit des Abenteurers würde bald Hass werden, und Shea wusste, dass es überaus gefährlich war, sich einen Mann wie Panamon Creel zum Feind zu machen.
    Wohin sie gebracht wurden, war nicht erkennbar. Die Nordland-Nacht war von undurchdringlicher Schwärze, und Shea sah sich gezwungen, darauf zu achten, dass er nicht fortwährend stolperte, als der Weg zwischen Felsblöcken hindurch und über hohe Kämme führte. Die Troll-Sprache war Shea völlig fremd. Da Panamon keinen Laut von sich gab, konnte Shea nichts in Erfahrung bringen. Wenn die Trolle dahinter kamen, wer er war, würde man sie gewiss zum Dämonen-Lord bringen. Die Tatsache, dass sie ihm die Elfensterne nicht abgefordert hatten, mochte ein Hinweis darauf sein, dass die Trolle sie nur als Eindringlinge betrachteten, ohne zu ahnen, was sie ins Nordland geführt hatte. Daraus ließ sich aber wenig Trost schöpfen; die Trolle würden ihm bald genug auf die Schliche kommen. Er fragte sich plötzlich, was aus Orl Fane geworden sein mochte. Seine Spuren hatten dort aufgehört, wo sie gefangengenommen worden waren, also musste auch er in die Hände der Trolle gefallen sein. Aber wohin hatten sie ihn gebracht, und was war aus dem Schwert von Shannara geworden?
    Sie marschierten stundenlang durch die Dunkelheit. Shea verlor bald jedes Zeitgefühl und war schließlich so erschöpft, dass er zusammenbrach und wie ein Sack auf der breiten Schulter eines Trolls weitergeschleppt wurde. Shea erwachte, als der Trupp ein fremdes Lager erreichte. Er spürte, wie er heruntergehoben wurde. Dann wurde er in ein großes Zelt geführt. Man überprüfte die Fesseln an seinen Handgelenken und band ihm auch die Füße. Dann wurde er alleingelassen. Panamon und Keltset hatte man an einen anderen Ort gebracht.
    Er versuchte die Lederschnüre zu zerreißen, mit denen man ihm Hände und Füße zusammengebunden hatte, aber sie lockerten sich nicht einmal, so dass er es bald wieder aufgab. Er spürte, wie ihn die Müdigkeit übermannte, und wollte sich dagegen wehren, wollte sich zwingen, einen Fluchtplan zu überdenken. Je mehr er sich aber anstrengte, desto schwerer fiel es ihm, einen klaren Gedanken zu fassen, und alles zerlief in einem grauen Nebel. Wenige Minuten später war er wieder eingeschlafen.
    Nur Augenblicke schienen ihm vergangen zu sein, als er von groben Händen geweckt wurde, die ihn schüttelten. Er setzte sich betäubt auf, während ein gedrungener Troll etwas Unverständliches zu ihm sagte und auf einen gefüllten Teller deutete, bevor er das Zelt wieder verließ und in den Tag hinaustrat. Shea kniff die Augen zusammen. Erstaunt stellte er fest, dass die Lederfesseln entfernt worden waren. Er rieb sich Hand- und Fußgelenke, um die Zirkulation anzuregen; dann aß er, was man ihm gebracht hatte.
    Vor dem Zelt schien ein wildes Durcheinander zu herrschen, man hörte die aufgeregten Rufe von Trollen, die hin und her eilten. Shea verschlang den letzten Bissen und hatte sich eben entschlossen, einen Blick nach draußen zu werfen, als sich der Zelteingang verdunkelte. Ein mächtiger Troll kam herein und bedeutete Shea, ihm zu folgen. Der Talbewohner fasste sich an den Rock, unter dem sich die Elfensteine in ihrem Lederbeutel befanden, und ging widerwillig mit.
    Eine Eskorte von Trollen führte den kleinen Südländer durch ein großes Lager von unterschiedlichen Zelten und Steinhütten auf einer Klippe, die umgeben war von niedrigen Bergkämmen. Shea sah zum fernen Horizont hinüber und erkannte, dass sie hoch über der trostlosen Ebene waren, die sie in der vergangenen Nacht durchquert

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