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Shannara II

Titel: Shannara II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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was ihnen weiterhelfen konnte. Aber dann fiel sein Blick auf ein kleines Ruderboot, das ein gutes Dutzend Schritte entfernt, halb von Gebüsch verborgen, am Flußufer lag. Er nahm Amberle bei der Hand und führte sie am dichtbewachsenen Ufer entlang zu dem kleinen Boot. Es war ein Fischerboot in gutem Zustand, fest und sicher am Gesträuch vertäut. Offenbar hatte es jemand zurückgelassen, der sich von Zeit zu Zeit damit vergnügt hatte, hier, in der Nähe der Grotte, zu fischen, wo das Wasser besonders tief war. Wil löste die Vertäuung, half Amberle ins Boot und stieß es vom Ufer ab. Sie brauchten den Kahn viel dringender als der abwesende Fischer.
    Von der Strömung des Flusses ließen sie sich ostwärts tragen, während der Tag heller wurde und die Luft sich allmählich erwärmte. Fest in ihren Umhang gehüllt schlief Amberle vor Erschöpfung bald ein. Wil hätte es ihr gern nachgetan, doch der Schlaf mied ihn. Er war so übermüdet, daß er sich nicht entspannen konnte. Unablässig plagten ihn die Erinnerungen an all das, was ihnen auf dieser Reise zugestoßen war. Nach einer Weile schob er das kleine Ruder, das auf dem Boden des Bootes lag, in die Dolle, hockte sich aufs Heck des zierlichen Kahns und steuerte das Gefährt den Fluß hinunter, während er mit abgestumpften Sinnen beobachtete, wie hinter den Bergen die Sonne aufging und die Nebel des frühen Morgens aufzehrte. Der Rauhreif auf Büschen und Bäumen schmolz dahin. Die Gipfel des Pykon verloren sich in der Ferne, als der Fluß sie weiter ostwärts trug, und rundum leuchtete jetzt das satte Grün der Wälder. Strahlend blau lachte der Himmel, nur hier und dort trieben träge einige weiße Federwölkchen durch den Morgensonnenschein.
    Als es Mittag wurde, erreichten sie die Stelle, wo der Mermidon sich nach Süden wandte, um der dunklen Kette des Steinkamms entgegenzutreten. Es war ein warmer Tag, die Sonne hatte die Feuchtigkeit und Kälte des frühen Morgens vertrieben. Über dem Wasser des Mermidon kreisten Vögel in leuchtenden Farben und erfüllten den Tag mit ihrem Gesang. Der Duft wilder Blumen hing betörend in der Luft.
    Amberle räkelte sich und erwachte. Schlaftrunken blickte sie Wil an.
    »Hast du gleichfalls geschlafen?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Ich konnte nicht.«
    Sie setzte sich auf.
    »Dann schlaf doch jetzt. Ich übernehme die Steuerung des Bootes schon. Du mußt dich ausruhen.«
    »Nein, es ist schon gut. Ich bin nicht müde.«
    »Wil, du bist doch völlig erschöpft.« Sorge sprach aus ihrer Stimme. »Du mußt schlafen.«
    Tiefe Qual lag in seinen Augen, er blickte sie einen Moment lang wortlos an.
    »Weißt du, was mir da heute nacht geschehen ist?« fragte er schließlich.
    »Nein.« Sie schüttelte langsam den Kopf. »Und ich glaube, du weißt es auch nicht.«
    »O doch, ich weiß es genau. Ich weiß ganz genau, was geschehen ist. Ich wollte die Elfensteine einsetzen, und ich vermochte es nicht. Ich habe keine Macht mehr über sie. Sie ist mir verlorengegangen.«
    »Das kannst du nicht wissen. Du hattest doch schon das erste Mal Mühe mit den Steinen, als du sie im Tirfing gebrauchen wolltest. Vielleicht hast du es diesmal allzusehr erzwingen wollen. Vielleicht hast du dir selbst gar keine Chance gelassen.«
    »Doch, doch, ich hab’ mir jede Chance gelassen«, widersprach er leise. »Ich habe alles eingesetzt, was ich in mir habe, um die Kraft der Elfensteine freizusetzen. Aber es geschah nichts. Gar nichts. Allanon anvertraute mir, daß dies eintreten könnte. Das kommt daher, daß mein Elfenblut mit Menschenblut gemischt ist. Nur Elfenblut hat die Macht über die Steine, und das meine ist, scheint’s, äußerst schwach. In mir ist eine Sperre, Amberle. Einmal habe ich sie überwunden, aber jetzt gelingt es mir nicht mehr.«
    Sie rückte näher an ihn heran und legte ihre Hand leicht auf seinen Arm.
    »Dann müssen wir es eben ohne die Steine schaffen.«
    Er lächelte schwach bei diesen Worten.
    »Die Elfensteine sind die einzige Waffe, die wir besitzen. Wenn die Dämonen uns wiederfinden, sind wir erledigt. Wir haben nichts, womit wir uns schützen können.«
    »Dann dürfen die Dämonen uns eben nicht finden.«
    »Sie haben uns noch jedesmal gefunden, Amberle, trotz aller Vorsichtsmaßnahmen, die wir ergriffen haben. Wir konnten gehen, wohin wir wollten, sie haben uns immer wieder gefunden. Und sie werden uns auch diesmal finden. Das weißt du.«
    »Ich weiß nur, daß du derjenige warst, der sich nach unserer Flucht

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